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0144 - Nacht über Manhattan

0144 - Nacht über Manhattan

Titel: 0144 - Nacht über Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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sechs Fuß und einigen Zoll mit gut zweihundert Pfund Gewicht. Mit ihm verglichen, wirkte Phil fast schmächtig.
    Aber Phil war ein G-man.
    Als er noch zwei oder drei Schritte von McPhers entfernt war, sprang dieser jäh vor, weit mit seinem Totschläger ausholend.
    Phil nahm ihn an wie beim Training.
    Der linke, hochgeworfene Arm schlug die Hand mit dem Totschläger beiseite. Im gleichen Bruchteil eines Augenblicks hämmerte Phils Rechte zweimal hintereinander hart und wuchtig gegen Mac-Phers' kurze Rippen.
    Phil trat einen Schritt zurück.
    Leicht zusammengekrümmt stand McPhers vor ihm, unfähig, sich zu bewegen. Der Atem kam erst nach einer langen Pause pfeifend über seine Lippen. Dann ging ein leises Beben durch den Hünen, und er wollte sich wieder aufrichten.
    »Jetzt!« sagte Phil, trat vor und schlug zu.
    Es gab ein trockenes, hartes Geräusch, als Phils Faust an McPhers' Kinn explodierte.
    Einen Augenblick wirkte es, als würde der Hüne aus den Schuhen gehoben. Dann wurden seine Augen glasig, und mit einem lauten Krach ging er zu Boden.
    Brüllend vor Schadenfreude umringten die anderen Phil. Sie klopften ihm auf die Schulter, schüttelten ihm beide Hände und konnten gar nicht oft genug sagen, wie sehr sie Anthony McPhers diese Abreibung gönnten.
    In der allgemeinen Aufregung achtete niemand darauf, daß McPhers nach einer Reihe von Sekunden zu sich kam, ein paarmal den Kopf schüttelte, als ob er den Schmerz hinausschütteln wollte, und schließlich leise die Bude verließ — noch immer auf unsicheren Füßen.
    McPhers war nicht der Mann, einen ebenbürtigen Gegner im harten Kampf anzunehmen. Er hatte andere Methoden!
    ***
    Bill Chester, einer der Taxifahrer von unserem Standort, bekam über den Lautsprecher in der Bude am Union Square den Befehl, einen Mann von der 32. Straße West abzuholen. Man sagte noch die Hausnummer durch, und Bill zischte ab.
    Als er an seinem Ziel anhielt, stand schon ein verhältnismäßig junger Mann an der Kante des Bürgersteiges und kletterte sofort in den Wagen.
    »‘n Abend, Bill!« sagte er, als er auf dem Rücksitz Platz nahm.
    Bill Chester sutzte. Die Stimme kannte er doch?
    »Bist du das, Jeff?« fragte er. »Sicher«, erwiderte der Fahrgast. »In voller Lebensgröße.«
    »Wo soll‘s denn hingehen, Jeff?«
    »Rutsch mal ‘n Stück den Broadway rauf, Bill. Ich will mich heute abend mal ‘n bißchen amüsieren.«
    Bill Chester fuhr an.
    »Scheinst ja mächtig gut im Fett zu sitzen, was?«
    »Wieso?« entgegnete Jeff.
    »Na, mit einem Taxi zum Broadway — hast du in der Lotterie gewonen? Oder ein Fernseh-Quiz?«
    Der Fahrgast lachte. Es war ein hämisches, unsympathisches Lachen.
    »No, Bill. Ich habe ‘nen feinen Job. Bringt allerhand Dollar.«
    »Na, dann kann man ja nur gratulieren, was?«
    »Kannst du, Bill. Vielen Dank. Wenn wir uns mal begegnen, ich meine, wenn du keinen Dienst hast, laß ich ‘n paar Whiskys über die Theke rutschen.«
    »Soll ein Wort sein, Jeff. Freut mich für dich, daß du gleich wieder Anschluß gefunden hast, nachdem sie dir den Führerschein weggenommen haben.«
    »Das hätte ja nicht zu sein brauchen«, knurrte Jeff. »Aber ihr habt mich ja vor Gericht mit eurer Aussage, daß ich sternhagelvoll gewesen wäre an dem Abend, ganz schön aufs Kreuz gelegt.«
    »Mensch, Jeff, wir standen doch alle unter Eid! Das mußt du doch verstehen! Wir hätten dir alle gern geholfen — aber wir konnten doch keine meineidige Aussage machen!«
    »Na ja, ist ja vorbei. Sag mal, würdest du mich mal ‘n paar Minuten ans Steuer lassen?«
    »Warum denn, Jeff?«
    »Na, so als Erinnerung. Bin ja schließlich selber mit so ‘ner Mühle durch Manhatten gezottelt, nicht?«
    »Aber wenn uns zufällig eine Streife stoppt und du hast keinen Führerschein?«
    Jeff beugte sich weit über den Rücksitz vor. Einen Augenblick hatte Bill Chester ein unheimliches Gefühl, als er die funkelnden Augen des ehemaligen Kollegen im Rückspiegel sah. Aber dann hörte er wieder die etwas schneidende Stimme von Jeff Anderson: »Mensch, Bill, nun stell dich nicht an! Wann wird schon ein Taxi von einer Streife angehalten, he? Im Jahr vielleicht zweimal!«
    Bill Chester war noch immer unentschlossen. Schließlich aber siegte so etwas wie Mitleid mit dem ehemaligen Kollegen, den der Alkohol um den Führerschein gebracht hatte.
    Er hielt an und stieg aus.
    »Na, dann komm meinetwegen nach von, Jeff. Aber mach mir keine Schwierigkeiten! Fahr vernünftig, hörst du?«
    »Klar,

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