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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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und dabei drohte ihn der Haß erneut zu übermannen; er beruhigte sich aber wieder. »Haiti ist Hunters Endziel, aber er wird es nie erreichen, denn noch auf der Fahrt nach Izmir wird ihn sein Schicksal ereilen. Zuerst soll er die Unsterblichkeit verlieren, dann sein Leben. Noch bevor Hunter mit Jeff Parker Verbindung aufnimmt, werde ich mich um diesen kümmern und ihn in meine Pläne mit einbeziehen. Wenn Hunter dann eintrifft, wird alles für seine Opferung bereit sein. Der Moloch wird alle Probleme lösen.«
    Asmodi öffnete die Augen. Auch Olivaro erwachte aus der Trance.
    »Wollen Sie mich nicht in Ihre Pläne einweihen, Asmodi?«
    Der Fürst der Finsternis kicherte hämisch. »Lassen Sie sich überraschen, Olivaro. Aber etwas will ich Ihnen doch noch verraten. Der Moloch besitzt neben einer Reihe verblüffender Fähigkeiten auch eine gehörige Portion Intelligenz. Ich werde Ihnen noch eine Kostprobe seines Könnens geben.«
    Er hatte nun wieder das Aussehen des Milliardärs Anatoll Chalkiris angenommen. Über die Sprechanlage, die in dem Tisch eingebaut war, gab er den Befehl, einen Hai ins Aquarium zu lassen. »Achten Sie in den folgenden Minuten vor allem auf den Köderfisch.«
    Olivaro wollte schon fragen, welchen Köderfisch Asmodi denn meinte, da sah er ihn zwischen den Wasserpflanzen auftauchen. Er war einen Meter lang und eine Herausforderung für jeden Hai.
    In diesem Augenblick kam auch schon der Raubfisch durch eine Schleuse im Hintergrund ins Aquarium geschossen. Zuerst kreuzte der Hai einige Male durch das Becken, dann hatte er den Köderfisch ausgemacht, der scheinbar völlig reglos dahintrieb.
    Der Hai zögerte nicht lange, sondern stürzte sich wie vom Katapult geschnellt auf die Beute. Sein riesiges Maul stand offen und zeigte Reihen messerscharfer Zähne. Mit diesen schnappte er nach dem Köderfisch, so daß dieser fast gänzlich in seinem Maul verschwand.
    Bis dahin war alles ganz normal abgelaufen. Doch plötzlich passierte etwas Seltsames. Eine unheimliche Verwandlung ging mit dem Köderfisch vor. Er zerrann förmlich, und der Teil, der sich im Rachen des Hais befunden hatte, quoll als formlose Masse durch die Kiemen heraus und breitete sich über den Körper des Hais aus. Sekunden später war der Hai in einer zuckenden gallertartigen Masse verschwunden.
    »Wenn ich die Geschehnisse richtig deute, dann kann der Moloch seine Gestalt verändern und jedes beliebige Aussehen annehmen«, sagte Olivaro beeindruckt.
    »Sehr richtig«, sagte Asmodi. »Und das ist die stärkste Waffe dieses Ungeheuers. Ich hoffe nur, daß der Moloch seine Freßgier im Zaum hält und sich wenigstens Hunter bis zum Schluß aufhebt. Irgendwie ist der Dämonenkiller doch etwas Besonderes, finden Sie nicht auch?«
    Olivaro nickte nur. Er beobachtete, wie sich in der pulsierenden, formlosen Körpermasse des Molochs eine Öffnung auftat und das Skelett des Haifisches ausgestoßen wurde.
    Was für ein Ungeheuer! dachte er fasziniert. Gegen diesen Moloch hatte Dorian Hunter keine Chance. Der Dämonenkiller tat Olivaro leid, aber er konnte ihn nicht einmal warnen, weil Asmodis Verdacht dann sofort auf ihn gefallen wäre.

    »Dorian!« Das braungebrannte Jungengesicht Jeff Parkers strahlte vor Freude. Er ließ die drei Bikini-Mädchen stehen, mit denen er sich auf der Plicht der 30-Meter-Jacht geaalt hatte, und kam mit langen Sätzen über den Bootssteg zum Kai gelaufen. Dort fiel er Dorian Hunter regelrecht in die Arme, ohne seine vier Begleiter eines Blickes zu würdigen.
    »Alter Junge, wie lange haben wir uns schon nicht gesehen!« rief er und drückte Dorians Hand immer wieder so fest, als wollte er sie zerquetschen. »Es muß ja schon fast ein Jahr her sein, seit wir uns in Hollywood getroffen haben.«
    »Länger als ein Jahr«, sagte Dorian und erwiderte Parkers Händedruck herzlich; sein Lächeln dagegen wirkte etwas gezwungen.
    »Freust du dich denn nicht?« fragte Parker. Dorians Reserviertheit irritierte ihn.
    Er trug eine leicht ausgebeulte Leinenhose, Ledersandalen, durch deren Riemen die nackten Zehen hervorsahen, und ein baumwollenes T-Shirt, das von der Sonne gebleicht war. Man sah ihm nicht an, daß er auf die Vierzig zuging, und seine sportliche, zerknautschte Kleidung ließ auch nicht vermuten, daß er mehrfacher Millionär war.
    »Doch, ich freue mich, Jeff«, versicherte Dorian ernst. »Ich bin nur etwas müde. Darf ich dir meine Begleiterin vorstellen? Jeff, das ist Valiora. Vali – mein Freund Jeff

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