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0144 - Alptraum in der Geisterbahn

0144 - Alptraum in der Geisterbahn

Titel: 0144 - Alptraum in der Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie.
    Die Detektivin war einige Schritte vorgegangen. Jetzt drehte sie sich um.
    »Was ist?«
    »Mich hat etwas berührt.«
    Jane kam näher. Ihr Gesicht – sonst nur ein heller Fleck – kristallisierte sich hervor. Die Lippen waren zu einem Lächeln gekräuselt. Sie griff an Shao vorbei und drückte die Finger der Skeletthand zur Seite, die Shaos Kopf berührt hatte.
    »Du vergißt, meine Liebe, daß wir uns in einer Geisterbahn befinden«, sagte sie.
    Die Chinesin atmete auf. »Daran habe ich wirklich nicht mehr gedacht. Ich habe mich so erschreckt.«
    »Kann ich mir vorstellen. Komm, gehen wir weiter.«
    Die beiden Frauen waren nicht das erste Mal gemeinsam unterwegs und erlebten gefährliche Momente. Es lag noch gar nicht lange zurück, da hatten sie gegen den Moloch gekämpft, dieses widerliche Ungeheuer, das Jane Collins hatte fressen wollen.
    Jane und Shao kannten Geisterbahnen nur vom Hörensagen. Weder die Detektivin noch die dunkelhaarige Chinesin hatten Lust, durch die Geisterbahn zu fahren. Jetzt wußten sie natürlich nicht, wie sie sich zurechtfinden sollten.
    Instinktiv jedoch hielten sie sich dort auf, wo auch die Schienen herliefen. Sie wußten, wenn sie immer den glänzenden Metallschienen nachliefen, würden sie irgendwann zu ihrem Ziel gelangen.
    Nur das zählte.
    Zu rufen wagte keine.
    Bisher war es fast völlig dunkel. Nur durch die Ritzen in der Außenwand sickerte hin und wieder ein hellerer Schein, der sich jedoch rasch verlor.
    Eine Kurve.
    Sie war ziemlich eng. Über die Köpfe der Frauen strichen Spinnenhände.
    Nun erschreckte sich keine mehr.
    Und nach der Kurve blieb Jane so abrupt stehen, daß Shao gegen die Detektivin prallte.
    »Was ist los?« wisperte die Chinesin.
    »Der Lichtschein«, gab Jane ebenso leise zurück.
    »Das rötliche Licht?«
    »Ja, und dann sehe ich auch noch den Schein einer Taschenlampe. Das könnten die beiden sein.«
    »Willst du rufen?« fragte Shao. Jane Collins überlegte. Sie hatte ebenfalls daran gedacht, dies zu tun, doch ein unbestimmtes Gefühl hinderte sie daran, sich jetzt schon zu zeigen.
    Vor allen Dingen hörten die beiden Frauen Stimmen.
    Allerdings konnten sie nichts verstehen. Jane tippte Shao an und nickte.
    Das Zeichen zum Weitergehen.
    Die Stimmen verstummten nicht. Beide hörten das schrille Organ einer Frau.
    Noch eine zweite mischte sich ein.
    Dann wieder die erste.
    Dazwischen sagte ein Mann einige Worte.
    »Das war ja John«, wisperte Jane Collins.
    Dann hörten sie das häßliche Lachen der ersten Frau, und im nächsten Augenblick fiel ein Schuß…
    ***
    Memo Mandini spürte das Blut, das über sein Gesicht rann. Und er spürte die bohrenden Kopfschmerzen, die unter seiner Schädelplatte hämmerten. Das Blut wischte er mit dem Handrücken weg, die Kopfschmerzen konnte er nicht beseitigen, sie würden die nächste Zeit über bleiben. Und wem hatte er sie zu verdanken?
    Seiner Frau und seiner Tochter!
    Schlagartig kehrte bei ihm die Erinnerung wieder zurück. Plötzlich wußte er Bescheid. Die Ereignisse vor der Bewußtlosigkeit fielen ihm ein, der Besuch der beiden Polizisten, das Geständnis seiner Frau, das Auftauchen der Tochter, und wie sie mit einer Brutalität und Kälte reagiert hatte, die kaum noch zu überbieten war.
    Ja, sie war wirklich ein Kind des Teufels. Von einem Menschen konnte sie die Eigenschaften nicht haben.
    Unmöglich…
    Und jetzt?
    Memo Mandini hockte mit dem Rücken zur Wand und schlug die Augen auf. Leer! Der verdammte Wohnwagen war leer.
    Keine Spur mehr von seiner Frau, der Tochter und den beiden Yard-Beamten.
    Trotz der Schmerzen arbeitete sein Gehirn. Er konnte logisch denken, und er dachte daran, was die beiden Weiber vorhatten.
    Ihn hatten sie liegen gelassen. Sie hielten ihn wohl nicht für sehr gefährlich. Wahrscheinlich würden sie zurückkommen und ihn dann töten.
    Wann würden sie zurückkehren?
    Nachher.
    Wenn sie die Polizisten umgebracht hatten!
    Ja, das war es.
    Für Memo Mandini gab es keine andere Alternative. Viola und seine Frau würden die beiden Polizisten töten. Es blieb ihnen auch keine Wahl, denn die Beamten hatten die schlimmen Weiber durchschaut.
    Dieser Gedanke machte in Mandini Kräfte frei, mit denen er nicht gerechnet hatte. Ihm war klar, daß die Männer nur noch eine Chance hatten, wenn er richtig reagierte. Und da gab es für Memo Mandini nur noch eins.
    Er mußte die Polizei verständigen!
    Nur – wie sollte er das anstellen? Der Wohnwagen hatte kein Telefon, bis zur

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