Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsgeheimnis
Vom Netzwerk:
seinen Auftraggeber endgültig zu verpfeifen.
    »In der Bronxdale Avenue oben in der Bronx hat er sein Versteck. Genau gegenüber von dem großen Rangierbahnhof!«
    Ich steckte mir eine Zigarette an und tat, als ob ich nachdächte. Coogan winselte wieder darum, dass ich seiner Bitte folgen möchte. Ich ließ ihn noch eine Weile schmoren, dann sagte ich: »Okay, Coogan. Ich bin bereit, Ihre Aussage nachzuprüfen. Aber nur unter einer Bedingung: Sie kommen mit!«
    Er sah mich aus großen Augen an.
    »Ich?«
    »Ja, Sie. Und wenn das Geringste gegen mich vorfällt, sind Sie der erste, der eine Kugel von mir in den Rippen hat. Passen Sie auf. Ich erkläre Ihnen, wie wir Vorgehen werden. Ab und zu würde ich aber an Ihrer Stelle daran denken, dass es für Sie die letzte Chance ist, dem elektrischen Stuhl zu entkommen!«
    Ich glaube nicht, dass ich je zuvor einen so aufmerksamen Zuhörer hatte.
    ***
    »Okay«, sagte ich, als ich danach mit Phil in Mr. Highs Zimmer stand. »Er macht mit. Er würde das Verrückteste mitmachen, nur um sich von der angeblich drohenden Verurteilung und der Hinrichtung loszukaufen.«
    Phil machte ein böses Gesicht. Er sprach aus, warum er es tat.
    »Das ist heller Wahnsinn!«, schnaufte er wütend. »Du bist in New York bekannt, Jerry! Wenn nun einer von Eavans Bande dich erkennt?«
    »Wenn es dich beruhigt, werde ich mich vorher von unserem Maskenbildner ein bisschen zurechtmachen lassen.«
    »Und wenn Coogan jetzt nur zum Schein auf dein Angebot eingeht? Wenn er dich verpfeift oder dir in den Rücken fällt?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Erstens glaube ich das nicht. Ich habe mit Coogan gesprochen, und ich weiß, wie fertig der jetzt ist. Außerdem habe ich ihm so nebenher zu verstehen gegeben, dass das FBI in den letzten Jahren jeden Fall von Kidnapping gelöst hat. Und dass alle Kidnapper auf den elektrischen Stuhl gestiegen sind, ausnahmslos. Er würde sich also genau in die Lage bringen, in der er jetzt zu sein glaubt, wenn er mir in den Rücken fiele und sich auf die Seite der Kidnapper schlüge. Und drittens müssen wir ein gewisses Risiko eben in Kauf nehmen.«
    »Die Sache ist wirklich gefährlich, Jerry!«, sagte Mr. High. »Wir müssen Coogan eine geladene Waffe in die Hand drücken. Wir müssen darauf hoffen, dass er im entscheidenden Augenblick, wenn es womöglich um Ihr und um Hails Leben geht, zu Ihren Gunsten von der Waffe Gebrauch machen wird. Aber wie gesagt, das können wir nur hoffen. Er kann das Gegenteil tun.«
    »Ich habe schon gesagt, dass wir ein gewisses Risiko in Kauf nehmen müssen«, wiederholte ich langsam ungeduldig. »Oder weiß jemand einen besseren Weg?«
    Mr. High und Phil schwiegen.
    »Na also«, sagte ich. »Wir wollen jetzt nicht sinnlos über die Höhe des Risikos diskutieren. Wir wollen uns lieber überlegen, was getan werden kann, damit im entscheidenden Augenblick alles klappt.«
    Mr. High nickte.
    »Gut ja. Wir haben uns entschieden, und dabei soll es bleiben. Wir müssen noch einige Minuten warten. Dann rufe ich die zuständige Stelle an und lasse uns den Bauplan des Hauses bringen, um das es sich handelt. Danach können wir bestimmen, wie wir die Umstellung des Gebäudes vornehmen.«
    Ich sah auf die Uhr. Es war zwei Minuten vor acht. Uns blieben also noch genau zwei Stunden, wenn wir Hail befreien wollten, bevor die gesetzte Frist verstrichen und Hails Ermordung angedroht war.
    Einen Augenblick kehrte ein lastendes Schweigen in dem großen Zimmer ein. Wir waren alle mit unseren Gedanken bei derselben Sache. Und jeder von uns fragte sich: Wie wird es ausgehen?
    Aber keiner sprach es aus. Denn wenn es nicht klappte, konnte es nur meinen Tod bedeuten…
    Kurz nach acht Uhr telefonierte Mr. High mit dem Stadtbauamt. Man sagte ihm zu, dass der entsprechende Bauplan sofort herausgesucht würde. Mr. High gab der Leitstelle Bescheid, dass man den nächststehenden Streifenwagen von uns dort vorbeischickte, um den Plan abzuholen.
    Und in dem Augenblick, als er den Hörer aus der Hand legte, meldete uns der Arzt, dass John Hail aus seinem ohnmachtähnlichen Schlaf soeben zu sich gekommen sei.
    Wir liefen hinüber zum Behandlungszimmer. Als wir eintraten, fanden wir Hail bleich, aber offenen Auges in dem Bett liegen, das unser Doc ihm fertiggemacht hatte.
    »Hallo, Hail«, sagte ich und trat heran, während die anderen im Hintergrund stehen blieben. »Ich bin Cotton.«
    »Ich weiß«, sagte er leise und langsam. »Alles okay?«
    Ich schüttelte ernst den

Weitere Kostenlose Bücher