0148 - Das Elixier des Teufels
machen und John Sinclair flog mit der gleichen Maschine wie die beiden Diebe. [1] Das alles war Dr. Tod bekannt, der Würfel des Unheils, von ihm manipuliert, hatte ihm die Szenen gezeigt.
Dr. Tod, alias Solo Morasso, reagierte und schickte seinen gefürchteten Todesnebel. Eine riesige Wolke, die fast wie Säure wirkte. Unter deren Einfluß wurden die Menschen zu Skeletten, zu Dienern des Bösen, und sie attackierten Sinclair. Wie der Kampf ausgegangen war, das wußte Dr. Tod noch nicht, denn Marvin Mondo war mit der Nachricht dazwischen gekommen, daß Lady X dem Chinesen Suko in die Falle gegangen war. Mondo und Lady X hatten die Aufgabe gehabt, die beiden Diebe zu überwachen. Sie waren allerdings entdeckt worden, und diesem Chinesen gelang es, Lady X zu überwältigen.
Soweit die Geschichte.
Solo Morasso dachte nicht daran, Lady X in den Fängen der Polizei zu lassen. Dafür wußte sie zuviel, und er wollte einen Plan ausarbeiten, um sie zu befreien. Deshalb hatte er diese Konferenz einberufen. Zuerst jedoch bekam Mondo sein Fett weg. Dr. Tod machte ihn fertig. Er schleuderte ihm die Vorwürfe entgegen, sprach von Feigheit und von Nichtkönnen.
Die anderen Mitglieder der Mordliga nickten beifällig.
Dr. Tod fuhr fort. »Es geht nicht an, daß man ein Mitglied der Mordliga eliminiert, ohne daß unsere Gruppe vollständig ist. Wie ihr selbst wißt, fehlt noch einer. Ich will Xorron, den Herrn der Zombies noch haben, doch es ist immer wieder etwas dazwischen gekommen. Zuletzt hat Sinclair das Sarglager entdeckt, das ich eingerichtet hatte. [2] So vergeht wieder Zeit, bis ich für Xorrons Rückkehr alles vorbereitet habe. Es sieht im Augenblick wirklich nicht gut aus, und wir brauchen Lady X dringend. Sie ist kein Dämon, kein Monster, sie kann sich unter den Menschen bewegen, ohne daß es auffällt und uns dabei mit Informationen versorgen. Habt ihr das begriffen?«
Nicken.
»Dann wird es Zeit, daß wir etwas unternehmen«, sagte Dr. Tod. »Wie ich erfahren habe, befindet sie sich in Haft. Und zwar bei Scotland Yard, die sich etwas darauf einbilden, die sichersten Gefängnisse zu haben. Denken sie, aber ich will sie vom Gegenteil überzeugen. Wer von euch glaubt nicht, daß wir es schaffen können, Lady X zu befreien?«
Niemand meldete sich.
Um Dr. Tods strichdünne Lippen flog für einen winzigen Moment ein knappes Lächeln. »Das ist gut. Ich habe auch schon einen Plan.« Morasso legte beide Hände um den Würfel, schaute auf die Oberfläche dieses blauweiß schimmernden Quaders und begann zu sprechen. Er legte den anderen einen Plan zurecht, dem sie eigentlich nur zustimmen konnten. Niemand widersprach, als Dr. Tod redete. Zum Schluß fragte er: »Wer hat etwas dagegen einzuwenden?«
Keiner meldete sich.
»Du, Mondo?«
Der Monstermacher grinste. »Nein, der Plan ist so gut, daß er einfach klappen muß.«
Der Meinung war auch Lupina, die Königin der Wölfe.
Tokata, der Samurai des Satans, und Vampiro-del-mar nickten nur.
Dr. Tod war zufrieden. Er löste seine Hände von dem Würfel und betrachtete den Bumerang. »Mit ihm«, flüsterte er, »habe ich noch etwas vor. John Sinclair soll durch den Bumerang sterben. So habe ich mir das vorgestellt.«
Keiner widersprach, aber jeder hoffte, daß sie es schaffen würden, ihren Erzfeind zu besiegen.
»Wo befindet er sich jetzt?« Diese Frage stellte Lupina. In sie hatte sich John Sinclair, als er zu einem Werwolf gemacht worden war, einmal verliebt.
»Wo er sich befindet?« Solo Morasso lachte. »Über dem Atlantik. Ihr wißt, daß mein Würfel mit dem Todesnebel in Verbindung steht. Durch ihn kann ich erkennen, wo sich Sinclair befindet. Noch immer in der Boeing. Sie rast weiterhin Steuer- und führerlos in Richtung Westen, direkt auf die amerikanische Küste zu. Die Magie des Nebels ist stärker. Sie kann sich daraus nicht befreien, und sie wird irgendwann zerschellen.«
»Was ist mit den Passagieren?« fragte Mondo.
»Sie sind zu Skeletten geworden. Sie konnten dem Nebel nichts entgegensetzen. Allerdings ist Sinclair durch sein verdammtes Kreuz geschützt worden, aber er ist im Augenblick nicht einmal so wichtig. Wir müssen Lady X herausholen und dürfen nicht länger zögern.«
Die anderen nickten.
Dr. Tod erhob sich. Mit ihm standen auch die übrigen Mitglieder der Mordliga auf.
Deren Blicke fielen auf ein Bild, das sich hinter Dr. Tod an der Wand befand. Es zeigte Asmodina, die Tochter des Teufels, die auch in der Gestalt einer Schlange
Weitere Kostenlose Bücher