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0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

0146 - Höllenfahrt im Todesstollen

Titel: 0146 - Höllenfahrt im Todesstollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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geleitet.
    Das Schaufelblatt klatschte gegen Kellys Brust. Er wurde gegen die Stollenwand geworfen, parierte den nächsten Schlag, indem er den Schaufelstiel über seinen Kopf hielt.
    Dann versetzte er Hawn einen Tritt und kam aus der Defensive heraus. Sie schenkten einander nichts, hieben in blinder Wut aufeinander ein.
    Vor allem Hawns Hiebe wurden immer rücksichtsloser und brutaler. Bald war zu erkennen, dass er die Absicht hatte, Kelly nicht nur einen Denkzettel zu verpassen.
    Nein, er wollte Clark Kelly töten!
    Und das Böse verlieh ihm die Kraft dazu. Kelly war gezwungen, vor der Wucht der Schläge zurückzuweichen.
    Hawns Schaufel traf Kellys Finger. Der Mann schrie auf. Die Schaufel entfiel seinen Händen. Da Oscar Hawn schon wieder zuschlug, musste Kelly sich mit einem Sprung zurück in Sicherheit bringen.
    Die Schaufel donnerte gegen den Förderwagen.
    Kelly stolperte über die Schienen und fiel. Sofort huschte ein triumphierendes Grinsen über Hawns Gesicht.
    Blitzschnell tauschte er die Schaufel gegen die Spitzhacke aus. Kelly lag mit schockgeweiteten Augen auf dem Boden.
    Hawn schwang die Hacke hoch. Er zielte nach dem Kopf des Mannes, den er umbringen wollte. Kelly stieß einen schrillen Schrei aus.
    Die Hacke bewegte sich kraftvoll nach unten…
    Da fielen zwei Männer dem Besessenen in die Arme. Sie retteten Clark Kelly damit das Leben, denn Hawn hätte ihn, ohne mit der Wimper zu zucken, erschlagen. Die Männer rissen ihn zurück.
    »Bist du wahnsinnig?« schrieen sie.
    »Lasst mich los!« brüllte Oscar Hawn mit einer Stimme, die seiner kaum noch ähnlich war. »Loslassen, sag' ich! Ich bring' dieses Schwein um! Ich mach' ihn fertig! Ich erschlag' euch alle! Jawohl, alle!«
    Die Männer mussten ihre ganze Kraft aufbieten, um den Tobenden halten zu können. Aber neuerliche schwarzmagische Impulse versorgten Hawn mit zusätzlichen Kräften.
    Zwei weitere Männer eilten herbei. Mit vereinten Kräften wollten sie ihn niederringen, doch Hawn wurde immer stärker.
    Es war unglaublich, was für Kräfte er entwickelte. Kelly sprang auf. Auch er warf sich auf Hawn, doch dieser schüttelte sie alle mit einer blitzschnellen Bewegung ab.
    Er war nicht zu halten.
    »Er ist besessen!« sagte einer der Männer verdattert.
    »Der läuft Amok!« presste ein anderer beunruhigt hervor.
    Hawn kümmerte sich nicht mehr um Kelly. Immer tiefer drang das Böse in ihn ein.
    Es veränderte nicht nur sein Wesen, sondern auch sein Aussehen. Sein Gesicht bekam einen diabolischen Ausdruck.
    Böse und gemein blickten seine Augen. Speichel glänzte auf seinen Lippen. Er fletschte die Zähne und lief keuchend durch den Stollen.
    Er schlug nach jedem, der sich ihm in den Weg stellen wollte. Niemand vermochte ihn aufzuhalten. Alle mussten froh sein, dass seine Spitzhacke sie nicht getroffen halte.
    Das Geschrei im Bergwerk alarmierte Cornell Kendall. Bevor er seine Hütte verließ, nahm er seinen Revolver in die Hand. Der Lärm hörte sich nach Aufruhr an.
    Kendall wollte ihm nicht unbewaffnet begegnen. Er stieß die Barackentür auf und trat ins Freie. Stampfende Schritte waren im Stollen zu hören, und einen Augenblick später erschien Oscar Hawn.
    Der Mann war kaum wieder zu erkennen.
    Cornell Kendall kombinierte sofort richtig. Das hat der Einfluss des Bösen aus ihm gemacht! dachte er. Sie müssen schon nahe an den Teufelsstein herangekommen sein. Der Stein spielt zum erstenmal seine Macht aus!
    Im Augenblick konnte sich Kendall über diese Entwicklung jedoch nicht freuen, denn Oscar Hawn kam mit blutunterlaufenen Augen auf ihn zu.
    Seine Haltung verriet alles. Dieser Mann war zu einer tödlichen Gefahr geworden.
    »Stopp, Hawn!« sagte Kendall scharf.
    Der Mann blieb tatsächlich stehen. Er grinste tückisch. »Sieh mich an, Boß! Es hat sich was verändert!«
    »Unverkennbar.«
    »Ich habe etwas in mir.«
    »Das sehe ich«, sagte Kendall.
    »Es zwingt mich, zu hassen.«
    Kendall schluckte aufgeregt. »Was ist es für ein Gefühl, Hawn?«
    »Oh, es ist großartig.«
    »Hast du den Teufelsstein gesehen?«
    »Nein, Boss. Aber ich habe seine Nähe gespürt. Er hat mir Kraft gegeben. Und ich habe einen Auftrag übernommen.«
    »Welchen Auftrag?« fragte Kendall.
    »Zu töten!« knurrte der Bergarbeiter und hob die Spitzhacke.
    Hinter ihm tauchten die anderen Männer auf. Gebannt standen sie am Eingang des Stollens und beobachteten, was geschah.
    Hawn näherte sich Kendall mit erhobener Spitzhacke, obwohl dieser mit seinem

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