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0150 - Der »Mongole« und wir

0150 - Der »Mongole« und wir

Titel: 0150 - Der »Mongole« und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Mongole« und wir
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ein Geräusch an mein Ohr drang, das mich erstarren ließ. Es war das ferne, aber unverkennbare Rattern einer Maschinenpistole.
    ***
    Genau um neun Uhr dreißig durchfuhren der Geldtransportwagen und der Begleit-Mercury die Frund Street in Rockaway Beach.
    Der Fahrer wandte sich an Paul Ryller.
    »Mr. Ryller, wenn wir hier weiterfahren, landen wir im Ozean. Die Fähre nach New York ist nur an Wochenenden in Betrieb.«
    »Schon gut, Stomas«, antwortete Ryller einsilbig. »Wir können nachher drehen.«
    Im Begleitwagen, hundert Yards hinter dem Geldtransportfahrzeug knurrte der Beifahrer: »Was ist denn da passiert?«
    Beim Lastwagen schwang die Tür auf. Kopf und Oberkörper eines Mannes erschienen, hingen einen Augenblick reglos. Dann stürzte der Mann auf die Straße.
    »Himmel!«, stieß der Fahrer des Mercurys hervor. »Das ist ja Stomas.«
    Es war das letzte Wort, das er sprach. Eine Maschinenpistolengarbe sägte durch den Wagen. Der Fahrer bekam eine Kugel in den Kopf.
    ***
    Ich wusste: Jetzt stieg also in ein paar Hundert Yards Entfernung die große Sache, das große Ding am 10. des Monats. Es wäre vernünftig gewesen, zu bleiben, abzuwarten, aber ich konnte nicht abwarten, wenn ich wusste, dass ganz in der Nähe Gangster am Werk waren. Der Rückweg war ihnen abgeschnitten. Sie würden nicht entkommen, aber der Henker mochte wissen, wie viel Unheil sie anrichteten, wenn ich nicht eingriff.
    Immerhin behielt ich meinen klaren Verstand. Ich turnte die Leiter hoch ins Innere des Flugzeuges, zwängte mich in die Pilotenkanzel und wütete dort mit dem Griff der Smith & Wesson mit Fußtritten, und als es mir gelang, den Steuerknüppel abzubrechen und die Gasregulierung so zu verbiegen, dass sie sich nicht mehr bewegen ließ, war ich zufrieden.
    Ich ließ mich in das Boot gleiten, band es los und warf den Motor an. In wenigen Minuten erreichte ich den Anlegesteg. Ich sprang an Land, gab dem Kahn noch einen Tritt, damit er ins offene Meer hinaustrieb, und raste zu Belloggs Cadillac. Ich wusste, dass ich mich beeilen musste. Denn inzwischen waren eine Menge Geräusche eindeutiger Art an mein Ohr gedrungen, und das Letzte war der harte-Knall einer Explosion gewesen.
    ***
    Im Mercury rührte sich niemand mehr. Der Fahrer lag in verrenkter Stellung auf der Straße. Aber im gepanzerten Inneren des Transportwagens pressten zwei Männer die Augen an die mit dickem Panzerglas gesicherten Sehschlitze. Aus den Schießscharten ragten drohend die Läufe ihrer Gewehre. Hin und wieder gaben sie einen Schuss ab.
    Die Schießscharten und die Sehschlitze waren so angebracht, dass die Männer im Wagen nur nach hinten und nach den Seiten feuern konnten. Es gab keine Verbindung zwischen dem Laderaum und dem Fahrerhaus. Die Männer, die zwischen den Säcken mit Millionen Dollar hockten, wussten nicht, dass der Fahrer tot war, und sie wussten nicht, ob Paul Ryller noch lebte.
    Ryller lebte. Er hatte das Messer, mit dem er Stomas getötet hatte, achtlos fallen lassen und war aus dem Fahrerhaus geglitten. Er stand eng neben dem Vorderreifen und sah nach der anderen Straßenseite hinüber, wo im Dunkel einer Toreinfahrt ein schwerer Wagen stand.
    Ein Mann erhob sich neben der Kühlerhaube des Wagens und rief Ryller an.
    »Pawel?«
    »Okay! Gib her!«
    Der Mann holte aus und warf einen Gegenstand über die Straße, den Ryller auffing. Es war eine gewöhnliche Dynamitpatrone. Ryller ging in die Knie, schob sich unter den Laster, legte die Patrone auf die Erde und rollte die Zündschnur ab. Dann kroch er unter dem Wagen hervor, setzte das Ende der Schnur in Brand und lief nach vorne über den Platz in Deckung. Er achtete sorgfältig darauf, aus dem Blickwinkel der Männer im Inneren des Wagens zu bleiben. Eine Minute verging. Dann krachte die Explosion. Der schwere Lastwagen hob sich eine Handbreit von der Erde, fiel mit kreischenden Federn zurück. Fast gleichzeitig explodierte das Benzin im Tank. Eine brüllende Feuerwolke stieg hoch und hüllte den ganzen Wagen ein.
    ***
    Der Platz, auf dem dieses alles stattfand, war unbebaut, aber auf der Frund Street stehen Häuser. Die MP-Garbe jagte die Leute aus den Betten. Hände rissen Telefonhörer von den Gabeln, zitternde Finger wählten die Notruf-Nummer.
    Der nächste Streifenwagen stand in einer Entfernung von vier Meilen. Er jagte mit heulender Sirene zum Tatort.
    »Nimm die Frund Street!«, befahl der Sergeant dem Fahrer.
    Die Frund Street ist keine Avenue. Sie ist eine schmale Gasse, die

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