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0154 - Staatsgeheimnis

0154 - Staatsgeheimnis

Titel: 0154 - Staatsgeheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Staatsgeheimnis
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sagte ich. »Das ist bestimmt nicht Robert!«
    »Aber wer soll es denn sonst sein?«
    »Gehen Sie doch mal hin und fragen Sie ihn«, meinte Phil.
    Wir hatten inzwischen auch unsere Dienstpistolen gezogen, aber noch keinen Schuss abgefeuert. Wenn unsere Vermutung richtig war, konnte der Kerl einer der beiden Kidnapper sein, obgleich ich mich fragte, warum sie solange im Tunnel blieben. Sie hätten längst über alle Berge sein können.
    Ich hob den Kopf ein wenig und peilte nach vorn. Da vernahm ich auch schon das hallende Geräusch seiner schnellen Schritte.
    Ich richtete mich auf und lief, so schnell ich konnte. Ein G-man wird beim FBI einem ständigen sportlichen Training unterworfen, solange er im Außendienst steht. Phil und ich waren also einigermaßen in Form, als wir die Verfolgung aufnahmen. Wir mussten nur einmal unterbrechen, weil wieder ein Zug kam und der Platz dann so eng wurde, dass an Laufen nicht zu denken war.
    Aber als wir danach weiterrannten, merkten wir, dass wir ihm schon sehr nahe gekommen waren. Wir mussten ihn gleich einholen.
    Plötzlich warf sich der Kerl wieder herum und schoss. Ich ließ mich fallen, aber er erwischte mich noch am linken Oberarm. Es war nur ein Streifschuss, der ein bisschen Haut mitgenommen hatte, aber wie alle diese Art von Schüssen schmerzte er höllisch.
    Phil wollte mich sofort verbinden, aber ich winkte ab.
    »Lass das jetzt! Es ist absolut ungefährlich! Ein bisschen Haut, das war alles. Erst wollen wir diesen Kerl kriegen!«
    Ein zweiter Schuss stiebte keine zwei Yards vor uns in den Schottergrund der Schienen. Die Kugel flog als Querschläger davon und sirrte bösartig durch die Luft.
    »Jetzt habe ich aber genug«, stieß ich zwischen den Zähnen hervor. »Drei Zentimeter höher und die Kugel wäre einem von uns in den Schädel gefahren.«
    Ich hob meine Pistole und schoss, obgleich ich von dem Burschen nichts sehen konnte, denn er hatte sich genau wie wir zu Boden geworfen, und gerade bei ihm war das Zwielicht so düster, dass man überhaupt nichts erkennen konnte.
    Er musste sich aufgerichtet haben, denn ich sah das Mündungsfeuer seiner Pistole ein paar Sekunden nach meinem Schuss in einer Höhe, die er nur stehend haben konnte.
    Ich schoss sofort zurück.
    Das Ergebnis war ein fürchterliches Geschrei.
    »Vorsicht«, sagte ich leise. »Es kann sein, dass er uns nur reinlegen will.«
    Wir richteten uns leise auf und schlichen geduckt vorwärts. Wir waren nur noch zehn Yards von ihm entfernt, als er vor uns aus der Dunkelheit auftauchte. Er taumelte über die Schienen auf die Mitte des Tunnels zu, wo das Licht der Lampen von der Decke her noch am stärksten hinkam.
    Im gleichen Augenblick aber hörten wir in der Ferne das leise Rattern und Dröhnen eines näherkommenden Zuges.
    Ich sprang auf und brüllte: »Runter von den Schienen!«
    Ich weiß nicht, ob er mich überhaupt verstanden hat. Jedenfalls riss er wieder seine Waffe hoch und schoss blindlings um sich.
    Wieder mussten wir zu Boden. Die Kugeln schwirrten durch die Luft, klatschten gegen die Tunnelwände und sirrten als Querschläger weiter. Der Kerl taumelte, er konnte sich kaum noch auf den Füßen halten, aber er schoss, bis sein Magazin leer war.
    Da tauchten weit hinten auch schon die Lichtpunkte des Triebwagens auf. Ich jagte hoch, stolperte, fiel hin und rappelte mich erneut auf die Beine. Mit sechs langen Sätzen hatte ich ihn fast erreicht.
    »Jeeerrryyy!«, gellte Phils Schrei durch den Tunnel.
    Ich sah es selbst.
    Mit einem wahrhaft verzweifelten Satz jagte ich von den Schienen herunter, warf mich gegen die Tunnelwand und ließ mich zu Boden gleiten.
    Der Mann vor mir hatte sich genau in der Mitte zwischen den beiden Gleissträngen befunden. Als der Zug schon fast heran war, verlor er das Gleichgewicht und kippte genau auf die Schiene, über die eine halbe Sekunde später auch schon der Zug wie ein schnaufendes, ratterndes, dröhnendes Ungeheuer gefühllos hinwegjagte.
    ***
    Als wir fertig waren, lehnte sich der Cop gegen die Tunnelwand und übergab sich. Phil war grün im Gesicht.
    Ich krächzte: »Mein halbes Monatsgehalt gäbe ich, wenn ich auf der Stelle einen Whisky bekommen könnte.«
    Wir blickten alle in die entgegengesetzte Richtung. Wir hatten den Mann von den Schienen heruntergeholt, aber ersparen Sie mir jedes weitere Wort darüber.
    Nach einer Weile rappelten wir uns auf.
    »Wir müssen zurück und unsere Mordkommission verständigen«, sagte ich.
    »Wir müssen sowieso

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