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0146 - Vanessas Schreckensnacht

0146 - Vanessas Schreckensnacht

Titel: 0146 - Vanessas Schreckensnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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nichts zu tun haben möchtest?«
    »Ich schicke dich fort wie einen gemeinen Mörder, mit dem ich nichts zu tun haben möchte!« fauchte Wendy. Sie hatte sich umgewandt. In ihren Augen glühte Haß. Sie hätte nie gedacht, daß sie ihren Vater einmal so sehr hassen würde. »Du hast eine schwere Schuld auf dich geladen, die du bei mir nicht loswerden kannst. Ich hoffe, du weißt, was deine Pflicht ist, Abel Cool.« Sie nannte ihn nicht mehr Pa oder Dad. Sie hatte keinen Vater mehr. »Zwinge mich nicht, zur Polizei zu gehen und dich anzuzeigen. Tu es lieber selbst. Es ist das mindeste, was du als Sühne tun kannst.«
    Cool nickte. »Ja, eigentlich hatte ich vor, mich zu stellen. Ich dachte nur… Ach, was soll’s. Ich werde gehen und dir beweisen, daß dein Vater den Mut hat, für das geradezustehen, was er verbrochen hat.«
    Er machte einen Schritt auf Wendy zu.
    Er wollte sie in seine Arme nehmen und zum Abschied küssen, aber Wendy drehte Sich abrupt von ihm weg. Der Schmerz machte sie härter, als sie war. Vielleicht wollte sie ihrem Vater im Innersten ihres Herzens verzeihen. Doch ihr Haß auf ihn, der ihr alles zerstört hatte, hatte einen dicken Panzer um ihr Herz gelegt und das Gute darunter begraben.
    Seufzend verließ Abel Cool das Haus seiner Tochter.
    Sie sah ihn die Straße entlanggehen. In Richtung Polizeistation.
    ***
    Sergeant Orson Shriner fiel aus allen Wolken, als er Cools Geständnis hörte. Vor dieser Wahrheit konnte sich der Sergeant nicht mehr verschließen.
    Whorf war also tatsächlich tot.
    Und es war ihm auf irgendeine unerklärliche Weise gelungen, aus dem Totenreich nach Lynton zurückzukommen, um Gericht über seine Mörder zu halten.
    Shriner saß an seinem klobigen Schreibtisch.
    Cool hockte zusammengesunken auf dem Besucherstuhl. Das Büro des Sergeants war klein und bis auf den letzten Millimeter ausgenützt.
    Fassungslos schüttelte Shriner den Kopf. »Abel«, sagte er. Die Erregung machte seine Stimme heiser. »Bist du wirklich sicher, daß das alles stimmt, was du mir da eben erzählt hast?«
    Cool nickte langsam. Er wollte nicht mehr kämpfen. Er wollte nicht mehr lügen. Was hätte das alles jetzt noch für einen Zweck gehabt. »Es ist die Wahrheit, Orson«, sagte Cool.
    Shriner fuhr sich nervös durchs rote Haar. »Du weißt, daß ich dich jetzt in Haft nehmen muß.«
    »Aus keinem anderen Grund bin ich hier, Orson. Tu deine Pflicht. Sperre mich in eine von euren Zellen.«
    Shriner zog die buschigen Brauen hoch. »Ich glaube, ich weiß, was in deinem Kopf vorgeht, Abel.«
    »Was?«
    »Du hoffst, daß du in unserem Zellentrakt vor Whorf sicher bist.«
    Cool gab das unumwunden zu. »Ich hänge trotz allem an meinem Leben. Kannst du das verstehen?«
    »Auch Lauritz Whorf hing an seinem Leben. Ihr habt es ihm dennoch genommen.«
    »Heute weiß ich, daß es ein Verbrechen war, Orson.«
    »Verdammt, warum wißt ihr Verbrecher das immer erst, wenn es zu spät ist?«
    ***
    Kurz vor Einbruch der Dunkelheit kam Wendy zu Professor Zamorra und Carl Hexman. Carl bot ihr den besten Platz im Living-room an. Er setzte ihr einen Scotch vor. Carl Hexman bot Wendy eine Zigarette an. Sie fingerte das Stäbchen aus der Packung. Zamorra hatte Zeit, sie in Ruhe zu beobachten.
    Sie war aufgeputscht und schien auch einiges getrunken zu haben. Ihr Anblick genügte, um Mitleid zu erwecken. Zamorra waren schon viele Menschen begegnet, die Kummer hatten.
    Sie hatten alle ungefähr so ausgesehen wie Wendy. Nur… dieses Mädchen hatte es noch schlimmer getroffen, als die anderen Fälle, die dem Professor bekannt waren. Sie trank zuerst.
    Dann nahm sie den vierten nervösen Zug von der Zigarette, ehe sie Zamorra anblickte und mit gepreßter Stimme sagte: »Sie möchten doch wissen, wer Lauritz Whorf umgebracht hat, Professor.«
    »Allerdings.«
    »Es waren drei Täter!« sagte Wendy hart.
    »Gleich drei?« Zamorra ahnte, welche drei Namen ihm Wendy nun nennen würde.
    Und da kamen sie auch schon: »Vanessa Cool, Abel Cool und Barton Moffatt!« Es klang verbittert und anklagend. Zamorra brauchte Wendy nicht aufzufordern, Carl Hexman und ihm die näheren Einzelheiten zu belichten. Sie fing von selbst damit an. Es war eine haarsträubende Geschichte.
    Nun war Zamorra klar, wo Whorf als nächste zuschlagen würdej in der Polizeistation!
    Die Dunkelheit, der Deckmantel für Whorfs Missetaten, hatte sich bereits weit über Lynton gebreitet.
    Zamorra und Hexman brachten Wendy im Rover nach Hause. Dann fuhren sie zur

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