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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr, dessen war ich mir sicher.
    »Was wird hier eigentlich gespielt?« fragte ich. »Reden Sie, Madam. Es geht um Leben und Tod. Wenn Sie schweigen, dann schützen Sie die Kreaturen der Hölle.«
    »Hölle«, flüsterte sie, »ja, es ist die Hölle. Es war die Hölle, die ich erlebt habe.«
    »Sei ruhig«, sagte ihr Mann.
    »Warum? Er kann es doch wissen.«
    »Meinetwegen!« knurrte Memo.
    »Was kann ich wissen?« forschte ich.
    »Alles können Sie wissen. Sie sind schon auf der richtigen Spur, Sinclair. Denn der junge Mann, den Sie getötet haben, das war mein Sohn!«
    ***
    Diese Eröffnung schockte mich. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet.
    »Ihr Sohn?« wiederholte ich staunend.
    »Ja.«
    »Aber er hieß Barry Snider, und Sie heißen Mandini.«
    »Das stimmt.«
    »Wie soll ich das alles verstehen?«
    »Es ist einfach, wenn man es weiß«, murmelte sie. »Aber ich will Sie nicht dumm sterben lassen, Mister.« Das sagte sie so hin und rechnete nicht damit, daß sie es ernst meinte. »Wir haben vor Jahren geheiratet. Ein Jahr später kamen die Kinder. Viola und Ennio. Zwillinge. Bis jetzt weiß nur ich, daß diese Kinder nicht von meinem Mann sind. Ein anderer hat sie gezeugt.«
    Mandini sprang auf. »Bist du wahnsinnig!« schrie er. »Ich soll nicht der Vater sein?«
    »Nein, das bist du nicht.«
    »Mit wem hast du mich damals betrogen, du Hure? Los, rede. Wer war es? Wenn ich ihn erwische.« Mandini ballte die rechte Hand zur Faust. »Dann bringe ich ihn um.«
    »Das kannst du gar nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil deine Kinder, deine Zwillinge, um genau zu sein, vom Teufel sind!«
    ***
    Das war der zweite Schock innerhalb einer Minute. Und den mußte Mandini erst verdauen.
    Er wankte zurück, stieß gegen die Sesselkante und fiel auf das Sitzmöbel.
    »Vom… vom Teufel«, ächzte er. »Sag mal, spinnst du? Bist du noch richtig im Kopf?«
    »Natürlich bin ich das. Ennio und Viola sind vom Teufel. Ich habe den Satan gerufen und mit ihm gebuhlt. Eines Nachts ist er zu mir gekommen, und da ist es passiert. Ich war im Halbschlaf. Plötzlich erschien ein Schatten. Riesig war er. Ich sah ein dreieckiges Gesicht, zwei Hörner…«
    Mandini hielt sich die Ohren zu. »Hör auf!« brüllte er. »Hör auf, du verdammte Teufelshure!«
    Sie lachte nur.
    Aber auch wir waren geschockt. Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Wir hatten durch unseren Besuch in ein dämonisches Wespennest gestochen.
    Die Dicke deutete auf ihren Mann. »Da, seht ihn euch an, diesen Waschlappen. Er hat es nicht fertiggebracht, mir ein Kind zu machen, aber der Teufel, der hat es geschafft!«
    »Und wie geht die Geschichte weiter?« fragte ich. »Bisher weiß ich nur, daß Ihre Kinder keinen normalen Vater haben.«
    »Die beiden wuchsen auf, während ich mich mit meiner Zukunftsdeuterei befaßte. Schon als Kleinkinder waren sie dem Bösen zugetan. Sie halfen mir sehr, hielten die Verbindung zur Hölle aufrecht und standen mit dem Jenseits auf gutem Fuß. Sie erhielten Einblick in die anderen Welten, und sie gaben auch mir ein Stück davon mit. Ich freute mich darüber, denn der Satan braucht Leute, die ihm dienen. Meine Kinder taten es, sie lebten auch unter Satans Schutz. Doch irgendwann sprach es sich im Ort herum, was mit uns los war. Die Leute kamen nicht mehr, sie wollten sich von mir nicht mehr die Zukunft sagen lassen. Man mied die Familie Mandini. Es artete sogar in offene Feindschaft aus. Irgend jemand brachte die Vermutung auf, daß wir mit dem Teufel im Bunde steckten. Das wurde natürlich geglaubt. Plötzlich hatten die Leute einen Grund, uns nicht mehr zu grüßen. Jetzt mieden sie uns erst recht. Wir dachten an Emigration. Auch mein Mann war einverstanden. Wir suchten uns England aus, Amerika war uns zu weit. Hier in London ließen wir uns nieder. Doch bevor es soweit war, geschah das Schreckliche. Genau einen Tag vor unserer Ausreise.«
    Die Frau funkelte mich an. »Wollen Sie es hören, Mr. Sinclair?«
    Ich nickte. »Ja, reden Sie.«
    »Okay, Polizist, ich werde es erzählen. Im Dorf waren einige Halbwüchsige in Ennios Alter. Sie lauerten ihm auf und bekamen ihn in die Finger. Und dann schleiften sie ihn dorthin, wo er nie zuvor war. Wovor ich meine Kinder immer gewarnt hatte. In die Kirche. Sie brachten ihn in die Kirche. Der Pfarrer hielt ihnen sogar noch die Tür auf. Ennio tobte, schrie und bettelte. Es nutzte nichts. Die anderen quälten ihn weiter. Dann holte der Pfarrer das Weihwasser. Und das spritzte er

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