Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
und wäre fast mit dem Bordstein kollidiert. Im letzten Moment fing er den Wagen ab. »Wo hast du denn den Spruch aufgegabelt?« fragte er erstaunt.
    »Man kennt sich aus«, gab sie zurück. »Während du dich mit Vampiren und Werwölfen prügelst, pflege ich die Kultur!«
    Der Professor, der durchaus nicht wie ein Professor aussah, sondern wie ein Filmschauspieler oder ein Leistungssportler, grinste. »Diese Art von Kultur kannst du aber höchstens in einer Hafenspelunke in Marseille kennengelernt haben…«
    »Schuft!«
    »Du wiederholst dich«, schmunzelte er. »Als meine Sekretärin müßtest du aber eigentlich einen größeren Wortschatz besitzen. Denk dir mal was anderes aus. Wie wäre es mit Liebling?«
    Nicole kreuzte die Arme vor der Brust, aus braunen Augen sah sie den Mann an, der zunächst nur ihr Chef gewesen war, seit langer Zeit aber schon ihr Lebensgefährte. Zahllose Abenteuer hatten sie miteinander bestanden, und ihre Bemerkung, er prügele sich mit Werwölfen und Vampiren herum, kam nicht von ungefähr. Zamorra war Parapsychologe und Dämonologe, und das nicht nur in der Theorie. Er hatte sein Leben der Bekämpfung der Schwarzblütigen gewidmet und war in diesem Metier höchst erfolgreich. Nicole begleitete und unterstützte ihn hierbei nach besten Kräften.
    Zur Zeit allerdings befanden sie sich nicht auf Dämonenjagd. Zamorra wollte Studien betreiben. Die Ureinwohner Australiens, ihre Mythologie und ihre Magie interessierten ihn brennend. Zwar war ziemlich wenig über dieses uralte Volk bekannt, und Zamorra ahnte, daß durchaus nicht alles, was man wußte und in Büchern und Fernsehsendungen verbreitete, die absolute Wahrheit darstellte. Zamorra hatte einige Punkte entdeckt, die seine Aufmerksamkeit erregten, und er wollte versuchen, mehr über diese Menschen herauszufinden. Das konnte ihm aber nur in direkter Begegnung gelingen.
    Es gab aber noch einen zweiten Grund für seinen Australientrip. Vor einiger Zeit hatte er mehrmals hier zu tun gehabt, als es darum ging, das Erbe des versunkenen Kontinents Lemuria zu bekämpfen. Vor über zehntausend Jahren war hier eine großartige Kultur vergangen, und unirdische Dämonen, die Meeghs, hatten in acht-bis zehntausend Metern Tiefe unter dem Meeresspiegel den untergegangenen Kontinent entdeckt. Nur zu deutlich entsann sich Zamorra des Grauens, das die Cyborgs verbreitet hatten - Menschen, denen die Meeghs mit Hilfe der Fossilen, aber nicht zu unterschätzenden lemurischen Technik Kristalle anstelle der Gehirne in die Schädel gepflanzt hatten. Nach ihrem Willen sollte der Kontinent wieder auftauchen. Eine weltweite Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes wäre die Folge gewesen. Aber Zamorra und einem amerikanischen Pentagon-Agenten, Colonel Balder Odinsson, war es gelungen, das Auftauchen des Kontinents zu verhindern und die Meeghs zu vernichten. [1] Auf dem Meeresgrund gab es jetzt nur noch Trümmerreste. Dort war nichts mehr zu holen, weder für Menschen noch für Teufel und Dämonen.
    Dennoch wußte Zamorra, wie wichtig es war, Informationen zu gewinnen. Unter dem Ozean war nichts mehr zu holen, also mußte es andere Wege geben. Von der lemurischen Priesterin Ansu Tanaar wußte Zamorra, daß ihr Volk vor Äonen ein gigantisches Sternenreich geleitet hatte. Doch dies alles war vergangen, und auch Ansu Tanaar war spurlos verschwunden, nachdem die Reste der lemurischen Zivilisation unter achttausend Metern Wassersäule zerschmettert wurden.
    Jetzt aber glaubte Zamorra, durch eine Fernsehsendung aufmerksam gemacht, Ähnlichkeiten in der nur schwach angedeuteten Mythologie der australischen Ureinwohner und der der alten Lemurer erkannt zu haben. Kein Wunder, hatte doch Lemuria quasi vor der Haustür Australiens gelegen. Es war durchaus möglich, daß sich damals Überlebende auf den fünften Kontinent gerettet hatten.
    Zamorra wollte jetzt mehr erfahren.
    Deswegen hatte er den Australientrip organisiert. Per Flugzeug waren Nicole und er in Sidney eingetroffen. Hier hatte Nicole plötzlich Ansprüche ganz besonderer Art angemeldet.
    »Warum sollen wir immer einen hochmodernen Wagen mieten?« hatte sie erklärt. »Genauso einfach wäre es, ein älteres Fahrzeug zu kaufen, das ist dann wenigstens unser Eigentum und wir kommen nicht in Schwierigkeiten mit der Versicherung, wenn die Kiste bei irgendeiner Dämonenjagd zu Bruch geht.«
    »Ich habe diesmal nicht die Absicht, Dämonen zu jagen«, hatte Zamorra erwidert. »Ich möchte die Kultür-der Ureinwohner

Weitere Kostenlose Bücher