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0146 - Hinter der Zeitmauer

Titel: 0146 - Hinter der Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glaube, es ist nicht so schlimm. Wenn wir in Ihrem Tal wirklich finden, wonach wir suchen, dann sind alle Sorgen vorüber."
    Larchik wandte den Blick von seinen Instrumenten und sah Ron erwartungsvoll an. „Eigentlich könnten Sie mir ein bißchen mehr darüber erzählen", sagte er. Mit knappen Worten berichtete Ron über den Zusammenstoß Terras mit den beiden außergalaktischen Rassen. Etwas ausführlicher ging er auf die Posbis im besonderen ein, beschrieb ihre Fragmentraumschiffe, machte die Verzahnung zwischen hyperinpotronischer Robotik und dem kleinen Stückchen organischer Materie klar, ging auf die jüngsten politischen Entwicklungen ein und erklärte, was sich die Erde von der Beseitigung des robotisch-organischen Haßkomplexes erhoffte. „Wir vermuten", schloß er, „daß die Posbis in uns organischen Wesen nun nicht mehr ihre unerbittlichen Feinde sehen. Wir hoffen, daß sich ihr glühender Haß von nun an auf den Erbfeind, die Laurins, beschränkt. Wenn das so ist, und wenn es sich bei dem Brummding, das auf Taphors Planet gelandet ist, um ein Posbi-Raumschiff handelt, dann werden wir keine Schwierigkeiten haben, die Posbis zum Schutz Ihres Talkessels zu bewegen. Und die Akonen sind nicht dumm genug, um einen Punkt anzugreifen, der von einem Fragmentraumschiff verteidigt wird."
    Larchik sah plötzlich aus wie ein alter Mann. Die Hoffnung, die ein paar Minuten lang in seinem Gesicht geleuchtet hatte, schien ihn wieder verlassen haben. „Vielleicht hätte ich das alles früher wissen sollen", sagte er mutlos. „Jetzt ist es ein bißchen spät."
    „Wozu?" fragte Ron. „In Wirklichkeit haben wir gar keine Aussicht, das Fragmentschiff im Kessel zu finden", antwortete Larchik. „Wie groß, sagten Sie, sind die Posbi-Fahrzeuge?"
    Ron dachte nach. „Man sollte meinen, daß sie Schiffe aller möglichen Größen besitzen. Aber ich habe bisher nur solche mit Kantenlängen von zwei Kilometern gesehen."
    Larchik ließ den Kopf sinken. „Das ist es", meinte er. „Sie können nicht im Talkessel gelandet sein. Der Einflugschacht hat einen Minimaldurchmesser von zwanzig Metern ... da, sehen Sie selbst!"
    Ron blickte in die Tiefe. Larchik steuerte das Boot schräg auf den Boden zu. Für ein paar Sekunden ließ er die Bugscheinwerfer aufblitzen. Sand glitzerte in den grellen Lichtkegeln ... und mitten im Sand gähnte ein schwarzes Loch.
    Ron maß es mit den Augen, während der Wagen hineinsank.
    Larchik hatte recht, es war nicht breiter als zwanzig Meter.
    Ron fühlte sich, als hätte ihm einer auf den Kopf geschlagen. Sie hatten geglaubt, sie wären dicht vor dem Ziel. Jetzt standen sie wieder ganz am Anfang - mit keiner anderen Aussicht als der auf einen baldigen Angriff der Akonen.
     
    *
     
    Das erste, was wieder zu arbeiten anfing, war die Analysatoranlage. Aus dem Gedächtnisspeicher holte sie die Eindrücke, die dem positronischen Bewußtsein nicht mehr hatten zugeleitet werden können, und begann sie zu verarbeiten.
    Darunter war zunächst die Information, daß ein Pulsspruch eingegangen war. Der Spruch wurde entrafft und gelesen. Ohne daß Meech Hannigans Bewußtsein daran beteiligt war, strahlte der Mikrokom eine Antwort und ein Peilzeichen ab. Danach beschäftigte sich der Analysator mit der Fülle der Wahrnehmungen, die die einzelnen Organe während des Kampfes mit den unsichtbaren Gegnern gemacht hatten. Das Relativfeld wurde an Hand von Gedächtnismerkmalen eindeutig identifiziert.
    Meech Hannigan hatte sich einmal mehrere Monate terranischer Zeitrechnung lang in der Nähe eines Relativfeldes befunden und kannte dessen Energiemuster. Daß er es hier unten im Talkessel nicht früher hatte erkennen können, lag daran, daß die Streustrahlung der künstlichen Sonne es nahezu vollkommen übertönte. Relativfelder existieren nur in geometrisch geschlossener Form. Der Raum, den sie umhüllen, bildete ein eigenes, kleines Zweiguniversum. Von dem Hauptuniversum, dessen Seitenzweig es durch den Einfluß des Feldes bildete, war es durch eine gewisse Zeitstrecke getrennt. Die Zeitdifferenz, die das Innere des Relativfeldes von der Außenwelt trennte, wurde durch die Leistung des Feldgenerators und den Wirkungsgrad des Projektors bestimmt. Ein Gegenstand, der sich im Innern des Feldes befand, konnte von außen her auf normalem Wege nicht wahrgenommen werden. Als „normal" in dem Sinne, in dem man es ihm beigebracht hatte, verstand Meech die menschlichen Sinnesorgane, optische und akustische Geräte -

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