Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
zwei, drei Personen gleichzeitig wie die Kletten an ihm.
Ihr Griff war nicht weniger stählern als derjenige des lebenden Toten James
Lovell.
    »Wir hatten gehofft, daß er es
allein schafft. Es war amüsant, ihm zuzusehen. Aber unerwarteterweise ist es
nicht so gekommen, wie wir es gern gehabt hätten. Nun müssen wir doch
eingreifen …« sagte Victor Delacroix in dem Augenblick, und für X-RAY-7 stürzte
eine Welt zusammen.
    Delacroix und seine Begleiter aus
dem Gastraum unten – gehörten der gleichen Clique an!
    Auch sie waren lebende Leichen. Man
sah es ihnen nur nicht an!
    Kunaritschew schüttelte sich. Doch
er konnte weder um sich schlagen, noch um sich treten. Sie hielten ihm Arme und
Beine fest.
    Er begegnete dem Blick aus
Delacroix’ matten Augen. Das waren die Augen eines unbeseelten Menschen, eines
Körpers, der eigentlich nicht mehr leben konnte – und der noch am Leben war.
    Delacroix – ein Zombie!
    Doch weder er, Iwan, noch Larry
hatten dies bei ihrer Ankunft erkannt.
    Die Brut, der sie auf die Schliche
zu kommen hofften, verstand es perfekt, sich zu tarnen. Sie bewegte sich mitten
unter den Lebenden, am Tag wie bei Nacht – und keiner hatte sie bisher
entlarvt!
    Der Hotel-Besitzer und seine drei
Freunde überließen nichts mehr dem Zufall.
    X-RAY-7 setzte zwar seine ganze
Kraft ein, konnte die lebenden Leichen aber nicht abschütteln. Und Delacroix
untersuchte derweil seine Taschen, fand die Smith & Wesson Laser und nahm
sie an sich.
    »Einer, der auf der Strecke blieb,
reicht«, sagte er dumpf. Haß und Gier flackerten in seinen Augen. »Evelyne hat
es gut eingefädelt, aber sie konnte deine Reaktion nicht einplanen …«
    Auch Delacroix’ Tochter gehörte der
unheimlichen Gesellschaft an.
    Was für Kräfte waren hier tätig
geworden, auf welche Weise waren die Menschen im ›Grand-Hotel‹ in diese Lage
geraten? Wie wurden sie zu Zombies? Zu einer Gattung besonderer Art, wie die
Vorgänge bewiesen, denn ihre Tarnung war perfekt.
    Trotz der prekären Situation, in
die er geraten war, arbeitete sein Gehirn unablässig.
    »Verdammte Brut!« stieß er hervor,
und sein Gesicht glühte. »Egal, was immer ihr auch im Schild führt, egal, was
immer ihr möglicherweise auch mit den fünf verschwundenen Leichen zu tun habt –
ihr werdet euer Ziel nicht erreichen …«
    »Irrtum!« erwiderte Delacroix mit
teuflischem Grinsen. »James Lovell war der gleichen Meinung. Du siehst, wie
treu er uns schließlich gedient hat. Bis hinein in seinen endgültigen Tod, aus
dem ihn niemand mehr zurückrufen kann …«
    »Das gleiche wird mit euch
geschehen!«
    »Wir werden dir dazu keine
Gelegenheit geben. Wir haben dich lange genug beobachtet, wie wir Lovell
beobachtet haben. Er kam hierher, das Geheimnis zu lüften – und es ist ihm
nicht geglückt. Dabei war Lovell dicht vor dem Ziel. Evelynes Fehler war es,
daß sie ihn beim ersten Anlauf entkommen ließ, und ihr so beide Zeuge eines
Vorfalls wurdet, den ihr besser nicht gesehen hättet. Von dieser Stelle und von
den beiden Friedhöfen Montmirails aus wird eine neue Geschichte der Menschheit
beginnen. Die Geschichte und die Herrschaft der Zombies … Keiner kann dies
unterbinden …«
    Iwan Kunaritschew hörte gespannt
zu, während sein Blick zu der offenen Zimmertür schweifte. Chantale de Loire
merkte noch immer nichts, oder sie war auch eine von denen, die …
    Victor Delacroix’ Worte klärten ihn
auf.
    »Sie wird bald zu uns gehören. Wenn sie erwacht, wird einer von
uns an ihrem Bett steh’n«, sagte er mit grausamem Zug um die Lippen.
»Wahrscheinlich – sogar du! Denn auch du wirst von nun an zu uns gehören, wirst
ein Zombie sein …«
     
    ●
     
    Als er erwachte, brummte sein
Schädel.
    Doch Larry Brent alias X-RAY-3
kämpfte gegen die Benommenheit und die Schmerzen, die ihn peinigten.
    Er wußte sofort wieder, was
geschehen war.
    Seine Hand zuckte zum Kopf. Er
fühlte die Beule und das verkrustete Blut.
    Rundum war es stockfinster, der
Stromausfall dauerte also noch an. Doch daß es sich um keinen natürlichen
Ausfall handelte, konnte er sich an allen zehn Fingern abzählen.
    Der Strom war unterbrochen worden,
um Potte und ihn in der Dunkelheit zu irritieren und der Möglichkeit der
schnellen Gegenwehr zu berauben. Das Konzept des Gegners war aufgegangen.
    Welchen Gegners?
    Wie kam er in Pottes Dienstzimmer?
Wie konnte er es schaffen, sie beide gleichzeitig anzugreifen?
    Larry Brent richtete sich auf und
spürte den kahlen, rauhen Boden unter

Weitere Kostenlose Bücher