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0154 - Der Schädelberg

0154 - Der Schädelberg

Titel: 0154 - Der Schädelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Sie sich das!«
    Raffael ging zur Haustür, holte den Koffer herein und schloß. Dabei bekam er jedes Wort mit. Er stellte sich neben das Telefon und betrachtete Nicole Duval. Um ihre vollen, sehr weiblichen Lippen hatte sich ein harter Zug gebildet. Nicole war nicht das Nesthäkchen, das bei jeder Strapaze wimmernd zusammenbrach. Sie war die Partnerin von Professor Zamorra. Zwar wußte sie selber nicht, was in dieser Situation zu tun war, aber Dufay brauchte das ja nicht zu merken. Er mußte den Eindruck gewinnen, als wäre Nicole durchaus Herrin der Lage.
    »Ich gehe jetzt ins Archiv Zamorras und sehe nach, ob ich Angaben über Zartas finde. Vielleicht ergeben sich Anhaltspunkte, die Sie noch gar nicht kennen!«
    »Bitte, Mademoiselle Nicole, ich…«
    Nicole ließ Dufay nicht ausreden. Sie übergab Raffael den Hörer. Der Butler hielt die Sprechmuschel zu.
    »Glauben Sie wirklich, etwas zu finden, das mehr Licht in die Angelegenheit bringt?«
    Nicole winkte ab. Ihr Gesicht war unnatürlich bleich.
    »Natürlich nicht, Raffael, aber Dufay ist unsere einzige Verbindung nach Amsterdam, und nur dort können wir den Hebel ansetzen. Ich muß Dufay die Hölle heiß machen - selbst wenn ich ihm Informationen liefere, die ich erfunden habe! Es geht um das Leben des Professors. Da ist mir jedes Mittel recht!«
    ***
    Sie befanden sich hoch über der Heiligen Höhle und hatten sich vorbereitet. Im Tal tauchten die ersten Krieger auf. Sie verteilten sich strategisch.
    »Die sind nur dazu da, uns diesen Weg abzuschneiden!« sagte Gor. Er deutete auf den Felsgrat, den sie entlanggekommen waren. Auch dort tauchten Krieger auf. Zielstrebig bewegten sie sich auf die Höhle zu. Dort, wo der Grat unterbrochen war, bezogen sie Stellung. Sie waren mit Pfeil und Bogen bewaffnet.
    »Strategisch nicht übel!« bemerkte Gor. »Wären wir noch in der Höhle, gäbe es kaum ein Entrinnen für uns.«
    Zamorra runzelte die Stirn. Es war ihm längst klar, wie die nächste Prüfung aussehen sollte. Aber im Moment fragte er sich, was die erste Prüfung gewesen war! Sie betraf die Phase des Friedens. Da war etwas, von dem Gor noch nichts erzählt hatte.
    Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, diesbezügliche Fragen zu stellen.
    »Wir müssen ganz ruhig bleiben!« raunte Gor. Zamorra sah, warum. Eine Truppe von Kriegern bewegte sich knapp unter ihnen einen weiteren Grat entlang. Die Männer waren mutig. Aber als Zamorra in ihre Gesichter blickte, sah er, daß es Besessene waren. Sie bewegten sich dennoch mit affenartiger Gewandtheit. Der Todesdämon war mit ihnen. Er konzentrierte sich nur noch auf die Überlebenden und brauchte seine Kräfte nicht auf die gesamten Bewohner von Zartas aufzuteilen. Somit war Zamorras Sieg auch ein Gewinn für den Gegner!
    Die drei warteten vorerst ab. Die Krieger gingen zielstrebig ans Werk. Die im Tal brauchten sich nicht mit ihnen zu verständigen. Der Todesdämon war in allen und koordinierte ihre Handlungen.
    Sie waren alle überzeugt davon, ihre drei Gegner befänden sich noch in der Heiligen Höhle. Von Gor wußte Zamorra, daß dies auf die Restaktivitäten der in der Heiligen Höhle herrschenden magischen Kräfte zurückzuführen war. Die Aktivitäten erloschen normalerweise, wenn man die Höhle wieder verließ, doch gab es eine lockere Verbindung zwischen dem Heiligen Schwert und der Höhle. Sie erlosch nie. Gor konnte bis zu einem gewissen Maße die Magie der Höhle steuern. Nur reichte es nicht mehr zum Kampf.
    Die Krieger sammelten Felsbrocken und schichteten sie auf. Und dann rollten sie die Steine hinab. Die meisten krachten auf den Felsgrat vor der Höhle und zerschmetterten ihn zum Teil. Donnernd polterten sie zu Tal. Es gelang den Kriegern, mit dem Rest die Höhle zu verschütten.
    Aber das war nur ein Teil ihrer Aktion. Die anderen Krieger übersprangen die Lücke über dem Abgrund, eilten zu dem verschütteten Eingang und steckten brennende Fackeln in die verbliebenen winzigen Öffnungen. Ätzender Qualm stieg auf, drang in die Höhle ein.
    Das hätten die drei nicht überlebt!
    Flucht aus der Heiligen Höhle gab es nicht mehr, und der ätzende Qualm hätte ihnen den Erstickungstod gebracht.
    Ausräuchem nennt man das wohl! dachte Zamorra zerknirscht.
    Aus der Heiligen Höhle drangen wilde Schreie. Zamorra blickte Gor ins Gesicht. Er hielt das Schwert fest in beiden Händen. Die Augen waren halb geschlossen. Er bewegte den Mund, doch was er ausrief, war nur aus der Höhle zu hören.
    Die Krieger

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