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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann.
    »Halt die Klappe, Alter. Was weißt du schon davon? Gar nichts. Sauf deinen Gin.«
    Memo schwieg beleidigt.
    Ich mußte ein Lächeln unterdrücken, wurde aber schnell wieder ernst. »Sie haben also damals in die Zukunft schauen können, wenn ich Sie richtig verstanden habe, Mrs. Mandini?«
    »Nicht nur in die Zukunft.« Verschwörerisch beugte sie sich vor.
    »Meine Fähigkeiten waren so ausgeprägt, daß ich sogar Kontakt mit Geistern und Dämonen aufnehmen konnte.«
    »Wirklich?«
    Sie legte eine Hand auf ihren mächtigen Busen. »Bei der Ehre meiner Mutter. Ich habe Blicke in die Jenseitswelten werfen können. Da gibt es Dinge, sage ich Ihnen…«
    Was sie gesehen hatte, sagte sie nicht. Dafür erkundigte ich mich:
    »Wie kommt es denn, daß Sie diese Fähigkeiten besitzen, Mrs. Mandini?«
    »Ich habe sie geerbt. Von meiner Mutter. Aber jetzt sind sie verkümmert. Leider. Weil wir nur mit dieser blöden Geisterbahn unser Geld verdienen. Der Alte kann ja den Rachen nicht voll kriegen.«
    Jetzt fühlte sich der Hausherr angegriffen. »Wieso ich? Das Geschäft ging doch immer schlechter. Richtig mies. Wir mußten umstellen.«
    Die Dicke stemmte ihre Hände auf die mit Kunstleder überzogenen Sessellehnen. »Du scheinheiliger Kerl«, rief sie. »Ich war es doch, die das Geld herangeschafft hat. Du warst ein Arbeitsloser, als ich dich kennenlernte, konntest kaum deinen Namen schreiben. Ich habe dich großzügig aufgenommen, und jetzt machst du mir Vorwürfe. Da sieht man mal wieder, daß es keine Dankbarkeit auf der Welt gibt, Mr. Sinclair. Was habe ich nicht alles für diesen Hundesohn getan. Ich habe…«
    »Moment, Moment!« rief ich, bevor sie anfangen konnte, ihre Vorzüge aufzuzählen. »Deshalb sind wir nicht gekommen, Mrs. Mandini. Ich glaube Ihnen ja.«
    »Aber dieser Esel nicht.«
    Memo schluckte, wurde käsig, erwiderte aber nichts. Der Respekt war eben zu groß.
    Ich hob beide Hände und sagte: »Mrs. Mandini, Sie haben vorhin gesagt, daß Sie Ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten erbten. Dann stellte sich die Frage, ob Ihre Tochter diese Fähigkeit ebenfalls geerbt hat?«
    Es war eine wichtige Frage, und ich lauerte auf die Antwort.
    »Ja.« antwortete die dicke Frau, »das hat sie.«
    »Wissen Sie das genau?«
    »Natürlich.«
    »Kann ich mit Ihrer Tochter reden?«
    »Sie ist nicht da.«
    Das mußte ich ihr abkaufen. Ich hatte allerdings noch einige Fragen. »Sie wissen sicherlich, was in der Geisterbahn passiert ist. Es hat ein Austausch der Köpfe stattgefunden. Der Unheimliche mit dem blutenden Gesicht hat einem anderen den Kopf abgeschlagen und die Schädel ausgetauscht. Wie und auf welche Art und Weise das geschehen ist, weiß ich nicht. Ich habe den Mann mit dem blutenden Gesicht nicht verfolgen können, dafür aber den anderen. Es ist zu einem Kampf gekommen, in dem der andere starb. Ich lebe noch, und ich will auch das zweite Monster in die Finger bekommen. Würden Sie mir helfen?«
    »Das kann ich nicht.«
    Die Antwort kam zu schnell. Ich wußte genau, daß die Frau es nicht wollte.
    »Dann müßten wir uns an Ihre Tochter wenden«, bemerkte Suko.
    »Sie hat ja auch das Zweite Gesicht.«
    »Nein!« Die Dicke schlug ihre flachen Hände auf die Schenkel, daß es klatschte. »Sie lassen Viola in Ruhe.«
    Ich schaute sie an. Ihre Lider waren gesenkt. Sie zeigte sich sehr nervös. Diese Mrs. Mandini wußte mehr, als sie zugab. »Dann helfen Sie uns.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Sind Ihre Fähigkeiten verkümmert?«
    »Das nicht…«
    »Anders gesagt, Sie wollen uns nicht helfen«, fiel ich ihr ins Wort.
    »Vielleicht.«
    »Damit machen Sie sich strafbar, Mrs. Mandini.«
    Sie lachte. »Wollen Sie mich in den Knast stecken?«
    »Wenn nichts mehr hilft, auch das.«
    »Ja, nehmt die Alte mit«, mischte sich Memo ein. »Dann habe ich meine Ruhe.«
    »Halte du dich zurück!« zischte sie.
    Eingeschüchtert zuckte Memo zusammen. Er senkte den Kopf und stierte auf seine Hände.
    Dann sprach die Dicke mich an. »Sie haben ihn getötet, sagten Sie?«
    »Ja.«
    Die Frau stand auf. Das glich einem kleinen Drama, wie sie sich aus dem Sessel hievte. Als sie schließlich stand, war ihr Gesicht hochrot angelaufen.
    »Warum haben Sie ihn umgebracht?«
    Ich schaute zu dem Fleischberg hoch. »Weil es keine andere Möglichkeit gab, denn sonst hätte er mich getötet.«
    »Sie hätten ihn zu mir bringen sollen.«
    »Was wäre damit erreicht?« fragte ich.
    »Alles.«
    Die Frau redete in Rätseln. Aber sie wußte

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