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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu unterdrücken.
    Coleen blieb stehen. Irgendwo mußte etwas offen sein, denn ein kühler Windzug streifte ihr Haar.
    Dann war er weg.
    Weiter vor ihr polterte etwas, und Coleen zuckte zusammen. Sie wußte Bescheid.
    Sie befand sich nicht mehr allein in der Geisterbahn.
    Doch wer war gekommen? Barry, ihr Freund? Das hoffte sie, allerdings brachte sie nicht den Mut auf, nach ihm zu rufen. Statt dessen lauschte sie, ob sich die Geräusche wiederholten, was allerdings nicht geschah.
    Es blieb still.
    Zu still für ihren Geschmack. Lieber hätte sie Stimmen oder Geräusche gehört, die Ruhe jedoch zerrte an ihren Nerven.
    Sie wartete noch etwas ab und machte sich dann abermals auf die Suche nach den Schienen. Ein paar Schritte traute sie sich vor, ging dann in die Hocke, streckte den rechten Arm aus und knipste das Feuerzeug an. Die Flamme brannte nicht ruhig, sondern schaukelte von einer Seite zur anderen, ein Beweis dafür, daß es in diesem Bau doch durch viele Ritzen zog.
    Da sah sie den Widerschein. Sie bewegte die Flamme nach rechts und nach links. Etwas glänzte auf.
    Es war die Schiene.
    Coleen lächelte. Sie war beruhigt. Wieder hatte sie eine weitere Etappe auf dem Weg zum Ziel geschafft.
    Nicht mehr so ängstlich, schritt sie so weit vor, bis ihre Fußspitzen die Schiene erreichten. Coleen schaute nach links. Sie sah nichts, deshalb wußte sie auch nicht, ob diese Strecke später nach oben oder nach unten führte.
    Es war alles Mist.
    Da hörte sie das Geräusch.
    Schritte!
    Gleichzeitig glühte etwas auf. Ein roter Punkt, dann ein huschender Lichtschein.
    Hastig löschte das Mädchen das Feuerzeug. Sie hielt den Atem an und blieb im Dunkeln stehen.
    Gelächter!
    Höhnisch und meckernd.
    Coleen zitterte plötzlich vor Angst. Da trieb jemand mit ihr einen makabren Scherz.
    Dann wieder Stille.
    Das nächste Geräusch erklang über ihr. Etwas sang über sie hinweg, und ein kalter Gegenstand berührte ihre Kopfhaut.
    Coleen schrie leise auf.
    Einen Lidschlag später wurde sie geblendet. Gleich zwei Strahlen trafen ihr Gesicht.
    Einer kam von rechts, der andere von links. Und eine höhnische Stimme sagte:
    »Welch ein Täubchen ist uns denn da ins Netz gegangen?«
    ***
    Coleen Kilman schloß die Augen. Für Sekunden war die Angst verflogen, denn die Stimme, die sie vernommen hatte, gehörte einem normalen Menschen, keinem Geist oder Ungeheuer.
    Trotz der geschlossenen Augen merkte sie die Helligkeit der Lampe. Dann wurde der Strahl gesenkt und wanderte an ihrem Körper herab. »Gutes Bauwerk, die Kleine.«
    Ein anderer lachte. »Damit könnte sich Mamis Sohn schon mal befassen. Ist sowieso ein guter Fassadenkletterer.«
    »Dann tu’s doch.«
    »Und wie.«
    Schritte kamen näher.
    Die Angst des Mädchens wuchs. Sie zitterte wieder. Sie mit zwei unbekannten Männern in einer Geisterbahn, mein Gott, das konnte doch nicht gutgehen.
    Sie wagte nicht die Augen zu öffnen, und als sie die Hände an ihrem Körper spürte, versteifte sie.
    Die Finger glitten an ihren beiden Armen herab und verweilten am Saum des Pullovers.
    »Alle Achtung, Süße. Du bist genau das, was wir nach dem Streß brauchen.«
    Lachen.
    Roh, gemein.
    Und plötzlich waren die Finger nicht mehr an ihrem Pullover, sondern auf ihrer Haut. Das Mädchen spürte die kalten Hände mit den dicken Schwielen, der Mann vor ihr hatte den Pullover hochgezogen.
    »Bitte nicht!« flüsterte Coleen. Sie bog den Rücken durch, weil die Finger immer höher wanderten.
    »Mann, Süße, stell dich nicht so an. Du bist doch keine Jungfrau mehr. Und das richtige Alter hast du auch schon…«
    »Halt mal, Tom«, sagte der andere Kerl. »Die kenne ich doch. Ja, jetzt erinnere ich mich. Die hat mit dem einen Knaben im Wagen gesessen und wie eine Irre geschrien.«
    Die Hände blieben. »Denkst du vielleicht, deshalb lasse ich sie so ohne laufen?«
    »Ich meine ja nur.«
    Der mit Tom angeredete Mann zog Coleen an sich. Bevor sie den Kopf zur Seite drehen konnte, preßte der Kerl bereits seine Lippen auf ihren Mund.
    Coleen biß die Zähne zusammen. Sie machte sich steif, kämpfte nicht und bot dem Kerl keinen Widerstand, der ihn unter Umständen nur noch rasender machte.
    Sehr ruhig blieb sie.
    »Bist du ein Eisblock?« fragte der Typ und trat schweratmend zurück.
    »Bitte«, flüsterte Coleen. »Bitte, lassen Sie mich. Ich… ich will…«
    Tom lachte. »Hast du gehört, Rudy? Sie will. Sie will, daß ich nicht kichere.«
    Rudy kicherte tatsächlich. Es hörte sich an wie

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