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0144 - Gefangen in Lemuria

0144 - Gefangen in Lemuria

Titel: 0144 - Gefangen in Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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freiwerdende magische Kraft wirkte plötzlich nicht mehr auf Lemuria ein, sondern auf etwas anderes.
    Und das Amulett steuerte!
    Zunächst bemerkte es niemand. Und als die Cyborgs feststellten, daß die Kristalle anders arbeiteten, war bereits alles zu spät. Die Kontrolle war ihnen längst entglitten.
    Die Priesterin im spinnenförmigen Schiff murmelte unablässig die Zauberformeln. Das Amulett gab die Impulse weiter an die Kristalle, und diese wurden aktiv.
    Etwas begann zu entstehen, leuchtend und gefährlich…
    ***
    Ein harter Ruck ging durch den Raum. Beton knirschte. Mit einem jähen Ruck fuhr Zamorra hoch, stieß gegen etwas Schleimiges, Nachgiebiges. Er riß die Augen auf und starrte direkt in die drohende Schwärze des Schattenwesens, das über ihm hockte und kurz von ihm abließ. Auch dem Meegh war der Erdstoß nicht entgangen. Zamorra nahm leicht verwirrte Gedankenbilder wahr. Dann erst ordneten sie sich, und der Professor konnte erkennen, woran der Meegh dachte.
    Lemuria wurde gehoben!
    Der Erdstoß war das erste Anzeichen für eine Veränderung der Lage, in der sich die ausgedehnte Scholle befand.
    Zu spät! durchfuhr es ihn. Das Spiel ist verloren, die Meeghs haben es geschafft!
    Gleichzeitig aber packte ihn wieder der Zorn. Er richtete sich auf, griff blitzschnell zu und fühlte es unter seinen Händen prickeln, als habe er eine Schwachstromleitung berührt. Aber nicht nur das Prickeln war da, sondern auch das Glitschige, Schleimige, das Zamorra zwingen wollte, sich zu ekeln und loszulassen.
    Er unterdrückte seinen Ekel und griff noch fester zu. Zum erstenmal berührte er einen Meegh direkt!
    Llanggut schrie auf. Zamorra spürte, wie in ihm eine Kraft wuchs, wie er sie nie zuvor verspürt hatte. Er fühlte sich plötzlich um zwanzig Jahre verjüngt und stark wie Atlas. Er zwang den Schattenmann zu Boden und preßte ihn nieder.
    Vor ihm zerfiel Llanggut zu Staub.
    Der Anführer der Meeghs erlebte den Untergang seiner Pläne nicht mehr mit, den ihm eine Priesterin des alten Lemuria bringen wollte.
    Zamorra erhob sich langsam und starrte auf die Staubansammlung. Dann schritt er zur Tür, die sich widerspruchslos vor ihm öffnete.
    Er konnte nicht mehr verhindern, daß Lemuria auftauchte und die Erde ins Chaos stürzte. Aber er konnte etwas anderes tun.
    Er konnte versuchen, soviel wie möglich zu zerstören, und vordringlich jene Anlage, in welcher Menschen zu Marionetten gemacht wurden.
    Er dachte an Nicole.
    Sie sollte die letzte gewesen sein, die hier von den Grausamen zu einem Ungeheuer gemacht worden war.
    Er trat ins Freie, musterte die Ansammlung der halbkugelförmigen Gebäude. Ihm entging nicht die Verfärbung der Schutzkuppel, auch nicht das Wetterleuchten irgendwo in den Tiefen des Ozeans, wo furchtbare Energien freigesetzt wurden, um eine grauenhafte Veränderung der Erde zu bewirken.
    Auch die Cyborgs starrten nach oben. Die Arbeit ruhte; kein einziges der Kristallgeschöpfe achtete auf seine Umgebung. Zum erstenmal glaubte Zamorra damit in ihnen eine Gefühlsregung erkannt zu haben. Was er nicht wußte, war, daß es eine energetische Verbindung zwischen ihren Kristallen und den großen Energieerzeugern aus dem Meegh-Schiff gab, die die Marionetten so reagieren ließ.
    Zamorra konnte es nur nützlich sein. Unbeachtet eilte er über den großen Platz. Er hatte sich gemerkt, in welcher Halbkugel seine Gefährten verschwunden waren.
    An Miss Smith dachte er nicht mehr.
    Dann stand er vor dem Gebäude. Ein Cyborg befand sich in der Nähe des Eingangs und sah nach oben. Zamorra trat vorsichtig auf ihn zu und zog ihm dann blitzschnell die Waffe aus dem Futteral.
    Es war ein seltsam geformtes Ding, dessen Lauf von einer Spirale umwunden war. Sofort richtete Zamorra die Mündung auf den Cyborg, aber der Versklavte reagierte nicht. Starr sah er in die Höhe.
    Das ist nicht normal! durchfuhr es den Meister des Übersinnlichen.
    Er erreichte den Eingang der Halbkugel, der sich vor ihm öffnete und hinter ihm wieder mit der Wand verschmolz. Kurz wollte Zamorra sich vergewissern, daß sein Fluchtweg freigeblieben war, aber die Tür war verschwunden.
    Er konnte nicht mehr hinaus!
    Aber er konnte die Anlage zerstören.
    Blitzschnell sah er sich um und nahm die Szene in sich auf.
    Drei Meeghs standen vor einem Operationstisch. Balder Odinsson stand mit dem Rücken zu Zamorra im Raum. Eyckland war verschwunden, und auf dem OP-Tisch lag jemand, den Zamorra selbst bei tiefster Dunkelheit sofort erkannt

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