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015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Adelaine.
    Auch sie war ein Zombie, mit
roboterartigen, kantigen Bewegungen.
    Erneste wußte, wo das Zimmer der
Kranken lag.
    Seine Augen waren matt, sein Blick
leer. Er war verletzt. Die linke Hand war angebrochen, so daß man bis auf den
Knochen sehen konnte. Blut – gab es nicht mehr in diesem Körper. Auf dem Weg
vom Ort des Überfalls bis zum Hofgut der Foches hatte er alles verloren.
    Seine Haut war weiß wie ein
Leichentuch und hob sich von dem dunklen, klatschnassen Anzug ab.
    Hinter Erneste betrat Adelaine das
Zimmer. Auch in ihren Augen – der seelenlose Blick des Zombies.
    Sophie Foche begriff nichts mehr.
Die Hand des untoten Mannes berührte ihr Gesicht, ihren Hals …
    Eine halbe Minute später richtete
sich Sophie Foche wieder auf, schlug die Decke zurück, stieg aus dem Bett und
schloß sich den beiden gespenstischen Geschöpfen an. Auch sie folgte dem Ruf
der Zombis.
     
    ●
     
    Wie Schuppen fiel es X-RAY-7 von
den Augen.
    Sie waren – ohne es zu wollen –
mitten hineingeraten in die Höhle des Löwen. Das ›Grand-Hotel‹ war eine
Brutstätte des Bösen!
    Und Larry hatte keine Ahnung davon
… Er inspizierte den Ort rings um die alte Friedhofsmauer – und war
möglicherweise ahnungslos selbst in einen Hinterhalt geraten. Der Freund war
schon viel zu lange weg. Iwan sorgte sich um ihn.
    Die Begegnung mit Delacroix und den
drei Männern, die Stunden um Stunden hier verbrachten, zeigte dem Russen, daß
hier eine außergewöhnliche Art von Zombies aktiv war. Sie kamen nicht aus dem
Grab und waren auf Anhieb nicht als Feinde allen Lebens zu erkennen.
    »Lovell«, begann er mit rauher
Stimme. Ein Gedanke ließ ihn nicht los. Er wollte versuchen, soviel wie möglich
über die Hintergründe aufzudecken und durch sein Reden gleichzeitig Zeit
gewinnen. Vielleicht kam Larry doch noch zurück. Das war eine Hoffnung.
Vielleicht trat noch etwas anders ein, was man nicht einkalkulieren konnte.
Vielleicht gelang es ihm auch – und wenn es nur für einen Augenblick war –
wenigstens eine Hand loszubekommen und den Kontaktknopf am PSA-Ring zu
betätigen. Das würde zwar keine umgehende Rettung für ihn bedeuten, aber auf
der anderen Seite des Großen Teichs erfuhr man wenigstens, was er hier erlebt
hatte und wie es mit ihm zu Ende gegangen war. Andere konnten dann dort
weitermachen, wo er abbrechen mußte … »Lovell … wie kam er euch auf die Spur.
Ein einfacher Reisender, der hier absteigt und auf Anhieb merkt, daß mit euch
etwas nicht stimmt – ein solcher Gast ist doch eine wirkliche Seltenheit …«
    »Er kam mit einer fest umrissenen
Absicht hierher«, erwiderte Delacroix bereitwillig. »Er wollte uns den Garaus
machen. Und dem Herrn und Meister, der die Kraft des Voodoo beherrscht. Wir
machten ihn am späten Nachmittag betrunken. Und dann sollte Evelyne ihn sich
vorknöpfen. Durch euer Auftauchen ist einiges schiefgelaufen. Nun, das macht
nichts … Wir sind nur etwas später zum Zug gekommen – das ist alles. Im Prinzip
wird sich hier in Montmirail durch euren Besuch nichts ändern. Er hat uns
lediglich gezeigt, daß einiges in Bewegung geraten ist. Dies hat zur Folge, daß
auch wir unsere Anstrengungen verdoppeln müssen …«
    Die Art und Weise, wie er sprach,
weckte einfach Zweifel, daß dieser Mann vor ihm ein Zombie war. Zombies waren
in der Regel stumm und bewegten sich auch anders.
    Durch Delacroix’ eigene Worte
erfolgteweitere Aufklärung.
    »… James Lovells Anwesenheit in
Montmirail war kein Zufall. Vor Jahren nahm er an einer Abenteurer-Fahrt quer
durch Haiti teil. Das liegt nun fünf oder sechs Jahre zurück. Die Gruppe
bestand aus vier Frauen und neun Männern und war durch ein Reiseunternehmen
organisiert. Einer machte sich damals selbständig: es war Emile Potte. Er war
ebenfalls Teilnehmer der Reise … Aber darüber kann dir James Lovell sicher mehr
erzählen. Komm’ mit …«
    »James Lovell?« stutzte Iwan, und sein
Blick ging zu dem Toten, der am Boden lag.
    Delacroix grinste. »Die Stimme von
James Lovell natürlich. Er hat Aufnahmen auf einer Tonbandkassette
hinterlassen. Sie ist uns durch Zufall in die Hände gefallen …«
    Mit einer Geste gab Delacroix den
drei anderen Zombies zu verstehen, daß sie Kunaritschew einen Stock tiefer
schleppen sollten.
    In Lovells Gepäck befand sich ein
Kassettenrecorder mit eingebautem Mikrofon. Iwan war bei seinem ersten Besuch
im Zimmer dieses technische Gerät ebenfalls aufgefallen.
    Delacroix holte aus seiner
Hosentasche eine

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