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015 - Die Heiler

015 - Die Heiler

Titel: 015 - Die Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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hinweg.
    »Bring mich zu deinem Sohn!«
    Er sah hinauf zu Ely, die von zwei Dorfbewohnern auf den Schultern getragen wurde. »Ich kann Ruut mit der Medizin der Heiler helfen«, sagte er zu ihr. »Er wird nicht sterben.«
    Die Frau antwortete nicht, sondern starrte die Heiler nur weiter an. Sie schien überrascht zu sein, dass es tatsächlich Menschen waren, die sich all die Zeit in den Himmelskugeln verborgen hatten, und keine Sagengestalten.
    Tschak trat neben Matt und überließ seinen Platz einigen Kriegern, die sich schützend vor die Heiler stellten.
    »Gehen wir«, sagte er knapp.
    ***
    »Du stichst die Spritze hier durch die Versiegelung«, erklärte Matthew, »und füllst sie auf. Es darf keine Luft darin sein, verstehst du? Dann setzt du die Spitze der Nadel genau auf diese blaue Ader, wo das Blut durchfließt.«
    Die alte Frau nickte und beobachtete neugierig, wie Matt dem bewusstlosen Ruut den Impfstoff verabreichte. Danach reichte er ihr Ampullen und Spritzen.
    »Und jetzt du«, verlangte Matthew und hielt ihr seinen Arm entgegen. Obwohl er noch keine Symptome spürte, hielt er eine vorbeugende Impfung für notwendig. Schließlich hatte er Kontakt zu einigen Infizierten gehabt. Gewissenhaft folgte die alte Frau seinen Anweisungen, während sie leise vor sich hin murmelte.
    Ein kurzer Stich.
    Matt nickte. »Sehr gut. Das Gleiche machst du jetzt bei allen Bewohnern des Dorfes. Nimm dir Leute zu Hilfe und versorge zuerst die Kranken und dann die Gesunden.«
    Er folgte der alten Frau aus der Hütte und ließ Tschak bei seinem Sohn zurück.
    Im Laufschritt überquerte Matt den Dorfplatz. Nachdem er sein Möglichstes für das Dorf getan hatte, interessierte ihn nur noch Aruula.
    Er stieß die Tür zu ihrer Hütte auf. Zwei Frauen saßen neben Aruulas Lager und hatten die Hände und Füße seiner Gefährtin mit feuchten Tüchern umwickelt, um das Fieber zu senken.
    »Du kommst noch rechtzeitig, um dich von ihr zu verabschieden«, sagte eine von ihnen.
    »Das habe ich nicht vor«, murmelte Matt. Er hockte sich neben Aruula, zog eine Spritze mit Antibiotika hervor und stieß die Nadel in ihre Armbeuge.
    Aruula stöhnte leise, als er ihr das Serum injizierte.
    Matt lehnte sich erschöpft gegen die Wand. Nun blieb ihm nichts übrig als zu warten. Erst jetzt merkte er, wie erschöpft er war. Nach einer kurzen Weile schon forderten die Anstrengungen des Tages ihren Tribut - Matt schlief ein.
    Lautes Rufen riss ihn aus seinen wirren Träumen. Desorientiert drehte er den Kopf zum Fenster und sah Tschak, der neben seinem Sohn über den Platz schritt.
    »Er lebt!«, schrie der Majistee. »Ruut lebt!« Während die Dorfbewohner vor der Tür zu jubeln begannen, legte Matt Aruula die Hand auf die Stirn. Sie fühlte sich warm, aber nicht mehr heiß an. Das Fieber sank.
    Die Augenlider seiner Gefährtin flatterten.
    »Aruula?«, fragte Matt leise.
    Sie öffnete die Augen, sah ihn an und lächelte.
    »Maddrax«, entgegnete sie müde. »Ich habe geträumt…«
    ***
    Eine Woche später
    Matt winkte Tschak und Ruut noch einmal zu, als der Frekkeuscher das Stadttor von Bryssels und die von Ruß überzogenen Überreste des ausgebrannten Atomiums hinter sich ließ.
    Für die meisten Kranken war die Behandlung rechtzeitig erfolgt; nur zwei der Heiler, darunter der alte Mann, hatten nicht überlebt. Nach der Massenimpfung waren nur noch wenige Medikamente übrig, die Matt zurück ließ. Die Pestgefahr war immer noch nicht vollends gebannt, und sollte sie erneut aufflackern, wussten die Menschen, wie man sie bekämpfen konnte.
    Eine Woche waren sie noch in Bryssels geblieben, hatten Tschaks Gastfreundschaft genossen und sich auskuriert.
    Der Majistee hatte den Heilern zwar angeboten, sich im Dorf niederzulassen, aber die Männer und Frauen in den weißen Kitteln waren noch zu verwirrt, um sich endgültig zu entscheiden. Auch die Dorfbewohner waren nicht frei von Misstrauen. Vor allem Ely hatte ihre Verbitterung nicht abgelegt, auch wenn das Überleben Ruuts ihren Äußerungen die Schärfe genommen hatte. Matt hoffte, dass Tschak eine Lösung finden würde.
    Er legte Aruula, die vor ihm im Sattel saß, die Hand auf die Hüfte. Seit sie aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht war, zeigte sie sich von ihrer ruhigen Seite. Sie hatte angedeutet, dass Wudan ihr im Traum gezeigt hatte, wie ihr Leben verlaufen wäre, hätte er ihr Schicksal in eine andere Bahn gelenkt. Mehr wollte sie nicht verraten.
    Da Aruula zu einem Volk gehörte, dem Träume

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