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0153 - Ich gegen den Höllenritter

0153 - Ich gegen den Höllenritter

Titel: 0153 - Ich gegen den Höllenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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sein Pferd langsamer war als Ihr Bentley?«
    »Was soll ich machen? Ich hab's einfach nicht geschafft, ihn zu stellen.«
    »Das bedeutet, daß seiner Sense weitere Menschen zum Opfer fallen werden.«
    Ich hob die Schultern. Was hätte ich darauf antworten sollen? Ray Wayne hatte recht, und ich hätte mich am liebsten selbst in den Hintern getreten, weil ich im Park zu lange gewartet hatte, aber daran war nun nichts mehr zu ändern. Ich konnte die Zeit nicht zurückdrehen und die Sache, noch mal von vorn anpacken. Was geschehen war, war nicht mehr ungeschehen zu machen. Niemanden ärgerte das mehr als mich. Hinzu kam, daß mir fortwährend der zweite Zombie im Kopf herumspukte.
    Doch halt.
    Wer sagte, daß Astahoe nur zwei Menschen umgebracht hatte? Es konnte ebensogut noch einen dritten und einen vierten erwischt haben. Bei diesem Gedanken spannte sich meine Kopfhaut.
    Plötzlich fiel mir auf, daß Ray Wayne erstaunt an mir vorbeischaute. Hinter mir schien jemand zu stehen. Ich wandte mich um und sah einen Priester. Er trug eine schwarze Kutte und einen weißen Streifenkragen. Seine Augen hatte einen gütigen Schimmer Seine Gesichtshaut hatte Ähnlichkeit mit einem reifen Pfirsich. Die Hände waren schlank und schmal.
    »Ich bin Pater James Corrigan«, sagte er mit einer weichen, sanften Stimme. »Ich kam zufällig hier vorbei, sah, daß man einen Sarg aus dem Haus trug und dachte, ich könnte jemandem geistlichen Trost spenden. Wer ist der Hausherr?«
    »Er«, sagte ich. »Mr. Ray Wayne. Ich bin Oberinspektor John Sinclair von Scotland Yard.«
    »Aha«, sagte der Pater.
    Einer meiner Kollegen platzte mit der Frage dazwischen, ob sie noch gebraucht würden.
    Als ich verneinte, rückten die Polizisten ab.
    »Der Tod hat keinen Familienangehörigen getroffen, Pater«, sagte Ray Wayne, »sondern einen Taxifahrer namens Giuliano Petroni, wie die Yard-Beamten festgestellt haben.«
    »Der Mann ist in Ihrem Haus gestorben?« fragte James Corrigan.
    »Zum zweitenmal - ja«, antwortete Wayne.
    Der Pater hob erstaunt eine Braue. »Zum zweitenmal? Wollen Sie damit sagen, daß Petroni zweimal starb?«
    »Ja.«
    »Aber das ist doch nicht möglich.«
    Ich schaltete mich mit einer Frage ein: »Wissen Sie, was ein Zombie ist, Pater Corrigan?«
    »Ja. Ein lebender Toter.«
    Ich nickte. »Exakt. Und das wurde aus Petroni, nachdem ihm draußen auf der Straße ein Ritter mit seiner. Sense das Leben genommen hatte.«
    James Corrigan kam aus dem Staunen nicht raus. »Ein Ritter? Sprechen Sie vielleicht von. Astahoe dem Schrecklichen, Mr. Sinclair?«
    Jetzt war die Reihe an mir, zu staunen. »Woher kennen Sie diesen Namen?« fragte ich hastig.
    »Ich habe in einem alten Buch über Astahoe gelesen. Er lebte im 12. Jahrhundert nahe bei London. Ein grausamer Ritter. Während damals andere Ritter in sich die Tugenden der Tapferkeit, Gerechtigkeit, Treue und des Maßhaltens, der Demut sowie der Verpflichtung zu Schutz und Fürsorge für Arme und Schwache vereinten, hielt Astahoe von alldem nichts. Er peinigte die Menschen, und wenn er in die Schlacht zog, machte er niemals Gefangene. Er tötete alle seine Gegner mit seiner Sense, die angeblich aus der Hölle stammte, und die Toten wurden innerhalb kürzester Zeit zu Skeletten. Eines Tages verschwand der Schreckliche. Spurlos. Niemand wußte, wohin er gegangen war. Aber es heißt seither, daß er irgendwann einmal zurückkehren würde, und dann würde er es noch schlimmer treiben als zuvor.« Pater Corrigan lächelte matt. »Als Sie den Ritter erwähnten, Mr. Sinclair, dachte ich sofort an Astahoe den Schrecklichen. Er ist also zurückgekehrt. Der Himmel sei London nun gnädig.«
    »Ich werde ihn zur Strecke bringen!« sagte ich hart.
    »Diesen Erfolg würde ich Ihnen von Herzen gönnen, Mr. Sinclair, aber wie wollen Sie das anstellen? Es heißt, daß Astahoe in den Stand der Dämonen Aufnahme gefunden hat, nachdem er verschwand. Er wird sich in unserer Stadt zum Herrscher über Leben und Tod aufschwingen. Er wird ein Heer von Zombies schaffen, die alle nach den Gesetzen der Hölle leben werden…«
    »Dazu darf es nicht kommen. Ich muß Astahoes Treiben schon vorher ein Ende setzen.«
    Corrigan schüttelte langsam den Kopf. »Ich zweifle nicht an Ihrem Mut, Mr. Sinclair. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß irgend jemand Astahoe von dem abhalten kann, was er sich vorgenommen hat.«
    Ich wollte nicht mit den Waffen protzen, die mir zur Verfügung standen, deshalb sagte ich nur: »Ich werde

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