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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wir natürlich auch. Und Eleonora, Liebes, auch das Glas mit den Wachteleiern.«
    »Hör auf! Mir wird schlecht«, rief Gloria und barg das Gesicht in den Händen.
    »Beeile dich mit dem Kaffee!« sagte Rosi noch und wandte sich dann der Brotschneidemaschine zu. »Stell dich nicht so ungeschickt mit dem Dosenöffner an, Eleonora! Man könnte meinen, du kämst aus der Steinzeit und hast so ein Ding noch nie gesehen. Entschuldige, Gloria.«
    Die rothaarige Frau hörte nicht hin. Sie durchsuchte einige Schränke, bis sie die Kaffeemühle fand, füllte den Trichter mit Kaffeebohnen und drückte den Auslöseknopf. Es passierte aber nichts. Natürlich! Wie konnte das Gerät auch funktionieren, wenn es nicht an die Steckdose angeschlossen war. Sie wollte zur Steckdose, da passierte etwas Ungeheuerliches, das ihr das Blut in den Adern gerinnen ließ. Sie schrie.
    Eleonora und Rosi wirbelten herum. Sie sahen, wie sich von der Kaffeemühle eine schleimige, pulsierende Masse zu Glorias Gesicht vorarbeitete und sich blitzschnell darüber ausbreitete.
    Bevor die beiden anderen Frauen ihren Schreck überwunden hatten und einen Laut von sich geben konnten, stürzte über ihnen die Kombüse ein, und sie waren wie in einem brodelnden, zuckenden Magen eines Riesentieres gefangen.

    Domenico Clerici betrat mit Doris Reiter die Kabine. »So, eure Stunde ist um«, sagte er zur Begrüßung. »Wie geht es Cliff?«
    »Den Umständen entsprechend«, meinte Geronimo. Er saß am linken Bettrand des Bewußtlosen. »Es ist nicht so schlimm, wie es anfangs ausgesehen hat.«
    »Na, hör mal!« protestierte Clerici und wiegte den Kopf. »Es ist schlimm genug, daß er sein Leben lang ein Krüppel bleiben wird. Ich habe seinen Fuß gesehen. Der ist hin.«
    »Ich verstehe mehr davon«, sagte Fabienne, »und ich sage dir, es ist nicht so arg.«
    »Hört auf damit!« fuhr Doris Reiter dazwischen und zündete sich eine Zigarette an. »Ich mag nicht, daß ihr in Cliffs Gegenwart von ihm wie von irgendeinem Objekt sprecht. Wir können dem Himmel danken, daß es uns nicht ebenfalls erwischt hat.«
    »Hör auf, den Himmel anzurufen!« fuhr Geronimo sie an.
    »Was ist denn in dich gefahren?« fragte Doris verblüfft und als sie keine Antwort bekam, fragte sie: »Wollt ihr beiden denn nicht nach oben gehen? Eure Krankenwache ist um.«
    »Wir bleiben gern noch ein Weilchen, um euch Gesellschaft zu leisten«, sagte Geronimo.
    »Das ist prima.« Clerici war erfreut. »Ich bin für jede Gesellschaft dankbar. Mit Doris ist ja nichts mehr anzufangen. Die ist wie umgewandelt.«
    »Ja, Pepes makabre Scherze sind ihr in die Knochen gefahren«, meinte Geronimo.
    »Laßt Pepe aus dem Spiel! Ist euch denn gar nichts heilig?«
    »Hör endlich auf, so zu sprechen!« schrie Geronimo wütend.
    Doris Reiter erstarrte unwillkürlich. Sie hatte Geronimo noch nie – noch nie! – so aus sich herausgehen sehen.
    »Doris ist erst so umgewandelt, seit sie die Narbe hat«, behauptete Fabienne. »Sie glaubt, sie ist für ihr Leben gezeichnet. Dabei kann ich ihr helfen, dieses scheußliche Mal an ihrem Hals loszuwerden.«
    Doris drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und wandte sich der Tür zu. »Wenn euch nichts anderes einfällt, als auf mir herumzuhacken, dann gehe ich lieber.«
    »Das ist deine Wache«, sagte Geronimo und versperrte ihr den Weg.
    Fabienne erhob sich ebenfalls. »Ehrlich, Doris, es gibt eine Möglichkeit, wie du deine Narbe verschwinden lassen kannst. Du weißt, daß ich auch so einen häßlichen Striemen am Rücken hatte? Paß auf!«
    Mit einigen schnellen Handgriffen entledigte sich Fabienne ihres Kleides. Darunter trug sie nichts. Sie wandte ihren nackten Rücken Doris zu. Darauf war keine Narbe zu sehen. Die Haut war glatt und ohne Makel.
    »Wie ist das möglich?« wunderte sich Doris.
    »Ganz einfach«, antwortete Fabienne. »Aber was würdest du erst sagen, wenn du siehst, daß Cliff wieder ganz normal gehen kann? Ihr glaubt es nicht? Cliff, steh auf!«
    Clerici verfolgte mit offenem Mund, wie sich Cliff plötzlich im Bett aufrichtete, die Decke zurückwarf und herausstieg. Er kam um das Bett herum. Und da sah Clerici das Unfaßbare: Seine Füße waren beide heil. Der Fuß, der bis auf die Knochen zerfressen gewesen war, wies nicht einmal eine Narbe auf.
    Jetzt wurde es Clerici langsam unheimlich. »Ich glaube …«, begann er, verstummte aber, als von draußen ein schriller Schrei zu ihnen drang.
    »Was … war das?« stammelte er. »Wir müssen sofort

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