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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsgeheimnis
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hast«, brummte Phil missmutig, »dann lass deine Weisheit doch auch mal für einen gewöhnlichen Sterblichen wie mich leuchten!«
    Ich setzte an, um ihm den Text so zu erklären, wie ich ihn verstand, aber in diesem Augenblick hörten wir in unserem Rücken das Geräusch einer Tür.
    Wir warfen uns herum.
    Die Tür zwischen Wohnzimmer und Garderobe war geöffnet worden. Auf der Schwelle stand ein vielleicht 35-jähriger Mann in grauem Mantel und grauem Hut. Nur den Bruchteil einer Sekunde sah er uns erschrocken an, dann sprang er zurück, warf die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel um.
    ***
    In diesem Augenblick war ich bereits an der Tür. Aber ich kam einen winzigen Sekundenbruchteil zu spät. Der Riegel im Schloss war bereits eingerastet. Ich stemmte den Fuß gegen die Wand, während ich draußen die Appartementtür hörte. Wahrscheinlich schloss er uns zweimal ein, denn einen Schlüssel zur Wohnung musste er besitzen, sonst wäre er ja nicht hereingekommen.
    Mit aller Kraft zog ich an der Tür. Aber erst, als Phil zu Hilfe kam und wir zu zweit an der Tür rissen, flog sie plötzlich auf. Wir taumelten rückwärts, ich stolperte über Phil, und wir stürzten übereinander zu Boden.
    Phil sagte etwas sehr Unfeines, dann rafften wir uns auf und liefen in die Garderobe. Natürlich hatte der Kerl auch die Appartementtür abgeschlossen. Phil machte kurzen Prozess, er zog die Pistole und jagte vier Schüsse in Schloss und Türfüllung. Ein Tritt warf die Tür nach draußen.
    Aus den benachbarten Wohnungen blickten neugierige Gesichter, die sich schnell zurückzogen, sobald sie Phil mit der Pistole in der Hand sahen.
    Zum Glück gab es zwei Lifts. Einer war gerade in der Höhe des dritten Stockwerks und sank weiter nach unten. Der andere stand zwei Etagen über uns, und wir ließen ihn herunterkommen.
    Der Bursche hatte einen Vorsprung von höchstens zwei Minuten, wahrscheinlich noch weniger. Als wir auf der Straße ankamen, jagte gerade ein blauer Mercury in unverantwortlicher Geschwindigkeit davon.
    Das war der Fehler des Burschen. Mit normaler Geschwindigkeit wäre er absolut sicher in seinem Schlitten gewesen. Denn woher hätten wir wissen sollen, in welchem Auto er saß?
    Ich dachte nicht an meinen Arm und sprang aus lauter Gewohnheit ans Steuer. Phil kletterte von der anderen Seite herein, während ich schon anfuhr. Er schaltete die Sirene mit der einen Hand ein und zog mit der anderen die Tür zu.
    Am übernächsten Häuserblock ging der Mercury in die Kurve, als ich erst auf Touren gekommen war. Aber ich fuhr einen Jaguar, und wir hatten eine Polizeisirene. Als ich in die gleiche Kurve bog, sahen wir ihn etwa zweihundert Yards vor uns.
    Er musste wie ein Teufel fahren, um bei dem dichten Verkehr auf der First Avenue sich einigermaßen durchzuschlängeln. Wir hatten freie Bahn, denn vor unserer Sirene wichen alle beiseite. Unaufhaltsam holten wir auf. Es war sein zweiter Fehler, dass er auf der schnurgeraden Strecke der Avenue blieb.
    Phil hatte sich unterdessen den Hörer des Sprechfunkgerätes genommen.
    »Wagen Cotton!«, sagte er schon das zweite Mal. »Hallo, Leitstelle! Achtung! Wir verfolgen einen blauen Mercury auf der First Avenue Richtung Süden. Höhe der 73sten Straße! Sendet Streifenwagen entgegen, um ihm den Weg abzuschneiden! In dem Wagen sitzt wahrscheinlich der zweite Kidnapper von heute Vormittag!«
    »Alles verstanden! Sofortiger Einsatz aller nahe stehenden Wagen! Ende!«, rief eine hastige Stimme aus dem Lautsprecher.
    Wir waren bereits bis auf hundertsechzig Yards heran, und der Jaguar fraß sich näher und näher.
    Phil zog vorsichtshalber schon seine Pistole und kurbelte das Seitenfenster herunter.
    Wir hätten ihn gestellt. Darüber kann kein Zweifel bestehen. Aber das Schicksal war an diesem Tage gegen uns.
    Von weit vorn, irgendwo aus einer der rechten Querstraßen, drang das grelle Heulen einer Polizeisirene. Und dann schoss auch schon ein gelber Ford aus der Seitenstraße heraus. Keine fünfzehn Yards vor dem Mercury.
    Unserem Mann blieb nichts anderes übrig, als das Steuer nach links zu reißen, um einem Zusammenstoß auszuweichen. Aber er kam zu weit nach links, der Wagen brach aus, schleuderte, und dann gab es nur noch einen fürchterlichen Krach und eine jäh aufsteigende Stichflamme.
    Mit achtzig Meilen war er gegen einen Pfeiler der Brücke gerast, die hinüber nach Queens führt. Der Wagen klebte an der Betonmauer, als hätte ihn eine Riesenfaust

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