0146 - Hinter der Zeitmauer
auskennen würde. Offenbar hatte Lofty Patterson heute seinen großen Tag. Er sah alles, hörte alles, bemerkte alles früher als selbst Meech, dessen Wahrnehmungsvermögen durch die vielen verschiedenartigen Einflüsse, die von allen Seiten auf ihn eindrangen, getrübt war. „Wir kriegen Besuch", bemerkte Lofty mit seiner krächzenden, hohen Stimme. „Seht mal dort!" Er streckte den Arm aus und deutete zum Fenster hinaus. Rons Blick folgte der angegebenen Richtung. Im gelblich grünen Himmel stand die mattschimmernde Kugel eines großen Raumschiffes.
Die FEDORIA war schließlich angekommen.
*
29. Juni 2114 Nike Quinto wirkte überaus zufrieden. Er hatte seine Beförderung zwar noch nicht erhalten, aber man hatte ihm mitgeteilt, daß sie vom Generalstab bereits genehmigt sei. Nike, wie er jetzt hinter seinem mächtigen Schreibtisch an Bord der FEDORIA seinem Major und Star-Agenten Ron Landry gegenübersaß, machte den Eindruck eines Mannes, der sich nach der Arbeit eines langen, harten Tages mit gutem Gewissen Zeit für eine kleine, freundliche Unterhaltung nahm. „Gut gemacht, Landry", quietschte er mit seiner unangenehm hohen Stimme. „Wirklich sehr gut. Der Kontakt zu den Posbis ist hergestellt. Es bedurfte nur Ihrer Kontaktaufnahme, um ihnen klarzumachen, daß die Akonen sie hinters Licht führen wollten. Als der Angriff begann, durchschauten sie die Sache sofort und reagierten in der gewünschten Weise.
Außer drei Offizieren, die in Onegors Siedlung zurückblieben, gibt es in diesem Augenblick keinen Akonen mehr auf Taphors Planet.
Das ist bedauerlich, aber ich glaube, sie haben es nicht anders verdient. Parros Siedlung hat glücklicherweise nur eine geringe Anzahl Toter zu beklagen. Dafür sind jedoch eine Reihe von Onegors Leuten umgekommen, die sich an Bord des akonischen Schiffes befanden, als die Posbis es vernichteten. Mit anderen Worten: Aus dem ganzen Durcheinander ist Parros Kolonie in fast ungeänderter Stärke, Onegors Siedlung jedoch erheblich geschwächt hervorgegangen. Wir brauchten nur geringen Druck anzuwenden, um die innenpolitische Situation zu klären. Die Ausstoßung Parros und seiner Leute ist rückgängig gemacht.
Onegor ist wegen Unfähigkeit abgesetzt. Parro übernimmt sein Amt und ist jetzt Patriarch der Taphor-Springer."
Nike Quinto holte tief Atem und legte die Hand auf die Brust, um verständlich zu machen, daß er trotz seiner guten Laune immer noch gesundheitliche Sorgen habe.
„Ach ... mein Herz", jammerte er. „Ich frage mich, wie lange ich das noch durchhalten kann." Dann, mit energischerer Stimme: „Auf jeden Fall haben die Akonen also versucht, ins intergalaktische Geschäft einzusteigen. Sie empfingen einen Suchruf des Posbi- Schiffes und dirigierten es nach Taphors Planet. Die Posbis schöpften keinerlei Verdacht. Ihre Botschaft war für den Administrator bestimmt. Sie waren der Ansicht, daß diejenigen, die sie hier herdirigierten, Terraner sein müßten. Sie landeten hier, versteckten ihr Schiff und hatten einige Zusammenkünfte mit den Akonen an Bord des akonischen Schiffes. Die Akonen kannten natürlich die Entwicklungen der letzten Tage und Wochen noch nicht. Die Posbis wurden allmählich mißtrauisch. Sie sagten die Beratungen ab und verzogen sich in ihr Schiff. Dann kamen Sie, und die Lage war geklärt. Übrigens ... Captain Tennyson und seine Leute befinden sich wohlauf und in Sicherheit. Als die Akonen erfuhren, daß sie Terraner seien, ließen sie ihnen besondere Sorgfalt angedeihen." Ron nickte. Um Tennyson und seine Männer hatte er sich Sorge gemacht. Es erleichterte ihn zu hören, daß sie in Sicherheit waren. „Ich weiß nicht, ob ich danach fragen soll, Sir", begann Ron, doch Nike Quinto unterbrach ihn keifend: „Schleichen Sie nicht wie die Katze um den heißen Brei! Denken Sie an meinen hohen Blutdruck und regen Sie mich nicht auf.
Fragen Sie geradeheraus, wenn Sie etwas zu fragen haben!"
Ron schluckte. „Was ist die Botschaft, die die Posbis an den Administrator zu überbringen haben?" Nike strich sich über den schütteren Kranz seiner sandfarbenen Haare. „Die THEODERICH mit dem Administrator an Bord", antwortete er, „ist nur wenige Stunden nach der FEDORIA hier auf Taphors Planet angekommen. Seitdem liegen die Verhandlungen allein in seinen Händen. Genaues weiß man also nicht. Es hört sich jedoch so an, als hätte das Zentralplasma an Perry Rhodan die Bitte gerichtet, so schnell wie möglich zur Hundertsonnenwelt zu
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