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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsgeheimnis
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recht. Sieh dich hier ein bisschen um, ich werde mal versuchen, ob bei den Nachbarn etwas zu erfahren ist.«
    Ich ging hinaus und sah mich im Flur um. An der nächsten Tür, rechts von Hails Appartement, öffnete niemand, obgleich ich ziemlich Sturm klingelte. Ich probierte es links.
    Eine Frau von ungefähr fünfzig Jahren öffnete die Tür. Sie war so dick, wie sie groß war und schnaufte wie eine alte Lokomotive.
    »Hallo,«, sagte ich freundlich. »Ich komme vom FBI. Darf ich Sie ein paar Minuten sprechen?«
    Zur Bestätigung meiner Angaben hielt ich ihr den Dienstausweis hin. Sie fegte den Ausweis mit einer geringschätzigen Handbewegung beiseite und raspelte süß: »Oh, Mister Cotton! Das ist aber eine Überraschung! Immer schon habe ich mir gewünscht, einmal Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen! Sie müssen wissen, dass ich eine glühende Verehrerin von Ihnen bin! Ich habe alle Zeitungsfotos gesammelt, die je von Ihnen erschienen sind.«
    Warum sind die Erdbeben immer an der verkehrten Stelle? Ich wäre für einen Spalt dankbar gewesen, in den ich hätte versinken können.
    Wir landeten in einem Wohnzimmer, und ich saß auf einer Couch.
    Die gute Frau entfaltete eine furchtbare Geschäftigkeit. Drei dicke Fotoalben türmte sie mir auf dem Tisch auf.
    »Alles Zeitungsberichte und -bilder von Ihnen!«, sagte sie schwärmerisch.
    Sie war in einem Nebenzimmer verschwunden und kam gleich darauf wieder zurück - mit einer Flasche Scotch. Ich fing an, mich mit meiner Situation auszusöhnen.
    Entweder war sie selbst eine stille Genießerin oder sie hatte aufmerksam meine Gewohnheiten studiert, soweit sie in Zeitungen und Berichten von mir gelegentlich erwähnt werden.
    »Ich denke, wir können auf Soda verzichten, nicht wahr?«, sagte sie.
    »Beim ersten, ja«, stimmte ich zu. »Aber dann muss ich Schluss machen. Ich bin im Dienst.«
    Sie erzählte alles Mögliche, um mich zu einem Daueraufenthalt zu verführen, aber ihre bedeutungsvollen Blicke ließen mir eine baldige Flucht geraten erscheinen.
    »Sie könnten mir einen sehr großen Gefallen tun«, sagte ich, während sie das erste Glas einschenkte.
    »Jeden, Mister Cotton!«, posaunte sie.
    Vorher tranken wir. Mir gingen die Augen über, als ich sah, dass sie ein randvoll eingeschenktes Wasserglas Whisky in einem Zug wie eine Limonade trank.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte sie nach diesem Genuss.
    »Wir müssen eine Routineprüfung Ihres Nachbarn übernehmen«, sagte ich ohne irgendeine Betonung. »Sie wissen ja, Mister Hail ist bei der Atom-Energie-Kommission, und diese Leute werden von uns ab und zu überprüft. Rein routinemäßig. Würden Sie mir ein paar Fragen über Mister Hail beantworten?« '
    »Gern, Mister Cotton.«
    »Bekommt er oft Besuch?«
    Sie lächelte süffisant.
    »Beinahe jeden Abend, Mister Cotton.«
    »Hm…«
    Derartige Besuche interessieren mich eigentlich weniger.
    »Heute war die Dame übrigens auch schon da«, fuhr mein Gegenüber fort. »Heute Mittag. So gegen ein Uhr.«
    Ich horchte auf, ohne mein Interesse auch nur mit einem Wimpernzucken zu verraten.
    »Haben Sie sie selbst gesehen?«
    »Ja. Als sie wieder aus der Wohnung von Mister Hail herauskam. Sie stopfte ein paar Papiere in ihre Handtasche.«
    »Wurden Sie von ihr gesehen?«, fragte ich.
    »Nein, ich glaube nicht. Sie stand mit dem Gesicht zur Tür, also mit dem Rücken zum Flur. Und ich ging hur die drei Schritte vom Lift zu meiner Tür.«
    »Kennen Sie die Dame?«
    »Nein.«
    »Aber ihr Aussehen können Sie mir sicher beschreiben?«
    »Mister Cotton!«, sagte sie gewichtig. »Ich kann Ihnen eine Beschreibung geben, die für einen Steckbrief ausreichen würde! Also passen Sie auf…«
    Es war tatsächlich eine Steckbriefbeschreibung, die sie zustande brachte. Und nur ein Blinder hätte bei dieser Beschreibung Miss van Boure nicht erkannt, die Sekretärin des entführten John Hail.
    ***
    Von meinem Jaguar aus telefonierten wir mit der Überwachungsabteilung. Ab sofort würde Miss van Boure keinen Schritt mehr gehen können, der nicht unter unserer Beobachtung stand.
    Dann überquerten wir die Straße und betraten das Haus, in dem Rolly Primes zuletzt gewohnt hatte, als er noch lebte. Wir suchten seinen Namen wieder auf dem Bewohnerverzeichnis, fuhren mit dem Lift hinauf in die siebente Etage und suchten im Flur B das Appartement mit der Nummer 322.
    Phil begann wieder seine Tätigkeit als Türöffner. Diesmal ging es schneller als bei Hails Tür. Wir huschten

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