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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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notierte seinen Namen.
    Dann ging ich endgültig.
    Suko fand ich allein an der Geisterbahn. Das Gebäude war jetzt abgedunkelt. Auch der Henker auf dem Dach hängte keine Köpfe mehr an den Baum.
    »Wo warst du so lange?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »In einem Wikingerboot.« Bevor Suko vor Staunen seinen Mund aufklappte, erzählte ich ihm, was mir widerfahren war.
    »Da hast du aber Glück gehabt«, sagte er nur.
    »Und wie?«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Da der Typ mit dem zerschnittenen Gesicht verschwunden ist, müssen wir uns mit einigen anderen Personen beschäftigen.«
    »Mit den Mandinis«, sagte Suko.
    »Wer ist das denn?«
    Suko erklärte es mir.
    Ich lächelte. »Dann hast du ja schon vorgearbeitet.«
    »Nicht nur das«, sagte er. »Ich bin sicher, daß diese Familie mehr weiß, als sie zugeben will.«
    »Deshalb fragen wir sie ja. Komm, Alter!«
    ***
    Zwei Polizisten hatten Coleen Kilman zum Streifenwagen gebracht.
    »Einsteigen können sie ja allein«, sagte einer der Beamten und lächelte.
    »Natürlich.«
    »Warten Sie solange im Wagen auf uns. Wir kommen dann zurück«, sagte der Beamte.
    Coleen nickte.
    Die beiden Polizisten verschwanden. Darauf hatte das Mädchen gehofft. Anstatt in den Polizeiwagen zu steigen, wandte Coleen sich um und verschwand in der Menschenmenge. Auf dem Weg zum Streifenwagen hatte sie längst einen Plan gezimmert.
    Sie wollte sich nicht nach Hause bringen lassen, denn sie konnte ihren Freund nicht im Stich lassen. Coleen war noch immer davon überzeugt, daß man ihm helfen mußte. Sicherlich rannte er jetzt irgendwo in der Gegend herum, oder er hielt sich versteckt, um nur nicht entdeckt zu werden. Nein, Coleen wollte ihn finden. Und wenn sie ihn hatte, dann mußte sie ihm helfen.
    Das Mädchen befand sich nicht zum erstenmal auf dem Rummelplatz. Es war bereits ihr dritter Besuch, deshalb kannte es sich auch einigermaßen aus. Sie wußte genau, wie sie zur Geisterbahn gelangte, ohne gesehen zu werden.
    Coleen nahm einen Umweg auf sich. Sie umging ihr eigentliches Ziel im großen Bogen und trieb sich dort eine Weile herum, wo die meisten Losbuden standen.
    Ein paarmal wurde sie angesprochen, danach lief sie immer fluchtartig weiter.
    20 Minuten verstrichen.
    Nach dieser Zeit nahm Coleen an, daß sie es durchaus riskieren konnte.
    Sie wußte auch schon wie.
    Coleen kannte Barry Snider. Er war ein Typ, der immer das machte, womit die anderen gerade nicht rechneten. Und deshalb glaubte Coleen auch nicht, daß er Hals über Kopf die Flucht ergriffen hatte, sondern sich dort versteckt hielt, wo alles seinen Anfang genommen hatte.
    In der Geisterbahn!
    Coleen näherte sich dem Bau von der Rückseite. Sie ging auch jetzt vorsichtig zu Werke, denn sie rechnete damit, daß sich in der Nähe Polizisten befanden.
    An dieser Seite war nichts mehr von der tollen Fassade zu sehen.
    Kein Monster starrte den Besucher an, kein Ungeheuer tötete junge Mädchen, keine Schreie – alles war still. Nur die graue Rückfassade wuchs vor dem Mädchen in die Höhe. Sie war auf Dreiviertelhöhe etwas angeschrägt und lief dort wie ein Dach nach oben.
    Den Henker erkannte Coleen im zuckenden Gegenlicht einiger Leuchtreklamen.
    Sie schauderte, als sie das Bild sah. Diese Grausamkeit, die der Henker ausstrahlte, war real geworden.
    Ganz in der Nähe lachten Menschen. Sie umringten einen Glühweinstand und kippten das heiße Getränk in ihre Kehlen.
    Keiner achtete auf das Mädchen. An einem abgestorbenen Baum vorbei schlich Coleen und erreichte nach wenigen Schritten die Rückseite der Geisterbahn.
    Dort blieb sie stehen.
    Man hatte die Wand aus rohen Brettern zusammengenagelt. Bei einigen Stellen standen noch die Köpfe der Nägel hervor. Die Geisterbahn brauchte ja nicht ewig halten. Nach ein paar Tagen wurde sie abgerissen und weitertransportiert.
    Coleen suchte nach einer Tür. Sie war zwar keine Technikerin, aber sie ahnte doch, daß auch diese Geisterbahn eine Hintertür haben mußte. Schon allein aus technischen Gründen und natürlich wegen der Sicherheit.
    Stück für Stück schritt sie die Wand ab. Eine Taschenlampe brauchte sie nicht. Auf diesem Rummelplatz gab es genügend Licht.
    Der Widerschein leuchtete auch gegen die Rückwand.
    Der Boden hier war nicht asphaltiert oder mit Kies bestreut. Vom Regen aufgeweicht, quoll der Matsch über die Schuhe des Girls.
    Darum kümmerte sich Coleen nicht. Sie hatte ihre Aufgabe und wollte sie auch zu Ende führen.
    Dann sah sie die Tür.
    Sie

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