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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Polizisten zu haben.«
    »Wir werden sehen.«
    »Nimm dich vor ihr in acht, John. Ein rothaariges Weibsbild, das den Teufel im Leib hat.«
    »Den treibe ich ihr aus.«
    Suko wechselte das Thema. »Eigentlich wollten wir uns jetzt mit den Frauen treffen.«
    Ich nickte. »Die werden sauer sein.«
    »Und wie.«
    »Aber da kann man nichts machen. Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.«
    Wir hatten uns den Weg zu den Wohnwagen beschreiben lassen.
    Dabei nahmen wir Wege, die zumeist schlammig waren und an den Rückseiten der Buden herführten.
    Oft mußten wir über Kabel steigen oder irgendwelchen Bretterstapeln ausweichen. Die Wohnwagen standen gesondert auf einem kleinen Platz, wo es auch Licht gab. Dicke Kabel hingen wie Girlanden. Sie waren an hohen Masten befestigt.
    Ich hätte hier nicht leben können. Immer wieder den Kirmeslärm um die Ohren zu haben, das wäre nichts für mich. Aber manche machte es glücklich. Zudem sind Schausteller sowieso ein Völkchen für sich.
    Man hatte uns den Wagen der Mandinis beschrieben. Er sollte ziemlich am Beginn des Platzes stehen und war ein modernes Wohnmobil, ausgerüstet mit allem Komfort.
    Über dem Wagen schaukelte eine Lampe. Sie verstrahlte grelles weißes Licht und leuchtete ein Gefährt an, das wirklich gut und teuer war. Diesen Wagen konnte man durchaus als eine fahrende Wohnung bezeichnen. Sie waren sogar mit kleinen Bädern, Duschen und Toiletten ausgestattet.
    Vorhänge – von innen zugezogen – gestatteten keinen Blick durch die Scheiben. Wir sahen aber, daß im Wagen Licht brannte.
    »Dann wollen wir mal den Bullenschreck begrüßen«, sagte ich, blieb neben der Tür stehen und klopfte zweimal hart.
    Sofort hörten wir Schritte.
    Dann wurde die Tür mit einem Ruck aufgezogen, und wir sahen vor uns den Mann mit dem roten Haarkranz.
    »Die Polizei«, stöhnte er.
    »Genau«, sagte ich und zeigte sicherheitshalber meinen Ausweis.
    »Dürfen wir reinkommen?«
    »Meinetwegen, bleibt mir ja nichts anderes übrig. Aber putzen Sie sich die Schuhe ab.«
    »Gern.«
    Ich betrat als erster den Wagen. Suko folgte mir dichtauf. Wir mußten uns scharf nach rechts wenden. Dort stand eine schmale Tür offen, die in den Wohnbereich des Gefährts führte.
    Couch, Tisch, Sessel, Schrank – alles war vorhanden. Auch der Teppichboden. Sogar die kleine Bar hatte man nicht vergessen. Wir betraten ein richtig gemütlich eingerichtetes kleines Zimmer.
    Allerdings mußte ich ein wenig den Kopf einziehen, sonst hätten meine Haare die Decke gestreift.
    Wir lernten auch Mrs. Mandini kennen. Breit und dick hockte sie in einem Sessel, trug einen geblümten Kittel, hatte ein Dreifachkinn und schaute uns aus kleinen Augen an. Das Haar war blondiert und zu einer Turmfrisur hochgesteckt, die zu der Frau paßte wie die berühmte Faust aufs Auge.
    »Sind das die Bullen?« fragte sie.
    Ihr Mann nickte.
    In dieser netten Familie schien wohl jeder eine Aversion gegen Polizisten zu haben.
    »Ich bin Scotland-Yard-Beamter«, klärte ich Mrs. Mandini auf.
    Sie winkte ab. »Für mich seid ihr Bullen. Ihr könnt euch trotzdem setzen. Aber daß ein Gelber auch mitmischt, ist mir neu«, sagte sie und kicherte. »Wohl Personalprobleme, wie?«
    Ich nahm Platz. »Da ergeht es uns nicht anders als Ihnen.«
    »Ach, Sie wissen, daß…«
    »Sicher, Madam.«
    Die Augen der Dicken nahmen einen interessierten Ausdruck an.
    Dann schaute sie auf ihren Mann. »Endlich mal einer, der Bescheid weiß«, sagte sie. »Und dann noch ein Bulle.«
    Memo hob die Schultern.
    Sein Ehegespons sprach weiter. »Hoffentlich ersetzen Sie uns auch den Verdienstausfall, Meister.«
    Ich sagte meinen Namen, und auch Suko stellte sich vor.
    Sie lachte. »Hört sich auch besser an als Bulle, nicht?«
    »Bestimmt.«
    »Weshalb sind Sie überhaupt gekommen?« fragte sie. Ihr Mann stellte keine Fragen. Er hatte wohl nichts zu sagen. Im Unterhemd hockte er im Sessel. Seine roten Hosenträger sahen aus wie breite Blutstreifen.
    »Sie wissen, was geschehen ist, Mrs. Mandini?«
    »Klar. Der Horror hat wirklich zugeschlagen. Ich habe ja immer gesagt, daß man mit diesen Dingen nicht spaßen soll. Aber sie wollten ja nicht auf mich hören.«
    »Mit welchen Dingen?«
    »Diesen Geistern und Dämonen.«
    »Sie glauben daran?«
    »Natürlich. Ich war vor meiner Heirat mit Mandini eine berühmte Wahrsagerin. Mich kannte man in der Toscana. Man nannte mich nur die Frau mit dem Zweiten Gesicht.«
    »Aber das ist doch Unsinn«, widersprach ihr

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