0148 - Sprung in den Interkosmos
denke ich auch schon die ganze Zeit, Barbar. Was gibt es, wenn wir in dichtere Luftschichten kommen und der Sog einsetzt? Unsere Space-Jets werden wie Laub herausgewirbelt.
Wie steht es mit den Relativfeldern?"
„Keine Spur davon festzustellen. Das ist unheimlich. Ohne eine energetische Schutzhülle zu fliegen, kommt uns selbstmörderisch vor. Wenn man nur wüßte, warum die Fragmentraumer plötzlich alle ohne ihre Schutzschirme fliegen."
Spöttisch sagte der Arkonide: „Sie scheinen dich viel mehr zu interessieren als die Transformstrahlen."
„Mit Recht, Admiral! Relativfelder, die sich bis auf zehn Stunden in die Zukunft verschieben lassen und damit das darin befindliche Raumschiff unsichtbar machen, können wir nicht einmal mit einer Theorie erklären. Um so weniger begreife ich, daß diese Relativfelder plötzlich nicht mehr erstellt werden."
Der Höhenmesser gab 14.500 Kilometer an. Die Fragmentraumer waren in steilen Gleitflug übergegangen und flogen genau Kurs West. Unter ihnen schien sich die Hundertsonnenwelt schneller und schneller zu drehen. Der dritte Kontinent tauchte auf. An der über zweitausend Meter hohen Steilküste brachen sich Sturmwellen. Die hervorragende Vergrößerung der Teleanlage in der X-1 ließ jede Einzelheit erkennen. Hinter der Steilküste fiel das Land ab und ging in eine weite Ebene über, die von Flüssen durchbrochen und durch riesige Waldgebiete aufgeteilt wurde. In blauer Ferne schimmerten die Umrisse eines großen Gebirges.
„Wir sind bald da!" sagte der Arkonide. Er hatte den Kontinent, auf dem sie sich schon einmal aufgehalten hatten, wiedererkannt.
Der Willkommensgruß war echt hyperinpotronisch.
Ein Strahlengitter stand plötzlich im Raum. Es kam von dem Kontinent, auf den sie zuflogen.
Posbische Transformstrahlen aus robotischen Abwehrfonds, kommandiert vom hyperinpotronischen Gehirn!
„Und wir sitzen in dieser Falle!" rief Atlan aufgebracht.
Das gewaltige Schott ihres Hangars schloß sich blitzschnell. Der Fragmentraumer mußte ebenso schnell einen Kurswechsel vorgenommen haben. Die Männer in der Zentrale waren nur noch auf Vermutungen angewiesen.
„Sir, immer noch keine Antwort von der Plasmazentrale!" gab der Funk zum viertenmal durch.
Mit seinen schwachen Telepathiekräften stellte Rhodan eine Verbindung zu John Marshall her: John, wie steht es um den Kontakt zum Zentralplasma?
Unsere Parakontakte haben nur Sekundendauer. Die empfangenen Impulse lassen das Schlimmste befürchten. Angst, Not, Schwäche sind darin die Hauptmerkmale. Unsere Ankunft ist dem Biostoff bekannt, aber er scheint nicht in der Lage zu sein, zu handeln!
Rhodan teilte dem Arkoniden Marshalls Nachricht mit.
„Um so energetischer handelt das hyperinpotronische Gehirn", stellte dieser unzufrieden fest. „Wie mag es draußen aussehen?"
Rhodan zog es vor zu schweigen. Es war auch gleichgültig. Sie konnten doch nichts tun. Der domähnliche Hangar war für sie zu einem Gefängnis geworden.
Völlig unerwartet riß die Gigantschleuse auf. Das Licht der vielen Sonnen fiel weit in den Laderaum. In einigen tausend Metern Höhe kreuzte der Würfel über dem Kontinent. Vom Strahlfeuer war nichts mehr festzustellen.
„Sir", kam die Meldung aus der Funkzentrale der X-1, „das Plasma meldet sich mit einem schwachen Sender über Hyperfunk!"
Von Marshall erhielt er im gleichen Augenblick die Telepathienachricht: Kontakt mit der Plasmazentrale hergestellt.
Unsere Paraimpulse versuchen stimulierend auf das Plasma einzuwirken.
Der Symbotransformer hatte inzwischen den Hyperfunkspruch der Plasmamengen übersetzt. Voll böser Ahnungen nahm Rhodan die Folie entgegen und las sie gemeinsam mit Atlan.
Dann sahen die beiden Männer nach draußen. Ihr Fragmentschiff setzte zur Landung an. Rhodan beugte sich zum Mikrophon vor: „Bereithalten für eine Blitzausschleusung! Wir müssen damit rechnen, daß auf der Hundertsonnenwelt das hyperinpotronische Gehirn jederzeit wieder die volle Kommandogewalt übernehmen kann. Stellen Sie sich auf feindselige Handlungen der Posbis ein!"
Ein leichtes Schütteln lief durch den riesigen Würfel, als er aufsetzte. Im gleichen Moment hob sich innerhalb des riesigen Laderaumes der hundert Meter durchmessende Kugelraumer X-1 ab und schwebte der Schleuse zu. In der Waffenzentrale brauchte der Feuerleitoffizier nur noch den Rotknopf zu drücken, um die Strahlgeschütztürme seines Schiffes Verderben speien zu lassen.
Unaufhaltsam näherte sich X-1 der großen,
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