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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Parker.«
    »Dorian hat schon viel von Ihnen geschwärmt, Mr. Parker«, sagte Valiora in ihrem etwas zu harten Akzent, der aber nicht ohne Reiz war. Ihre Bemerkung dagegen klang wie eine hohle Floskel.
    »Für Sie bin ich Jeff«, sagte Parker und schüttelte ihre Hand, während er sie nicht ohne Wohlgefallen betrachtete. »Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich Sie auch Vali nennen. Auf meiner Jacht geht es nicht besonders formell zu, und Sie werden doch für einige Tage mein Gast sein, Vali?«
    Er ließ seine Blicke ungeniert über ihre Figur gleiten. Sie war nicht hübscher als die anderen Frauen, die er an Bord hatte, aber doch unterschied sie sich wohltuend von den mehr oder weniger nichtssagenden Gespielinnen. Sie hatte etwas überaus Exotisches an sich und war klein und zierlich, besaß jedoch atemberaubende Proportionen. Ihre großen, geheimnisvoll dreinblickenden Augen waren fast so dunkel wie ihr pechschwarzes Haar.
    Dorian lenkte Parker von ihr ab, indem er auf die drei Männer im Hintergrund deutete. »Sie hatten den Auftrag, mich sicher zu deiner Jacht zu bringen. Jetzt müssen sie rasch zu ihrem Don zurück. Aber vielleicht haben sie noch Zeit für einen Drink.«
    »Nein danke, Signore Hunter«, sagte einer von ihnen in gebrochenem Englisch. »Wie Sie schon sagten, Don Chiusa erwartet uns sofort wieder zurück.«
    Parker ließ seine Blicke über die drei dezent gekleideten Männer wandern. Als er die Ausbuchtungen unter ihren Achseln sah, wußte er sofort, daß sie bewaffnet waren. »Gehören sie etwa zur Besatzung der Jacht, von der aus du mit mir Verbindung aufgenommen hast? Ich hoffe, daß man dich dort gut behandelt hat.«
    »Don Chiusa hat es an nichts fehlen lassen«, antwortete Dorian mit einem Seitenblick auf die drei Revolvermänner. »Dennoch bin ich froh, seine besondere Art der sizilianischen Gastfreundschaft nicht mehr länger in Anspruch nehmen zu müssen.« Er wandte sich an die drei Leibwächter. »Richten Sie Don Chiusa meine besten Grüße aus! Leider kann ich nicht sagen, daß ich mir ein Wiedersehen wünsche.«
    Die drei Sizilianer verneigten sich leicht, machten kehrt und marschierten über den Kai zu dem Motorboot, mit dem sie Valiora und Dorian in den Hafen von Chania gefahren hatten. Don Chiusas Jacht war außerhalb der Hoheitszone von Kreta vor Anker gegangen.
    »Mafiosi?« fragte Parker, während er den drei Männern nachblickte. Und als Dorian nickte, fragte er: »Was hast du mit der Mafia zu tun?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Vielleicht erzähle ich sie dir ein andermal, Jeff.«
    »Schön, wie du meinst«, sagte Parker leicht eingeschnappt. Und an Valiora gewandt fügte er hinzu: »Dorian gefällt sich in der Rolle des großen Schweigers. Als wir uns zuletzt in Hollywood trafen, da hat er beinahe eines meiner Filmprojekte zunichte gemacht und dann eine Schönheitsklinik in einen Trümmerhaufen verwandelt. Aber glauben Sie nur nicht, daß er deswegen auch nur ein Wort der Erklärung an mich verloren hätte.«
    »Dorian wird seine Gründe gehabt haben«, sagte Valiora.
    Parker verdrehte die Augen und rief enttäuscht: »Na, ich hätte mir denken können, daß Sie mit ihm unter einer Decke stecken!« Im nächsten Moment lachte er jedoch und fügte hinzu: »Aber lassen wir das. Ihr seid doch nicht gekommen, um uns die Stimmung zu verderben, oder? Jetzt machen wir uns erst einmal ein paar sorglose Tage.« Er hakte sich bei ihr unter und führte sie auf den Bootssteg.
    Nach ein paar Schritten hielt Dorian ihn auf. »Bevor wir an Bord gehen, möchte ich noch etwas klarstellen, Jeff. Du hast mir über Funk versprochen, daß du mit uns direkten Kurs auf Izmir nehmen wirst und uns dort dein Flugzeug zur Verfügung stellst.«
    »Das habe ich nicht vergessen«, erwiderte Parker. »Aber in der Ägäis wimmelt es nur so von Inseln, so daß selbst der kürzeste Weg zu einer Schlangenlinie wird. Doch keine Sorge, ich halte mein Wort. Die versnobte Bagage, die ich an Bord habe, fällt mir ohnehin schon längst auf den Wecker. Ich bin froh, eine Gelegenheit gefunden zu haben, sie loszuwerden. In einer Stunde sind die Formalitäten erledigt, dann laufen wir aus. Bist du zufrieden, Dorian?«
    »Danke für dein Entgegenkommen«, sagte er und gab den Weg frei. »Ich möchte dich nur noch bitten, mich deinen Freunden gegenüber als Reporter auszugeben.«
    »Was bist du denn sonst?«
    »Und ich wäre dir auch dankbar, keine Fragen an mich zu stellen, die ich doch nicht beantworten

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