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015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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die Frau des Baron Nicolas de Conde, das Mädchen und der Junge waren ihre Kinder. Und der Baron de Conde war niemand anderes als er selbst gewesen. Vor Dorians Augen verschwamm alles, die Wirklichkeit verzerrte sich, und er stürzte in einem Wachtraum mehr als vierhundertfünfzig Jahre zurück in die Vergangenheit. Die Erinnerung an die schrecklichen Erlebnisse war so deutlich, als sei alles erst gestern geschehen.
    Dorian liebte und bedauerte die Frau und Kinder des Barons wie seine eigene Familie. Deshalb war der Schmerz in ihm unsagbar groß, als der Moloch nun ihre Gestalt annahm.
    Das Ungeheuer wollte ihn aber nicht nur verhöhnen, dahinter steckte viel mehr. Es war eine Teufelei, wie nur Asmodi sie mit Hilfe der Schwarzen Magie aushecken konnte. Ein Teufelskreis, in den Dorian eindringen mußte, ob er nun wollte oder nicht. Er hatte diese Frau und die beiden Kinder schon einmal getötet – und nun mußte er es wieder tun. Es gab keine Alternative, denn die drei, von denen Dorian wußte, daß es Teile des Molochs waren, bedrohten Vali und Jeff Parker. Wenn Dorian nicht einschritt, würden sie seine Gefährten in Stücke reißen.
    Und doch zögerte er. Damals war er unsterblich geworden, indem er – ohne es zu wissen – seine Frau und seine Kinder zum Tode verurteilt hatte. Nun stand diese Unsterblichkeit auf dem Spiel! Wenn er die Frau, das Mädchen und den Jungen erneut tötete, dann hob er möglicherweise auch die Wirkung der magischen Kraft auf, die ihm das ewige Leben brachte. Er wußte nicht, ob es wirklich so war, aber nur so ergab das Verhalten des Molochs einen Sinn.
    Er rang lange mit sich und seinem Gewissen, bevor er sich dazu entschloß, das Andenken an die Toten den Lebenden zu opfern. Und so stellte er sich dem Moloch mit fauchender Gasflamme entgegen. Er mußte sich vor Augen halten, daß es sich nicht wirklich um seine Frau und seine Kinder aus seinem Leben als Nicolas de Conde handelte, und dennoch krampfte sein Magen sich zusammen, als er die drei Gestalten in den Flammen einen stummen Totentanz aufführten sah, wie er gespenstischer nicht sein konnte. Aber als dann die Kräfte des Molochs nachließen, und er nicht mehr das Aussehen der von Dorians einst geliebten Geschöpfe beibehalten konnte und zu einer zuckenden, zischenden Masse zerfloß, die lichterloh wie Zunder brannte – da überkam Dorian eine teuflische Lust, diese Brut der Hölle auszurotten, brennen zu sehen, bis nichts mehr davon übrig war als ein paar schwarze, verkohlte Klumpen.
    Aber konnte deshalb auch Asmodi triumphieren? War sein schlimmster Feind jetzt so sterblich und leicht verwundbar wie jeder andere Mensch?
    Dorian wußte es nicht. Erst wenn er das nächste Mal starb, würde er herausfinden, ob es für immer war, ob seine Seele dann nicht mehr in einen anderen Körper überwechseln würde.
    »Was ist denn nur passiert?« fragte Jeff Parker verständnislos. »Mir ist, als sei ich aus einem Alptraum erwacht.«
    »Der Alptraum beginnt erst jetzt«, behauptete Dorian und schickte einen Flammenstrahl zu den Deckaufbauten hinauf, wo sich die Reste des Molochs zusammenballten.
    Das Ungeheuer war rasend vor Hunger und Wut. Zu lange hatte es seine Begierden schon zügeln müssen. Nun konnte es ihnen endlich freien Lauf lassen und seinen Heißhunger an den drei schutzlosen Menschengeschöpfen stillen.
    »Wir müssen nur so lange durchhalten, bis das andere Schiff hier ist«, rief Dorian seinen Gefährten zu. »Ziehen wir uns zum Heck zurück. Dort können wir uns besser verteidigen und dem Moloch noch am ehesten trotzen.«
    Während Dorian den Moloch mit dem Feuerstrahl in Schach hielt, liefen sie die Reling entlang zur Plicht.
    Als sie ihr Ziel erreicht hatten, schrie Dorian den anderen zu: »Öffnet die Hähne der Gasflaschen und werft sie in den Maschinenraum hinunter!«
    »Wäre es nicht besser, wir würden gemeinsam versuchen, das Ungeheuer zu vernichten?« fragte Parker.
    »Sieh dir dieses Monster an!« sagte Dorian. »Das können wir auch nicht mit vereinten Kräften besiegen.«
    Der Moloch hatte sich über die gesamte Schiffsbreite ausgedehnt und bildete einen vier Meter hohen Wall. Immer wieder schossen aus der pulsierenden Körpermasse Tentakel hervor. Dorian konnte die Angriffe des Molochs bisher immer wieder abwehren, doch wußte er, daß er auf verlorenem Posten stand. Irgendwann würde er unaufmerksam sein, und der Moloch würde die Situation schonungslos nutzen.
    »Dorian! Das Beiboot!« rief Vali in diesem

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