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015 - Die Heiler

015 - Die Heiler

Titel: 015 - Die Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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während Matt sich auf die Reise nach London machte, um nach jenen technisch hochentwickelten Menschen zu suchen, die in einer sogenannten »Community« überlebt hatten.
    Aruula begleitete ihn, auch wenn sie an manchen Tagen wünschte, sich einfach nur mit ihm niederzulassen, irgendwo in einem kleinen Dorf. Aber dazu würde es nicht kommen, nicht so lange Matt noch die Hoffnung hatte, irgendwo auf dieser Welt ein Stück seiner eigenen Zeit zu finden.
    Manchmal drängte sich Aruula der Gedanke auf, wie wohl ihr Leben verlaufen wäre, hätte sie Maddrax nicht getroffen. Wäre sie immer noch bei Sorbans Sippe, hätte vielleicht gar dessen Sohn Radaan geheiratet?
    Sorbans Sippe… auch sie war nicht ihre wahre Familie gewesen. Seit früher Kindheit zog sie mit den Nomaden, nachdem damals die Nordmänner…
    Die Barbarin schüttelte den Kopf, um die düsteren Gedanken zu verdrängen, und verlor beinahe das Gleichgewicht, als ihr schwindelig wurde.
    Was stimmt nicht mit mir?, dachte sie erschrocken.
    Die Wunde in ihrem Arm pochte. Der Schmerz breitete sich über die Schulter und bis in die Fingerspitzen aus. Für einen kurzen Moment verschwamm der Wald vor Aruulas Augen. Sie tastete nach einem Baum und blieb stehen.
    »Was ist los?«, hörte sie Maddrax fragen. Seine Stimme klang weit entfernt und dumpf.
    Aruula zwang sich ein Lächeln ab. »Nichts. Wir sollten nur etwas rasten. Der Frekkeuscher ist erschöpft.«
    Ihr Herz klopfte rasend schnell. Die Barbarin war nicht zum ersten Mal in ihrem Leben verletzt worden. Sie wusste, wie es sich anfühlte, wenn eine Wunde verheilte. Aber solche Schmerzen hatte sie noch nie dabei gespürt.
    Aruula schluckte trocken, als ein schrecklicher Verdacht in ihr aufstieg. Hatte es bei Dakin nicht auch so angefangen?
    Sie erinnerte sich noch genau an den großen kräftigen Krieger, der nichts fürchtete und selbst in ein Taratzennest mit hoch erhobenem Haupt schritt. Eines Tages - sie war damals noch ein Kind - wurde er bei einem Angriff leicht am Bein verletzt. Dakin hatte über die Wunde nur gelacht, aber dann begann er zu hinken. Schließlich konnte er nicht mehr laufen und wurde auf ein Felllager gebettet, wo er wahnsinnig vor Fieber und Schmerzen starb.
    Nicht einmal der Göttersprecher hatte ihm helfen können.
    Als Aruula ihn fragte, woran Dakin gestorben sei, flüsterte er nur: »Da lata naca.«
    Da lata naca, dachte die Barbarin, während ihre Knie nachgaben und sie langsam zu Boden sank.
    Der späte Tod.
    ***
    »Aruula!«
    Matt fing seine Gefährtin auf und erschrak, als er die Hitze ihres Körpers spürte.
    Sie hatte hohes Fieber!
    Vorsichtig trug er sie zu einem größeren Baum, unter dessen ausladenden Ästen der Boden halbwegs trocken war.
    Der Frekkeuscher beobachtete ihn teilnahmslos aus dunklen Facettenaugen.
    Aruula zitterte.
    »Was ist mit dir?«, fragte Matt verstört. Er konnte sich nicht erklären, wieso seine Gefährtin so plötzlich zusammengebrochen war.
    Ihre Augenlider flatterten.
    »Da lata naca«, flüsterte sie in der Sprache der Wandernden Völker. Und dann auf Englisch: »Maddrax, es tut so weh…«
    Der späte Tod, übersetzte Matt in Gedanken. Er wusste nicht, was das bedeuten sollte.
    »Was tut weh?«
    Aruula antwortete nicht, sondern tastete nur mit der linken Hand nach ihrem rechten Arm.
    Matts Blick fiel auf den Verband, mit dem ihr Oberarm umwickelt war. Der einstmals helle Stoff war vom Regen durchweicht und fleckig.
    O nein, dachte Matthew alarmiert, . nicht auch noch das…
    Sanft zog er Aruulas Hand zur Seite, zückte sein Army-Messer und begann den Stoff mit der scharfen Klinge aufzuschneiden.
    Aruula stöhnte, als Matt den Verband von ihrer Haut löste und ihn angewidert zur Seite legte. Sie war kaum noch bei Bewusstsein.
    Ein Blick auf die eitrige Wunde genügte Matt, um seinen Verdacht zu bestätigen. Er wusste jetzt, was der späte Tod bedeutete.
    Blutvergiftung.
    Teile des Avtar waren auf Aruula nieder geregnet, als eine von Matt gebastelte Bombe den Riesenvogel in der Luft zerrissen hatte. Dabei musste sie sich infiziert haben.
    »Shit…«, fluchte Matt leise. Er strich eine nasse Haarsträhne aus Aruulas Gesicht. »Mach dir keine Sorgen«, sagte er beruhigend, obwohl er sich nicht sicher war, dass sie ihn überhaupt hören konnte. »Das kriegen wir schon wieder hin.«
    Wenn er nur gewusst hätte, wie…
    Er hob seine Gefährtin vorsichtig vom Boden hoch und legte sie auf den breiten Rücken des Frekkeuschers. Er deckte sie mit einigen

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