Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Ergebnis, denn es gab keinen Winkel, den er nicht untersucht hatte. In Luft konnten sich die Ungeheuer jedoch nicht aufgelöst haben, ebensowenig wie sie geflüchtet sein konnten. Sie waren im Vorschiff unter Deck verschwunden und noch nicht wieder aufgetaucht. Also mußten sie noch hier sein.
    Während Dorian seinen Gedanken nachhing, starrte er zufällig auf eine der Decken in den Kojen; und da war ihm plötzlich, als hätte sich die Decke bewegt.
    Natürlich! Konnte der Moloch nicht jede beliebige Gestalt und Form annehmen? Wenn er schon lebende Menschen so naturgetreu im Aussehen nachahmen konnte – ja, sogar imstande war, ihren Charakter nachzuahmen –, dann mußte er noch leichter tote Gegenstände imitieren können. Die Lösung war so einfach, und doch traf die Wahrheit den Dämonenkiller wie ein Blitz. Ohne lange zu überlegen, drehte er den Schlauchverschluß bis zum Anschlag auf. Eine Feuerlohe schoß heraus.
    In die Decken kam plötzlich Leben. Sie rotteten sich zusammen, bis sie dicke Klumpen bildeten, und versuchten durch die Flammenwand auszubrechen.
    Aber der Dämonenkiller war auf der Hut. Die zuckende, sich windende Körpermasse des Ungeheuers brannte wie Zunder. Einmal hatte es den Anschein, als wollte der Moloch menschliche Gestalt annehmen. Dorian glaubte für einen Moment, die Gesichtszüge eines Kindes – eines Mädchens zu erblicken. Aber er ließ sich dadurch von seinem Zerstörungswerk nicht abhalten.
    Dann hatte er es geschafft. In den verrußten, angesengten Kojen, an den Wänden und auf dem Boden blieben nur noch schlackeartige Reste zurück. Der Moloch war besiegt.
    Um ganz sicherzugehen, bearbeitete Dorian auch noch die anderen Räume des Vorschiffs mit dem Flammenstrahl, doch es fanden sich nirgends mehr Reste des Molochs.
    Der Dämonenkiller kehrte an Deck zurück. Er berichtete den anderen von dem Erfolg, konnte ihre enthusiastische Freude jedoch nicht ganz teilen.
    »Was ist denn mit dir?« fragte Jeff Parker, als sie das Glas hoben, um auf ihren Sieg zu trinken. »Du scheinst gar nicht davon begeistert, daß wir den Moloch vernichtet haben?«
    »Doch, doch«, sagte Dorian müde. »Ich kann nur nicht glauben, daß wir damit auch Asmodi besiegt haben. Für meinen Geschmack ging alles zu glatt und zu leicht.«
    »Na, hör mal!« sagte Parker. »Wenn das leicht gewesen sein soll, dann möchte ich wissen, was du unter einer schwereren Aufgabe verstehst.«

    Der Abend dämmerte. Die Jacht trieb in einem Teil der Ägäis, in dem die Inseln weniger dicht beieinander lagen. Dennoch war beschlossen worden, alle halbe Stunde eine Leuchtrakete abzuschießen, um vielleicht die Aufmerksamkeit in der Nähe kreuzender Schiffe auf sich zu lenken.
    Der Motor lief weiterhin anstandslos, aber jeder Versuch, die Jacht zu steuern, schlug fehl. Das war ein Beweis mehr für Dorian, daß das Schiff immer noch mit Schwarzer Magie gelenkt wurde. Der Ausfall sämtlicher Geräte war jedoch nicht auf die Schwarze Magie zurückzuführen. Der Moloch mußte in der Gestalt von Kapitän Medarchos und seiner Mannschaft in einem Anfall alle Navigationsgeräte zertrümmert haben.
    Obwohl versichert worden war, daß vom Moloch keine Gefahr mehr drohte, wagte sich niemand zurück in die Kabinen. Nur den noch immer bewußtlosen Montgomery hatte man unter Deck gebracht. Fabienne und Geronimo waren bei ihm. Sie sollten alle Stunde abgelöst werden. Als nächste waren Domenico Clerici und Doris Reiter zur Betreuung Montgomerys eingeteilt.
    »Es ist Zeit für eine Leuchtrakete, Jeff«, sagte Dorian um Viertel nach neun.
    Parker schoß die Rakete ab. Minuten später war sie verglüht.
    »Verdammt!« fluchte Rosi. »Man sollte doch meinen, daß irgend jemand unsere Notsignale bemerkt. Wir sind doch nicht auf dem Mond.«
    »Ich habe Hunger«, sagte Lisbeth plötzlich.
    »Das ist ein gutes Zeichen«, meinte Vali lächelnd. »Ich finde auch, daß wir langsam wieder zum normalen Leben zurückfinden sollten. Wer begleitet mich in die Kombüse, um ein paar Brote zu machen?«
    »Losen wir einfach aus«, schlug Rosi vor.
    Sie losten. Die Wahl traf Rosi und Eleonora.
    »Ich begleite euch«, sagte Gloria. »Ich muß irgend etwas tun, um mich abzulenken.«
    Dorian konnte sie gut verstehen. Der Verlust von Adrian mußte sie hart getroffen haben, wenn sie es äußerlich auch nicht zeigte.
    »Sie wollten heiraten«, sagte Vali, als die drei Mädchen unter Deck verschwunden waren.
    »Wer? Gloria und Adrian?« fragte Parker.
    »Ja, Gloria

Weitere Kostenlose Bücher