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0148 - Das Elixier des Teufels

0148 - Das Elixier des Teufels

Titel: 0148 - Das Elixier des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Conolly…
    ***
    Tokata hatte also noch nicht aufgegeben. Und er hatte gemerkt, daß er uns auf dem Dach nicht mehr finden konnte. Aber er zeigte sich, wollte seine Macht demonstrieren, wollte beweisen, daß mit ihm noch zu rechnen war.
    Natürlich wurde er gesehen.
    Und nicht nur von mir. Zahlreiche Neugierige standen vor dem Haus oder blockierten die Straße.
    Sie alle wollten Tokata sehen.
    Weitere Polizeiwagen trafen ein. Die Sirenen wimmerten und heulten. Ihr kreisendes Licht warf die zuckenden Reflexe über die Hauswände und verwandelten die Straße in eine gespenstische Szenerie.
    Tokata rührte sich nicht. Meine größte Befürchtung war, daß er vom Dach springen könnte er war ja unverletzbar und unter den Menschen ein Blutbad anrichtete. Wenn dieses Monster durchdrehte, konnte es von keinem gestoppt werden.
    Auch von mir nicht!
    Ich hörte die erregten Stimmen der versammelten Menschen.
    Die meisten schätzten die Lage überhaupt nicht richtig ein. Das konnte man ihnen auch nicht vorwerfen, sie wußten es ja nicht besser. Sie glaubten an einen Gag, und genau erkennen konnten sie Tokata auch nicht. Eher dachten sie an einen Selbstmörder.
    Dieser Meinung war auch die Polizei. Auf mich trat ein Streifenführer zu und meldete, daß die Feuerwehr bereits unterwegs sei.
    »Wenn er dann springt, können wir ihn auffangen.«
    Zuerst war ich dagegen. Dann disponierte ich blitzschnell um.
    Vielleicht war es sogar gut, wenn die Feuerwehr mit ihren Leiterwagen eintraf. Wenn ich Tokata entgegenkletterte, ließ er die Menschen in Ruhe. So hoffte ich wenigstens. Denn er war ja scharf darauf, mich allein in seine Klauen zu bekommen.
    Ich stimmte also zu. Dann sagte ich: »Sorgen Sie dafür, daß keiner von Ihren Leuten auf der Rückseite hochklettert und diesen…« mir fiel das Wort Mann schwer, »also diesen Mann vom Dach zu holen. Das kann Ärger geben.«
    »Geht in Ordnung, Sir!«
    »Und kümmern Sie sich um die Gaffer. Fordern Sie Verstärkung an. Drängen Sie um Himmels willen die Menschen zurück. Es kann sonst zu einer Katastrophe kommen.«
    Der Sergeant schluckte. »Darf ich mir die Frage erlauben, was überhaupt geschehen ist, Sir?«
    »Die Hölle ist los!«
    »Ich verstehe nicht…«
    »Das brauchen Sie auch nicht. Diese Gestalt dort oben ist kein Mensch, sondern ein…« Als ich den ungläubigen Blick des Beamten sah, winkte ich ab. »Schon gut, kümmern sie sich um Ihre Aufgabe. Vielleicht erkläre ich Ihnen später alles.«
    »Jawohl, Sir!«
    Jetzt wurde mir die Zeit knapp. Ich wartete auf das Erscheinen der Feuerwehrwagen und lauschte auch, denn die Feuerwehr kündigt sich ebenso lautstark an wie die Polizei.
    Noch war nichts zu hören.
    Die Polizisten schafften es in der Tat, die Gaffer zurückzudrängen. Die schweren Fahrzeuge hatten freie Bahn.
    Dann kamen sie.
    Zuerst hörte ich den Höllenlärm. Die Sirenen der roten Wagen sind ja lauter als die der normalen Streifenwagen. Echos brachen sich an den Hauswänden, wurden nahezu überlaut und schmerzten mir in den Ohren. Schon bogen die ersten Wagen in die Straße ein. Schwere Fahrzeuge. Der Boden und die Wände zitterten.
    Zwei große Wagen sah ich. Dahinter fuhr ein Volvo der Ambulanz.
    Einer der Polizisten wies die Kollegen von der Feuerwehr ein. Er dirigierte die schweren Fahrzeuge bis dicht vor das Haus, wo sie ihre Leitern ausfahren konnten.
    Die Wagen stoppten.
    Kaum waren die Männer von den Rettungswagen gesprungen, lief die Aktion schon an. Die schwere Leiter dreh- und ausfahrbar wurde geschwenkt und schob sich schon hoch.
    Ich lief zu dem Einsatzleiter der Feuerwehr und präsentierte ihm meinen Ausweis.
    Der Mann schaute mich fragend unter seinem dunklen Helm an.
    »Was wollen Sie, Oberinspektor?«
    Ich deutete auf die Leiter. »Lassen Sie mich dort allein hochklettern.«
    »Sind Sie lebensmüde?«
    »Nein, aber ich kenne die Gestalt dort oben auf dem Dach. Wir dürfen sie nicht reizen.«
    »Ist das kein Selbstmörder?«
    »Nein.«
    »Also gut. Aber ich übernehme keinerlei Verantwortung. Das müßte Ihnen klar sein.«
    »Brauchen Sie auch nicht.« Verdammt, mir saß die Zeit im Nacken. Sie drängte.
    Der Einsatzleiter gab seinen Leuten Anweisungen.
    Ich schaute an der Hausfront hoch, während einige Männer das Sprungtuch entfalteten.
    Noch immer stand Tokata auf dem First des Daches wie ein steinernes Denkmal. Er rührte sich nicht, sondern beobachtete nur. Noch sprang er nicht. Ich war jedoch sicher, daß er den Feuerwehrleuten sofort auf

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