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0146 - Hinter der Zeitmauer

Titel: 0146 - Hinter der Zeitmauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Frage wurde rasch beantwortet. Larchik landete den Wagen vor dem Haus seiner Eltern, und Ron hatte sich gerade durch das Luk hinausgeschwungen, da fuhr ein grollender Ruck durch das Gewölbe des Tales. Ron legte den Kopf in den Nacken und schaute in die Höhe. Eine Sekunde lang sah es so aus, als hätte sich an dem Bild nichts geändert. Dann fuhr wie aus einer Düse ein dichter Schwall schwarzen Qualms fauchend aus dem dunklen Mund des Schachtes. Glitzernd brach sich das Licht der Sonne in kleinen Metallstücken, die mit dem Qualm zusammen in das Tal herabschossen. Mit feinem, gefährlichem Singen schnitten sie durch die Luft und wirbelten kleine Fontänen auf, wenn sie in den Boden schlugen. Ron wußte vom ersten Augenblick an, daß das schwere Schiffsgeschütze sein mußten, die auf den Schachteingang feuerten. Gegen den Raumkoloß der Akonen konnten die Männer dort oben keine Aussichten haben. Die Akonen belegten den Schacht so lange mit Feuer, bis die Höhlendecke zusammenbrach und der Eingang weit genug war, so daß sie mit ihrem ganzen Schiff herunterkommen konnten. Onegor hatte ihnen auch verraten, daß sie Terraner waren. Die Akonen hatten kombiniert und sich ausgerechnet, daß eine Agentengruppe von Terranern nicht ohne gewichtigen Anlaß nach Taphors Planet kam - und was konnte der Anlaß schon anders sein, wenn nicht das Fragmentschiff der Posbis? Wenn die Terraner sich also im Talkessel bei Parros Leuten aufhielten, dann war wahrscheinlich auch das Posbischiff dort zu finden.
    Das war einfach. Ron sah ein, daß die Akonen sich nicht allzu lange den Koof hatten zerbrechen müssen, um auf die richtige Idee zu kommen.
    Er blickte zur anderen Talwand hinüber. Qualm verhüllte die Szene. Die Sonne verlor an Leuchtkraft. Es wurde dunkel. Der Boden zitterte. Drüben waren die Umrisse des riesigen Fragmentschiffes nur noch undeutlich zu sehen. Die Posbis hatten das Relativfeld noch nicht wieder hergestellt. Ron fragte sich, was sie sich jetzt dachten, ob sie den hinterhältigen Angriff irgendwie mit den Terranern in Verbindung brachten.
    Sie waren vor Parros Haus stehengeblieben. Eine Menge Leute war plötzlich um sie herum. Sie redeten aufgeregt und hatten keine Ahnung, was sie tun sollten. Meech befand sich unter ihnen. Er war der einzige, der die Ruhe bewahrte. An ihn klammerte sich ein Mädchen, wie Ron mit einem raschen Seitenblick bemerkte. So seltsam der Anblick auch war, Ron hatte keine Zeit, ihm Beachtung zu schenken.
    Ein alter Mann, wahrscheinlich Parro selbst, stellte sich zu Ron.
    „Ich nehme an, Sie sind der Anführer der Terraner", schrie er, um sich durch den Lärm verständlich zu machen. „Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf! Wir können nichts tun. Es gibt keinen Ort, an dem wir sicher wären!"
    Ron gab ihm recht.
    Aus der Höhe kamen jetzt größere Bruchstücke. Die Kuppel brach zusammen. Mit infernalischem Geheul schoß ein Felsklotz von der Größe eines Hauses durch die Luft, schlug etwa einen halben Kilometer weit weg in den Boden und erzeugte eine Schockwelle, die Ron ein paar Meter hoch in die Luft warf.
    Langsam kam er wieder herunter. Die Springer um Parro hatte Panik ergriffen. Sie stoben nach allen Seiten auseinander. Parro schrie hinter ihnen drein, aber sie hörten nicht auf ihn. Der Qualm verschluckte sie und ihr hysterisches Gebrüll. Zurückblieben außer den Terranern nur Parro, Larchik und das Mädchen.
    Ron war wütend. Daß er hilflos hier unten stehen mußte, während dort oben die Akonen dabei waren, ein blühendes Gemeinwesen von weit mehr als tausend Menschen kaltblütig auszulöschen, brachte ihn fast um den Verstand. Er mußte etwas tun, er mußte...
    Lofty schrie so dicht neben seinem Ohr, daß es ihm fast das Trommelfell zerriß. „Das Schiff!" brüllte er mit überschnappender Stimme. „Die Posbis...!" Ron kniff die Augen zusammen. Der Qualm füllte sie ihm mit Tränen. Durch das graue Quirlen und Wabern hindurch sah er den Wald an der gegenüberliegenden Wand. Ein Hagel von glühenden Felsbrocken drosch auf ihn ein und entflammte die Bäume. Weißer Rauch stieg in die Höhe und vermischte sich mit dem grauen Qualm. Aber das Fragmentschiff war verschwunden. Ron schloß die Augen und öffnete sie wieder.
    Das Bild blieb. Es gab kein Fragmentschiff mehr. Sie hatten das Relativfeld wiederhergestellt und befanden sich hinter ihrer Zeitmauer in Sicherheit.
    „Feiglinge!" rief Ron. „Anstatt uns zu helfen ..."
    „Das Schiff bewegt sich", unterbrach ihn Meech

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