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0151 - Die Teufelsdingos

0151 - Die Teufelsdingos

Titel: 0151 - Die Teufelsdingos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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du Schaufenster studiert hast, habe ich mich erkundigt, wo ihre Dörfer liegen.«
    »Na schön.« Nicole lehnte sich auf dem breiten Sitz zurück und streckte sich. »Wir werden sehen. Ich bin gespannt, wie die Eingeborenen reagieren. Vielleicht werfen sie mit Bumerangs.«
    »Mit Sicherheit«, stellte Zamorra fest. »Nur auf wen, das ist die Frage. Zu den Menschenfressern sollen sie allerdings nicht zählen, habe ich mir sagen lassen. Glück für dich.«
    »Wieso?« fragte Nicole rasch.
    »Na«, brummte er. »Da fragst du noch? Du siehst doch richtig einladend aus - zum Anbeißen!«
    »Warte nur…« murmelte sie faul. »Du Kannibale…«
    Sie ahnte nicht, daß irgendwo in der Ferne die spitzen Zähne eines ganz anderen Wesens auf sie lauerten…
    ***
    Die Rundumleuchten der Polizeifahrzeuge zuckten rhythmisch auf. Eine Gruppe von Männern stand um die ausgebrannten Trümmer des Helikopters herum, der die Hälfte der breiten Straße blockierte. Brandexperten der Feuerwehr waren damit beschäftigt, die Ursache für Absturz und Brand zu untersuchen.
    Klipp und klar hatte Ernest Rawnsberry, Polizeichef von Cootamundra, dem Piloten Johnny Watergate zu verstehen gegeben, daß er dessen Aussagen für hirnrissigen Blödsinn halte. Wesen, aus deren Händen Laserstrahlen zuckten, gab es nicht und auch nicht Tote, die sich erhoben, um zu morden. »Wir sind nicht mehr im Mittelalter, in welchem die Leute noch an solchen Unfug glaubten und ihre Nachbarn verbrennen ließen«, hatte er erklärt.
    Watergate hatte es nicht geschafft, ihm in angemessener Form zu widersprechen. Er hatte nur seine eigene Dienststelle in Sidney über die Vorfälle informiert. Dort hatte man auf eine Klärung der Angelegenheit gedrungen.
    Immerhin war ein Bergungshubschrauber dieser Größenordnung eine enorm teure Sache, außerdem waren Menschen ums Leben gekommen. Irgend jemand mußte dafür verantwortlich sein.
    »Sie!« hatte der Polizeichef von Cootamundra lakonisch erklärt und auf Watergate gedeutet. »Sie haben die Kiste abstürzen lassen und wollen sich jetzt mit einer faulen Geschichte aus der Affäre ziehen!«
    Da hatte Watergate doch seine Meinung kundgetan.
    »Ich bestehe ebenfalls auf der Untersuchung, Mister Rawnsberry, und ich erwarte von Ihnen, daß Sie sich ebenfalls anschließend bei mir entschuldigen!«
    Rawnsberry hatte gegrinst.
    Er grinste nicht mehr, als die drei Brand-Experten der Feuerwehr vor ihm aufkreuzten und von ihren Untersuchungen berichteten.
    »Mister Rawnsberry, der Hubschrauber ist nicht durch einen Steuerfehler abgestürzt, sondern durch einen von außen herbeigeführten technischen Versager. Der Rotorkranz weist eine glatte Schnittstelle auf, wie sie durch einen Laserstrahl entsteht. Durch diesen Schnitt wurde der Drehknopf mit den Rotorblättern vom Antrieb abgetrennt, und der Sikorsky mußte abstürzen. Wie der Brand selbst entstand, haben wir noch nicht vollständig herausfinden können, sind aber sicher, daß er ebenfalls künstlich erzeugt wurde. Wir vermuten einen weiteren Laserbeschuß im Treibstoffbehälter-Sektor.«
    Rawnsberry straffte sich. »Sind Sie sich Ihrer Behauptungen sicher? Laser - das ist doch höherer Mumpitz!«
    Wilkins, achtunddreißig Jahre alt und eingefleischter Junggeselle, sah den Polizeichef mitleidig an. »Mister Rawnsberry, wenn wir etwas sagen, dann stimmt es auch! Der Absturz des Hubschraubers ist durch einen Laserstrahl hervorgerufen worden, der eine Strahlstärke von drei Zentimetern an der Auftreffstelle haben mußte. Wellenförmige Einbuchtungen an Stellen, wo der Schütze geruckt haben muß, beweisen das. Der Hitzeentwicklung und Strahlstärke nach muß der Laserstrahl demzufolge, um den Rotorkopf abzutrennen, über eine Dauer von dreieinhalb Sekunden bestanden haben.«
    Rawnsberry schnappte nach Luft. »Wissen Sie, was Sie da behaupten? Ein Laserstrahl ist ein Impulsblitz, in dem der Speicherkristall die Lichtenergie gebündelt innerhalb eines Sekundenbruchteils abgibt! Eine Dauer von dreieinhalb Sekunden - das ist unglaubhaft. Lassen Sie sich etwas Besseres einfallen.«
    Wilkins lächelte.
    »Sie sind nicht auf dem Laufenden, Sir. Ein Laserstrahl kann bei weitem länger existieren als nur diese dreieinhalb Sekunden. Die Technik ist ein wenig fortgeschritten in den letzten Stunden, nur ist es uns selbst rätselhaft, wer diesen Strahl eingesetzt haben könnte, weil ein Strahldurchmesser von drei Zentimetern, der über diese Zeitspanne aktiv bleibt, ungeheure Energien frißt…

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