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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hat es mir anvertraut. Das war aber noch, bevor das Unheil über uns kam.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Valis Worte hatten sie wieder an das vorangegangene Grauen erinnert. Sie konnten reden und denken, was sie wollten – irgendwie kamen sie immer wieder auf das unvermeidliche Thema.
    »Ist es nicht seltsam, Dorian, daß Sie und Vali verschont blieben, obwohl die Attacken eigentlich Ihnen galten?« meinte Lisbeth.
    Dorian schwieg.
    »Das habe ich mich ebenfalls schon gefragt«, sagte Parker beipflichtend und schränkte sofort ein: »Das soll kein Mißtrauen gegen dich sein, Dorian. Bei Gott, nein! Aber irgendwie ist die Frage berechtigt, warum der Moloch nie etwas gegen euch unternahm, obwohl ihr selbst zugebt, daß er auf euch angesetzt war.«
    »Es wird wohl so sein, daß er sich uns als Hauptspeise aufheben wollte«, antwortete Dorian.
    »Das ist ein ziemlich geschmackloser Scherz«, regte sich Clerici auf.
    »Dabei war es gar nicht scherzhaft gemeint«, rechtfertigte sich Dorian. »Ich glaube, den Grund zu kennen, warum Vali und ich vom Moloch vorerst verschont blieben. Was mich betrifft, bin ich sogar ganz sicher. Der Moloch konnte mich nicht einfach töten, denn das hätte Asmodi überhaupt nicht geholfen.«
    »Kannst du das nicht deutlicher erklären?« fragte Parker.
    »Können schon, aber wollen tue ich es nicht«, erwiderte Dorian. »Du würdest mir bestimmt nicht glauben.«
    »Früher einmal hätte ich dir bestimmt nicht geglaubt«, sagte Parker, »aber nach allem, was ich erlebt habe, kann mich nichts mehr überraschen.«
    »Meinst du? Na, dann halt dich fest! Ich bin unsterblich.«
    »Ich glaube eher, daß Sie verrückt sind«, sagte Domenico Clerici. Und Lisbeth fügte hinzu: »Diesen Verdacht hatte ich schon lange.«
    Doris Reiter erhob sich. »Komm, Domenico! Für uns wird es Zeit, daß wir Geronimo und Fabienne ablösen.«
    Clerici wurde unruhig. Er beleckte sich die Lippen, seine Augen wanderten unruhig hin und her. Es war ihm anzumerken, daß es ihm gar nicht behagte, unter Deck zu gehen, aber er überwand seine jämmerliche Angst dann doch und folgte der Blondine.
    »Ist es wahr, was du vorhin gesagt hast?« nahm Parker den Faden wieder auf. Ungläubig und mit einer gewissen Scheu wiederholte er das Wort Unsterblichkeit .
    »Die gibt es, Jeff«, sagte Dorian ernst. »Ich habe schon im fünfzehnten Jahrhundert gelebt, unter anderem Namen zwar und in einem anderen Körper, aber ich besitze die Erinnerung an dieses Leben. Und ich habe in den folgenden Jahrhunderten noch viele Leben gelebt. Man könnte diese Art der Unsterblichkeit Seelenwanderung nennen. Wenn Asmodi meinen Körper tötet, wandert meine Seele in einen anderen Körper. In dem Moment, in dem das Leben aus meinem Körper weicht, wechselt mein Ich in den eines neugeborenen Kindes über, das gerade das Licht der Welt erblickt. Deshalb kann mich Asmodi nicht einfach töten. Er muß mir zuerst die Unsterblichkeit nehmen, will er mich endgültig vernichten.«
    »Und wie könnte dieser Asmodi das tun?« fragte Parker mit leichtem Widerwillen.
    Dorian zuckte die Achseln. »Mit Hilfe der Schwarzen Magie wird er schon einen Weg finden. Aber leicht mache ich es ihm nicht.«
    Parker betrachtete ihn kopfschüttelnd, voll ungläubigen Staunens. »Phantastisch! Jetzt wird mir erst manche deiner seltsamen Handlungen verständlich. Du hast einmal gesagt, du seist ein Jäger. Heißt das, daß du Dämonen jagst?«
    »So könnte man es nennen, Jeff«, bestätigte Dorian. »Und ich werde erst ruhen, wenn ich sie ausgerottet habe. Als nächster steht Asmodi auf meiner Abschußliste. Er weiß das und versucht, mir zuvorzukommen.«

    Die drei Frauen betraten die Kombüse mit einer gewissen Scheu. Zwar waren die Spuren des verkohlten Ungeheuers beseitigt, das in der Gestalt des Kochs über Dorian und Adrian West hergefallen war, aber der Ruß überall erinnerte immer noch an diesen schrecklichen Vorfall.
    »Hört ihr meinen Magen knurren? Ich habe seit heute morgen noch nichts gegessen – und auch da nur ein paar Bissen. Eleonora, sieh du mal im Kühlschrank nach, was es da an Eßbarem gibt! Gloria, machst du Kaffee? Ich schneide schon das Brot.«
    Eleonora förderte aus dem Kühlschrank allerlei Konservendosen zutage: Haifischflossen, Hummer, Austern und anderes mehr. Sie breitete alles auf der Arbeitsfläche aus. Rosi übernahm die Zusammenstellung.
    »Öffne diese Dose, diese, diese und die da! Was ist da noch im Kühlschrank? Die Mayonnaise brauchen

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