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0153 - Die kleinen Riesen

0153 - Die kleinen Riesen

Titel: 0153 - Die kleinen Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stirn.
    »Sie ist hübsch«, sagte sie. »Ich hoffe, du denkst nur an die Lösung des Geheimnisses und an nichts anderes.«
    »Bestie«, murmelte er. »Nichts anzuziehen, ständig kauflustig und dann noch eifersüchtig – das ist zuviel!«
    Er wußte dabei genausogut wie sie, daß die Eifersucht nur gespielt war. Sie wußten beide, was sie aneinander hatten, und es gab nichts, das ihre Liebe untergraben konnte.
    »Du kannst ja mitkommen«, sagte er trocken.
    Nicole stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Seite. »Und ob ich mitkommen werde!« stellte sie fest. »Ohne mich bist du ja ihren lackierten Krallen völlig hilflos ausgeliefert!«
    Zamorra grinste.
    »Warte, bis wir wieder im Hotel sind«, murmelte er. »Dann zeige ich dir, wer hier hilflos ist!«
    »Darauf«, sagte sie mit funkelnden Augen, »warte ich ja nur!«
    ***
    »Ich habe zwei getötet«, sagte zur gleichen Zeit in einem schattigen, verborgenen Winkel eines parkähnlichen Gartens ein Wesen, das vom Aussehen her nicht menschlich wirkte. Und doch war es ein Mensch – gewesen, bevor es zum Spielball der Dämonen geworden war…
    »Ich einen. Direkt vor dem Haus. Die Gelegenheit war günstig. Ich vernichtete ihn mit dem Feuer des Geistes.«
    »Gut so. Es dürfen nie Spuren zurückbleiben, über die sie die Verfolgung einleiten können.«
    »Sie werden uns zu vernichten trachten«, sagte der zweite. Das silberne Schwert an seiner Seite glänzte. »Wir müssen Vorsorge treffen.«
    »Es ist nicht so leicht, uns zu vernichten. Sie haben einen Fehler begangen, als sie mit uns experimentierten. Sie haben mit uns eine Waffe geschaffen, die sich gegen sie richtet. Wenn ich nur wüßte, wo sich ihre Daseinssphäre aufhält…«
    »Meinst du, du könntest sie über eine Zeitbrücke erreichen?«
    Der andere nickte. »Selbstverständlich. Sie haben sich wie wir in der Zeit bewegt. Wenn wir nun quer zum Zeitstrom vorstoßen würden, könnten wir in ihre Sphäre einbrechen und sie vernichten.«
    »Aber damit erhalten wir unsere eigentliche Gestalt auch nicht wieder zurück. Und wir können sie nicht zwingen, nur töten.«
    »Ich weiß. Aber… jener blonde Mann, den die beiden morden wollten, die ich vernichtete, muß über magische Kräfte verfügen. Ich spürte ihn, als er mich sehen wollte, doch ich konnte mich verbergen. Er besitzt Para-Kräfte und einen sehr starken Talisman. Der Talisman gleicht übrigens dem, den Ritter Erlik besang, als er vom Kreuzzug zurückkehrte.«
    »Ritter Erlik«, murmelte der andere. »Er hat nicht gesungen, sondern geheult. Selbst die Wölfe klingen melodischer. Erlik ist die Geheimwaffe. Kein Wunder, daß Jerusalem damals fiel. Er hat gesungen, und da zerbrachen die Tore vor den schauerlichen Tönen…«
    Der erste grinste. »Scherz beiseite, wir sollten uns vorbereiten. Die Dämonen werden den Tod von insgesamt vier der ihren nicht tatenlos hinnehmen. Sie werden wahrscheinlich bald angreifen. Wir sollten unsere Gefährten warnen.«
    Der andere nickte.
    Lautlos verließen sie den Park.
    ***
    Monika Burger war langsamer gegangen als sonst. Sie fürchtete sich davor, in ihr Haus zurückzukehren und neuem Schrecken zu begegnen. Haus und Garten waren ihr plötzlich unheimlich geworden.
    Nur mit halbem Ohr lauschte sie den Worten der munter drauflos erzählenden Iris, die berichtete, was ihr in der Schule heute alles untergekommen war.
    Monika dachte an die Unheimlichen und an jenen Mann in dem großen Wagen, dem sie jetzt zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden begegnet war. Welche Rolle spielte er? Gehörte er mit zu den Unheimlichen, die, wie es schien, einen Nervenkrieg gegen sie entfesselt hatten?
    Sie wußte nicht, woran sie mit ihm war.
    Parapsychologe, hatte er gesagt in ihrer ersten Begegnung, von der sie nunmehr genau wußte, daß es kein Traum war. Die schwache hypnotische Sperre war zerbrochen. Warum hatte er sie hypnotisiert? Gehörte er zu den anderen, oder spielte er sein eigenes Spiel?
    Viel zu früh erreichten sie den Bungalow. Monika warf immer wieder scheue Blicke um sich. Sie fürchtete sich davor, wieder einen jener Unheimlichen zu sehen, und doch wartete sie förmlich darauf.
    Sie schloß die Haustür auf. Iris glitt vor ihr in den Korridor, feuerte die Schultasche irgendwohin und lief zum Wohnzimmer, um es über die Terrasse wieder zu verlassen.
    »Nicht!« rief Monika erschrocken. »Nicht in den Garten, Iris…«
    Doch das Mädchen hörte sie schon nicht mehr, hatte längst die Glastür geöffnet und war

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