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0153 - Ich gegen den Höllenritter

0153 - Ich gegen den Höllenritter

Titel: 0153 - Ich gegen den Höllenritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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des Nachtwächters drehte. Er preßte dem Dicken den Revolverlauf unters Kinn und sorgte dafür, daß der Mann abdrückte.
    ***
    Die Meldung vom Auftauchen des zweiten Zombies lief über mehrere Stationen und erreichte mich noch in Ray Waynes Haus. »Ich komme sofort!« versprach ich und warf den Hörer in die Gabel.
    »Noch ein Untoter?« fragte Wayne entsetzt.
    »Leider ja.«
    »Wo?«
    »Nicht sehr weit von hier entfernt.« Ich nannte den Namen der Fenster- und Türenfabrik.
    »Ich drücke Ihnen die Daumen, Mr. Sinclair«, sagte Wayne.
    »Danke«, erwiderte ich und hetzte aus dem Haus. Während ich die Maschine meines Bentley startete, fiel mir wieder ein, was Pater Corrigan über Astahoe erzählt hatte. Er hatte sein Wissen aus einem Buch, in dem ich auch gern nachgelesen hätte. Bestimmt würde es mir Corrigan leihen. Aber wo war er zu Hause? Ich wußte es nicht, denn ich hatte vergessen, ihn danach zu fragen. Aber wozu saßen die schlauen Knaben im Yard-Building?
    Während ich zur Fabrik unterwegs war, setzte ich mich mit meinen Kollegen in Verbindung. »Ich hab' da ein Problem«, sagte ich, als ich den richtigen Mann am Telefon hatte.
    »Lassen Sie hören«, sagte der Yard- Beamte.
    »Ich brauche die Anschrift eines Priesters namens James Corrigan.«
    »Bis wann?«
    »Morgen früh.«
    »Ich werde mich darum kümmern, Oberinspektor.«
    »Danke«, sagte ich und schob den Hörer des Autotelefons in die Halterung. Vier Minuten später traf ich vor dem breiten Fabriktor ein. Es stand sperrangelweit offen. Auf dem Gelände standen zwei Streifenwagen. Ich stieg aus dem Bentley und winkte einen Uniformierten zu mir.
    Nachdem ich ihm meinen Ausweis gezeigt hatte, fragte ich: »Wie sieht's aus?«
    »Die Fabrik wurde von zwei Nachtwächtern bewacht. Einer davon ist tot: Richard Thaw. Eine Kugel ist unter dem Kinn in seinen Kopf gedrungen…«
    »Was ist mit dem zweiten Nachtwächter?«
    »Sein Name ist Wallace Waterman. Er hat einen Nervenzusammenbruch erlitten, ist kaum ansprechbar. Wir haben bereits einen Krankenwagen herbestellt.«
    »Und der Zombie?«
    »Der muß sich irgendwo in der Lagerhalle befinden. Wo, wissen wir nicht. Wir haben die Halle nicht betreten. Wir wollten auf Sie warten, Oberinspektor.«
    »Das war richtig«, sagte ich und ließ mich von dem Uniformierten zu Thaws Leiche bringen. Die Kugel hatte seinen Kopf zerstört. Kein schöner Anblick. Ich suchte Wallace Waterman auf. Zwei Polizisten waren bei ihm. Er zitterte und weinte wie ein kleiner Junge. Kreidebleich war er. Seine Hände knüllten den Pullover zusammen und drückten ihn fortwährend.
    Ich bat die Beamten, mich mit dem Nachtwächter allein zu lassen. Nachdem ich ihm gesagt hatte, wer ich war, bemerkte ich: »In Kürze wird sich ein Arzt um Sie kümmern, Mr. Waterman. Er wird Ihnen eine Injektion geben, und Sie werden ruhiger werden.«
    »Warum?« hauchte der Nachtwächter. Er sprach nicht mit mir, schien mich noch nicht wahrgenommen zu haben »Warum hast du das getan, Richard? Warum mußtest du unbedingt den Helden spielen?«
    »Kann ich irgend etwas für Sie tun?« wollte ich wissen.
    Meine Frage lenkte seine Aufmerksamkeit jedoch nicht auf mich.
    »Ich habe dich gewarnt, Richard Ich habe dir gesagt, was passieren würde, aber du wolltest nicht auf mich hören.«
    »Wie sieht der Zombie aus, Mr. Waterman?«
    Jetzt reagierte er. »Groß ist er. Kräftige Arme hat er. Breite Schultern.«
    »Und Blut rings um seinen Hals?«
    »Ja. Blut…«
    Kein Zweifel. Diesen Untoten hatte Astahoe geschaffen. Ich mußte ihn unschädlich machen. Damit sich Waterman in seiner geistigen Verwirrung nichts antun konnte, rief ich die beiden Polizisten wieder herein. Erst da nach verließ ich den Aufenthaltsraum und begab mich zur Lagerhalle. Die Uniformierten hatten sämtliche Lichter eingeschaltet Taghell war die Halle erleuchtet. Das war bestimmt nicht nach dem Geschmack des Untoten. Er liebte die Finsternis. Die Nacht.
    Als ich durch das Tor trat, blickten mich die Polizisten besorgt an. Sie schienen nicht sicher zu sein, ob sie mich lebend wiedersehen würden, und - ehrlich gesagt - sicher konnte ich selbst nicht sein, daß ich die Halle mit heiler Haut wieder verlassen würde.
    Der Zombie war unberechenbar. Er hatte sich vermutlich gut versteckt. Ich mußte ihn suchen, während er nichts weiter zu tun brauchte, als mich kommen zu lassen, und wenn ich ihm dann den Rücken zukehrte, konnte er mich anfallen und umbringen.
    Ich hoffte natürlich, daß ihm das

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