0153 - Ich gegen den Höllenritter
nicht gelingen würde. »Schließen Sie die Tür hinter mir«, sagte ich zu den Beamten.
Nachdem ich zwei Schritte vorwärtsgemacht hatte, klappte die Tür zu. Nun war ich mit dem gefährlichen Untoten unter ein und demselben Dach. Aber wo steckte er? Die Halle war groß. Wo sollte ich ihn suchen? Beobachtete er mich bereits? Mißtrauisch blickte ich mich um. In zwei Etagen waren Fenster und Türen gelagert. Alle Formate. Alle Holzarten. Mit Wärmeschutzglas, getönt, gerippt, entspiegelt… In Reih und Glied waren unlackierte Metallzargen aufgestellt.
Vom Zombie keine Spur. Aber er war hier drinnen. Mein sechster Sinn verriet mir das.
Ich hatte den Ein druck, ihn riechen zu können.
Mein Blick fiel auf einen Hubstapler. Ich schwang mich auf den Kunstledersattel und fuhr damit die Straßen der riesigen Halle ab. Auf diese Weise verschaffte ich mir ein Bild von meiner Umgebung. Ich versuchte mir so viel wie möglich davon einzuprägen, denn das konnte später vielleicht lebenswichtig sein.
Der Untote ließ sich nicht blicken. Ich fuhr zur Mitte der Lagerhalle zurück und stieg ab.
»Warum versteckst du dich?« rief ich mit schneidender Stimme, während ich die Beretta aus der Schulterhalfter zog. »Hast du Angst vor mir?«
Meine Worte hallten von allen Seiten wieder.
»Astahoe wird dich verachten, wenn er erfährt, wie feige du bist«, rief ich.
Darauf reagierte der Zombie mit einem grimmigen Knurren. Ich wandte mich sogleich in die entsprechende Richtung.
»Du hast einen Menschen getötet!« rief ich. »Es wurde zu deiner Bestimmung, alles Leben zu vernichten! Warum greifst du mich nicht an? Ich bin ein Mensch, und ich lebe und ich sage dir, daß ich nichts unversucht lassen werde, um dich zu erledigen!«
Der Untote verriete sich mit keinem weiteren Geräusch. Aber ich wußte ungefähr, wo ich ihn suchen mußte. Vorsichtig löste ich mich vom Hubstapler. Langsam schritt ich an Holzzargen und Türblättern vorbei, jederzeit gewärtig, abzudrücken.
»Komm und stell dich zum Kampf, du feige Kreatur!« knurrte ich, während meine Augen ständig auf der Suche waren. Wo steckte der Untote? Wo hatte er sich verkrochen? Wo lauerte er auf mich?
Hinter mir knackte es. Ich drehte mich wie von der Tarantel gestochen um. Meine Beretta schwang mit, aber da war niemand. Irgendwelches Holz mußte dieses Geräusch hervorgerufen haben. Ich setzte meinen Weg fort.
»Astahoe kann stolz auf dich sein!« höhnte ich. »Sein Zombie ist ein Angsthase!«
Ich tat den nächsten vorsichtigen Schritt.
Und dann erfolgte der Angriff.
Der Zombie war über mir. Ich hörte ihn, als er sich bewegte, sprang zurück und richtete die Pistole hinauf. Aber der Untote war schneller. Er ließ sich auf mich fallen. Seine Faust traf meinen Kopf, ein Tritt gegen meine Schußhand entwaffnete mich. Ich fiel gegen das Thermoglas eines Fensters. Es zerplatzte. Splitter klirrten. Ich sah meine Beretta. Sie lag zwei Yards von mir entfernt auf dem Boden, und ich wollte sie mir unbedingt wiederholen.
Aber der Untote ließ es nicht zu.
Seine Fäuste trafen mich schmerzhaft. Ich verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Boden. Mein grausamer Gegner wollte sich auf mich werfen, doch ich fing ihn mit beiden Beinen ab, indem ich sie ihm in den Bauch stemmte, und dann stieß ich ihn kraftvoll zurück.
Bevor er wiederkam, rollte ich herum und sprang auf. Ich hechtete nach meiner Pistole, doch ein brutaler Tritt veränderte meine Flugbahn. Ich krümmte mich, hatte Schmerzen in der Seite. Mein Gesicht war verzerrt, die Kiefer zusammengepreßt, mein Atem ging stoßweise.
»Feige?« knurrte der Untote. »Bin ich feige?«
Abermals traf mich ein gemeiner Tritt. Ich konnte nicht verhindern, daß ich aufschrie.
Der Zombie quittierte meinen Schrei mit einem triumphierenden Lachen.
»Dir werde ich's zeigen!« fauchte der Untote. »Du wirst ein qualvolles Ende nehmen!«
Ich federte hoch. Seine Finger krallten sich in mein blondes Haar. Gleichzeitig schlang er mir seinen Unterarm um den Hals. Hart drückte er zu. Ich befürchtete, er würde mir den Kehlkopf zerquetschen. Ich versuchte mich fallenzulassen, doch da spielte er nicht mit.
Daraufhin wollte ich ihn mit einem Schulterwurf loswerden, aber auch das klappte nicht.
Er hielt mich eisern in seinem Griff, und er drückte mir mit Genuß die Luftröhre zu.
Schon nach wenigen Augenblicken drohten mir die Sinne zu schwinden. Ich setzte mich verbissen zur Wehr, doch kein Mittel half. Ich kam nicht los von
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