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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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drei verschiedenen Marken Antibaby-Pillen bis zu schwarzem Nagellack alles enthielt, um die exklusiven Wünsche einer jeden Frau erfüllen zu können.
    Als Valiora die Badezimmertür öffnete, gab sie einen Ausruf des Entzückens von sich. Es handelte sich nicht um eine der üblichen engen Duschkabinen, sondern es gab neben einer gläsernen Badewanne auch noch extra ein Bidet.
    Während Valiora sich ins Bad zurückzog, schaltete Dorian die Stereo-Anlage ein, lümmelte sich aufs Bett und nippte an seinem Bourbon. Gleich neben dem Bett stand das Schiffstelefon, über das man zu jeder Kabine, zum Kommandostand und selbst zum Maschinenraum Verbindung aufnehmen konnte. Es gab sogar eine Steckdose mit dem Hinweis, daß die Stromspannung an Bord 220 Volt Wechselstrom betrug und man jedes Gerät anschließen könnte. Auf dem Nachttisch lag eine kleine Broschüre mit der Beschreibung der Jacht. Dorian blätterte sie durch.
    Die Jacht war auf den Namen Jorika getauft worden, 32,5 Meter lang, 6,9 Meter breit und hatte einen Tiefgang von 2 Metern. Sie fuhr unter panamesischer Flagge, und Dorian dachte bei sich, daß Jeff das wohl aus Steuergründen so hielt. Es gab zehn Doppelkabinen, einen großen Decksalon, einen Speisesalon und eine Kombüse, die einen Vergleich mit der Küche eines Herrschaftshauses nicht zu scheuen brauchte. Dorian konnte sich auf den Fotos davon überzeugen. Die weiteren technischen Daten überflog er nur; sie waren für ihn größtenteils nichtssagend.
    Valiora kam aus dem Badezimmer, ein Handtuch um den Körper geschlungen. Sie beugte sich über das Bett, küßte Dorian sanft auf den Mund, nahm ihm dabei den Whisky aus der Hand und trank das Glas auf einen Zug leer.
    »Habe ich einen Mordshunger!« seufzte sie dann.
    Dorian griff nach dem Telefonhörer, drückte auf die Taste für die Kombüse und sagte in die Sprechmuschel, als am anderen Ende abgehoben wurde: »Steward, bringen Sie einige Toasts auf Kabine sieben.« Er hatte kaum eingehängt, als das Telefon summte. Er hob verärgert ab. »Kabine sieben«, wiederholte er.
    »Hier spricht Kapitän Epsilon Medarchos, Sir«, radebrechte eine tiefe Männerstimme. »Willkommen an Bord, Sir! Sie haben Bestellung gemacht in Kombüse, Sir?«
    »Ganz richtig«, sagte Dorian mürrisch. »Stimmt etwas nicht?«
    »Stimmt etwas viel nicht«, bestätigte der Kapitän. »Würden Sie mir bitte nochmal sagen? Steward verstehen kein Englisch.«
    »Hauptsache Sie haben in Cambridge studiert«, meinte Dorian, wiederholte die Bestellung und hängte ein. »Das kann ja noch heiter werden.«
    Es schmuste mit Valiora etwas herum und ärgerte sich, die Bestellung aufgegeben zu haben, weil der Steward jeden Augenblick hereinkommen mußte, und er sich deshalb nicht so gehenlassen konnte, wie er wollte.
    Eine Viertelstunde später klopfte es an der Tür. Valiora schlüpfte unter die Decke, und Dorian rief: »Herein!«
    Die Tür öffnete sich, und der Steward kam mit einem Tablett herein; das heißt, er wirkte eigentlich eher wie ein Gorilla, den man in ein weißes Jackett gezwängt hatte. Mit den verschlagen dreinblickenden Triefaugen, der schiefen Knollennase und dem wulstigen Mund, der halb offenstand und ein gelbes Gebiß mit etlichen Zahnlücken zeigte, sah er zum Fürchten aus, und sein graublauer Teint machte seine Erscheinung auch nicht gerade einnehmender. Er stellte das Tablett mit linkischen Bewegungen auf dem Nachttisch ab und streifte Valiora dabei mit einem undefinierbaren Blick. Schlürfend zog er den Speichel ein, verneigte sich leicht und schlurfte dann aus der Kabine. Die Tür knallte hinter ihm ins Schloß.
    »Dieser Mann gefällt mir nicht«, sagte Valiora.
    »Na, na!« machte Dorian und schubste sie an. »Zugegeben, der Steward ist nicht gerade eine Augenweide, aber daß ausgerechnet du dich von ihm einschüchtern läßt! Schließlich hast du bisher nicht einmal den Teufel selbst gefürchtet.«
    Valiora rückte ein Stück von ihm ab, warf dann die Decke zurück und ging, nackt wie sie war, zur Tür, um sie zu verriegeln. Sie wirkte ernst und nachdenklich. »Du weißt, daß ich keine Frau bin, die bei jeder Kleinigkeit zu zittern beginnt. Ich habe zu viel Schreckliches gesehen und durchgemacht. Wenn ich mich auf dieser Welt noch vor etwas fürchten kann, dann nur noch vor Asmodi.«
    »Du glaubst doch nicht, daß der Steward einer von Asmodis Dämonen ist? Das ist lächerlich! Asmodi hätte ihn schon vor unserem Eintreffen an Bord bringen müssen, und das würde

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