Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsgeheimnis
Vom Netzwerk:
Kopf.
    »No, Hail. Gar nichts ist okay. Man hat Sie laufen lassen, was?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie warum?«
    Er versuchte zu grinsen.
    »Weil sie es mit mir aufgaben. Sie wollten etwas von mir erfahren, was ich selbst nicht wusste. Ein Top Secret.«
    »Irrtum, Hail. Man ließ Sie laufen, weil man sich inzwischen den richtigen Mann gesichert hatte: ihren Bruder!«
    Er fuhr im Bett hoch, aber ich drückte ihn sofort in die Kissen zurück.
    »Ruhig bleiben, Hail. Das FBI hat inzwischen auch nicht geschlafen. Wir sind dabei, Ihren Bruder zu befreien. Wir kennen das Gebäude, in dem er versteckt wird. Aber wir haben nicht mehr viel Zeit. Sie müssen uns jetzt helfen: Beschreiben Sie jede Kleinigkeit, die Sie in dem Gebäude gesehen haben, in dem man Sie gefangen hielt.«
    »Sie kennen die Bude?«
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht, wo sie liegt. Nachdem sie mich von der U-Bahn wieder ans Tageslicht gebracht hatten, in einem Park war das, Kinder spielten in der Nähe, also danach verfrachteten sie mich in einen Wagen. Sie drückten mir einen Chloroformbausch vor die Nase, bis ich in Narkose lag. Als ich wieder aufwachte, waren wir bereits an Ort und Stelle. Später machten sie es noch einmal mit mir, und als ich wieder aufwachte, saß ich auf einer Bank im Morris Park. Von da aus bin ich mit einem Taxi direkt zu Ihnen gefahren.«
    »Okay, Hail. Das hat alles Zeit bis später. Jetzt beschreiben Sie uns genau den Raum, in dem man sie gefangen hielt.«
    Hail schloss die Augen. Er konzentrierte sich. »Er war ziemlich groß«, sagte er. »Ungefähr sechzehn mal zwölf Yard Grundfläche. Es war ein Keller.«
    »Gab es Kellerfenster?«
    »Nein. Ich habe nicht ein einziges gesehen.« Das war schlecht für uns, aber ich sagte vorläufig nichts dazu.
    »Gab es Möbel im Keller?«
    »Ja, ein paar Stühle. Auf einem wurde ich festgebunden, und dann traktierten sie mich. Verdammt, ich darf nicht daran denken…«
    Sein Gesicht verzog sich schmerzlich. Der Doc trat heran und fühlte seinen Puls.
    »Denken Sie an etwas anderes«, sagte er mit seiner ruhigen, einschmeichelnden Stimme.
    Dann wandte er sich an uns.
    »Sie müssen ihn jetzt in Ruhe lassen. Er ist diesen Anstrengungen noch nicht gewachsen!«
    Ich sah es auch so. John Hail war wieder ohnmächtig geworden. Sie mussten ihm fürchterlich zugesetzt haben.
    ***
    »Haben Sie es sich noch einmal überlegt?«, fragte Mr. High.
    Slim Coogan nickte.
    »Ja, aber da gibt es doch gar nichts zu überlegen. Oder meinen Sie, ich will meinen Hals nicht retten?«
    Mr. High stand auf. Er gab Coogan eine geladene Pistole und eine Schachtel Munition. Ich hatte das schon in meinen Hosentaschen. Aber nicht meine übliche Pistole mit dem Stempel, sondern eine neutrale.
    »Coogan«, sagte der Chef, »ich kann Ihnen nichts versprechen. Aber wenn Sie hundertprozentig auf der Seite unseres Mannes stehen, werde ich mich für Sie einsetzen.«
    Coogan grinste leicht: »Das hört man gern.«
    Einen Augenblick schwiegen wir. Coogan betrachtete mich kritisch. Unser Maskenbildner hatte mir mit zwei Spritzen dickere Wangen, eine höckerige Nase und ein paar Falten verschafft. Dazu trug ich einen weniger guten Anzug mit greller Krawatte.
    »Na ja, das geht«, sagte Coogan.
    Wieder herrschte Schweigen. Plötzlich trat Phil vor und sah Coogan ernst an.
    »Coogan, du gehst mit meinem Freund. Wenn du ihm in den Rücken fällst, nehme ich meinen Abschied vom FBI und suche dich privat. Und ich werde dich finden!«
    Coogan wurde blass. Ich klopfte ihm auf die Schulter.
    »Keine großen Worte mehr. Los, Slim, wir müssen gehen!«
    Phil sah uns noch nach, als wir schon durch die Hintertür das Distriktgebäude verließen. Er stand im Flur an einem Fenster. Die Gestalt daneben konnte ich von unten her nicht erkennen, aber es wird wohl Mr. High gewesen sein.
    »Stopp«, sagte Coogan. »Es ist besser, wenn wir die Karre hier stehen lassen.«
    »Okay.«
    Wir stiegen aus dem neutralen Wagen aus und ließen ihn stehen.
    Ich sah einen Drugstore auf der anderen Straßenseite.
    »Komm«, sagte ich. »Da drüben können wir eine halbe Stunde warten.«
    Er stutzte.
    »Wozu?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Die Bude wird jetzt von unseren Leuten umstellt. Achtzig Mann sind aufgeboten, wenn du’s genau wissen willst.«
    Er schob anerkennend die Unterlippe vor.
    »Das muss euch der Neid lassen! Wenn’s nötig ist, könnt ihr verdammt viel.«
    Ich sagte nichts. Denn irgendetwas in mir dachte in diesem Augenblick: Nur Tote wieder lebendig machen,

Weitere Kostenlose Bücher