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0144 - Nacht über Manhattan

0144 - Nacht über Manhattan

Titel: 0144 - Nacht über Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Werner Höber
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waren dicht davor, endgültig nachzugeben.
    ***
    Ich hörte, wie er die Treppe herunterkam.
    Er mußte es sein. Denn es war das eigenartige Geräusch der Doppelschritte, das ihn verriet. Er stieß ja die Frau vor sich her.
    Ich hörte, wie er auf dem Treppenabsatz der ersten Etage ankam. Ich hörte deutlich, wie er die Stufen der letzten Treppe erreichte.
    Und dann waren seine Schritte im Flur.
    Die Fliesen gaben das Geräusch hart und kalt wider.
    Er kicherte und hatte wohl irgend etwas gesagt. Ich verstand es nicht.
    Ich stand, mit dem Ohr an dem winzigen Türspalt und lauschte.
    Seine Schritte kamen näher, jetzt waren sie dicht vor der Tür, und jetzt…
    Ich stieß die Tür auf, sprang vor.
    Er merkte es.
    Aber ich hatte bereits von hinten den Arm gepackt, mit dem er das Messer hielt.
    Mit aller Kraft riß ich seinen Arm zuerst nach vorn, vom Hals der Frau weg, dann zur Seite und schließlich nach unten.
    Ich rannte mir praktisch das Messer selbst in den rechten Oberschenkel.
    Der jähe Schmerz fuhr durch mich hindurch wie ein Blitzschlag.
    Die Frau schrie.
    Mister Highs Stimme gellte laut durch die Straße, so laut, wie ich sie noch nie gehört hatte:
    »An die Haustür! Jerry hat ihn!«
    Ein Messer hatte ich. Nicht mehr.
    Er konnte sich losreißen.
    Er sprang zur Haustür, von der ich ihn durch meinen Sprung ein Stück zurückgezerrt hatte.
    Ich sprang ihm nach, bekam seinen Rock zu fassen, konnte nicht mehr stehen und stürzte mit ihm zu Boden.
    Er schlug mit den Fäusten auf midi ein, wo er mich nur traf.
    Ich setzte ihm von unten her einen Hieb an die Kinnspitze, traf ihn aber nur seitlich und schlug ihn von mir weg.
    Er rappelte sich auf, griff in seine Hosentasche und brachte eine Damenpistole zum Vorschein. Später stellte sich heraus, daß er sie der Frau weggenommen hatte.
    Aber in diesem Augenblick hatte er sie in der Hand.
    Ich lag drei Schritte von ihm entfernt mit einem Messer im rechten Oberschenkel. Vor meinen Augen verschwammen bereits die Bilder.
    Er riß seine Hand hoch und wollte abdrücken.
    In dem Augenblick schlug ihm Robby Cilling den Arm zur Seite und fast im gleichen Augenblick die gestreckte Handkante ins Genick.
    Jeff Anderson stürzte wie vom Blitz gefällt.
    ***
    Er gestand nichts.
    Aber ein Dollar, der einem Mann das Leben gerettet hatte, verurteilte seinen Mörder mit der unbarmherzigen Beweiskraft toter Gegenstände.
    Jeff Anderson bestieg den Elektrischen Stuhl.
    Ich aber habe soeben mit Phil ein paar herrlich ruhige Tage im Krankenhaus überstanden. Als wir heute früh entlassen wurden, standen zwei blumengeschmückte Taxis vor dem Hospital.
    Wir mußten einzeln einsteigen. In jeden Wagen einer. Es war so eine Art Triumphzug, denn hinter uns her fuhr eine endlose Schlange von Taxis.
    ENDE

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