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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Polizeistation weiter.
    Orson Shriner hatte inzwischen Gareth Lumley, den Spiritisten, den er irrtümlich des Mordes erdächtigt hatte, auf freien Fuß gesetzt.
    Zamorra beglückwünschte den Sergeant zu diesem Entschluß. Er sagte: »Abel Cool ist in großer Gefahr, Sergeant.« Der Rothaarige lächelte ihn an, als wüßte er nicht, was er redete. »Was soll ihm denn in unserer Zelle passieren, Professor?« fragte er. »Da ist er so sicher, wie in Abrahams Schoß.«
    »Sie haben nach wie vor keine Ahnung, wozu Dämonen fähig sind, Shriner!«
    Er knallte die Faust wütend auf den Tisch. »Verdammt noch mal, schreien Sie mit Ihrem Freund Hexman, aber nicht mit mir. Ich bin eine Amtsperson…«
    »Du liebe Güte, kommen Sie mir bloß nicht damit, Sergeant. Können Sie denn nicht verstehen, daß ich erregt bin? Nach alldem, was passiert ist? Ich jage seit Jahren Geister und Dämonen, Shriner. Sie mögen ein guter Polizist sein, aber von diesen Dingen haben Sie so gut wie keine Ahnung, während ich auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken kann. Soll ich Ihnen sagen, was vernünftig wäre? Überlassen Sie mir das Kommando in dieser Nacht über die Polizeista-I ion…«
    Shriner lachte. »Wo kämen wir denn da hin, wenn das jeder von mir verlangte!«
    »Es handelt sich um eine Ausnahmesituation, Sergeant!«
    »Es gibt schließlich Vorschriften…«
    Zamorra fiel ihm ins Wort: »Vor Schriften hin, Vorschriften her, sollte es nicht wichtiger sein, eine Katastrophe zu verhindern? Mann, Sergeant, wir streiten hier um des Kaisers Bart, während Cools Leben vielleicht nur noch an einem seidenen Faden hängt. Was sind schon Vorschriften, Shriner? Ich bin sicher, daß Sie sich nicht immer an sie gehalten haben. Keiner tut das. Wenn Sie ehrlich sind, werden Sie mir recht geben. Was zählt Ihrer Meinung nach mehr: ein Menschenleben oder die sture Einhaltung einer Vorschrift? Ich kann Cool möglicherweise helfen. Vielleicht gelingt es mir sogar, Whorf heute nacht für immer zu vernichten. Whorf gehört ins Totenreich. Sie haben nicht die Fähigkeit, ihn dorthin zu schicken. Ich hingegen weiß, wie man das anstellen muß. Was ist, Shriner? Was gibt es da noch zu überlegen? Bringen Sie mich zu Cool!«
    Orson Shriner wollte etwas sagen. Vielleicht ja. Vielleicht wollte er Zamorras Forderung glattweg ablehnen. Er kam nicht zum Reden.
    Ein markerschütternder Schrei ließ das Blut der Männer in diesem Augenblick erstarren.
    Ein Schrei, der aus dem Zellentrakt kam.
    ***
    Fünf leere Zellen.
    Nur eine war belegt. Whorf stand vor der Zellentür, hinter der sich Abel Cool befand. Der Spuk hatte die Tür mit seinen verkrüppelten Fingern gepackt. Er rüttelte mit solcher Kraft daran, daß die Gitterstäbe rasselten und klapperten.
    Abel Cool war vor dem Unhold bis in die hinterste Zellenecke geflohen. Er preßte sich zitternd gegen die Wand und brüllte seine namenlose Furcht lauthals heraus. Das Ungeheuer tobte vor Wut und Haß. Mauerwerk brach.
    Nun wackelte die Zellentür bereits in ihrer Verankerung. Zamorra bedeutete Carl Hexman und Sergeant Shriner, hinter ihm zurückzubleiben. Dann näherte er sich dem zornigen Monster mit schnellen, federnden Schritten.
    Jetzt krachte es. Ziegel brachen aus der Wand.
    Der Dämon riß das Gitter heraus und schleuderte es fort.
    Der Weg zu Abel Cool war für ihn frei.
    Cool war dem Irrsinn nahe, als er das Ungeheuer auf sich zukommen sah.
    Zamorra jagte auf die Zelle zu. »Whorf!« schrie er, so laut er konnte. »Laß Cool in Ruhe! Ich bin dein Gegner! Ich, Professor Zamorra! Hat Asmodis dir nicht von mir erzählt? Ich habe eine Vielzahl von Bestien deiner Sorte für alle Zeiten zur Hölle geschickt, und ich werde auch dich dorthin senden!«
    Whorf zuckte herum.
    Er kam auf Zamorra zu.
    Der Professor erwartete ihn.
    Whorfs Blick versuchte Zamorra in die Knie zu zwingen, doch der Para-Mann hatte keine Angst vor diesen toten Augen. Whorf hob die verkohlten Arme.
    Abel Cool schrie immer noch. Er tat es abgehackt, denn ihm blieb immer mehr und mehr die Luft weg. Nun wich Zamorra Schritt um Schritt zurück. Er hatte die Absicht, Whorf aus der Zelle zu locken. Er wollte ihn soweit wie möglich von Cool wegbringen.
    Das Scheusal folgte ihm. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg ihm unangenehm in die Nase. Jetzt blieb Zamorra stehen.
    Zamorra öffnete langsam sein Hemd. Das Amulett kam zum Vorschein. Der Para-Mann griff an. Whorf schlug mit seiner verkohlten Rechten zu. Der Hieb traf Zamorra am Hals.

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