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0155 - Die Sklaven von Nowhere

Titel: 0155 - Die Sklaven von Nowhere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kam, hielt Marr für interessant. Der Zugang zum geheimen Stützpunkt der Aras musste in jenem Spalt liegen.
    Er beobachtete den Kurs der Scheibe und stellte voller Befriedigung fest, dass sie tatsächlich in die Höhe zu steigen begann, noch bevor der Fuß der Berge erreicht war. Ohne allen Zweifel hielt sie auf den Spalt zu. Etwas beklommen sah Marr den dschungelbedeckten Hang unter sich zurückweichen und die senkrechte Felswand vor sich aufsteigen. In der Mitte, schwarz wie der Schlund der Hölle, gähnte der Spalt.
    Wie erwartet, drang die Scheibe in den Spalt ein. Von einer Sekunde zur anderen wechselte das Bild auf dem Empfänger von roter Sonnenglut zu tiefer Finsternis. Ein paar Augenblicke lang erschien auf dem Heckbildschirm das Vdes Einschnitts wie eine leuchtende Fackel. Aber weiter drinnen im Spalt verbreitete die Fackel nur geringe Helligkeit, und bevor sich die Augen daran gewöhnen konnten, beschrieb der Spalt eine Kurve. Das leuchtende Vverschwand, und der diffuse Rest von Helligkeit reichte nicht einmal mehr aus, die Außenbordoptiken zum Ansprechen zu bringen.
    Es war ein wenig' angenehmes Gefühl, so durch die unbekannte Finsternis zu gleiten, nur von einem unsichtbaren Leitstrahl geführt.
    Minutenlang zog das Fahrzeug durch die Finsternis, dann spürten die Insassen den Andruck des Bremsmanövers. Die Scheibe verlangsamte den Flug. Außerdem beschrieb sie eine scharfe Kurve, wie Marr deutlich bemerkte. Von irgendwoher drang plötzlich Helligkeit. Marr, der bisher auf den Seitenbildschirm gestarrt hatte, fuhr herum. Vor ihm, auf dem Bugschirm, entstand ein kreisrunder Fleck blendenden, weißblauen Lichtes. Es wuchs rasch. Hinter der Lichtflut wurden die verschwommenen Umrisse von Gegenständen sichtbar. Halb benommen erkannte Marr ein paar Flugscheiben desselben Typs wie die, in der sie sich befanden. Ihr Fahrzeug hielt offenbar auf das helle Loch zu. Die Ränder der Öffnung wuchsen über den Bildschirm hinaus. In mäßiger Fahrt glitt die Scheibe in eine weitgestreckte, niedrige Halle - ganz ohne Zweifel der unterirdische Flugplatz und Hangar des Ara-Stützpunktes.
    Marr hatte sich losgeschnallt. Wachsam verfolgte er jede Bewegung des Fahrzeugs. Auf dem Boden standen andere Flugscheiben in langen, wohlgeordneten Reihen. Marr hatte den Eindruck, als suche das Fahrzeug, in dem sie sich befanden, einen bestimmten Platz innerhalb der Halle. Vielleicht hatten alle diese Scheiben Stammplätze, an die sie nach dem Flug zurückkehrten.
    Marr schätzte die Gesamtlänge der Halle auf etwa zweihundert Meter. Etwa die Hälfte dieser Distanz hatten sie schon zurückgelegt, als die Scheibe unerwartet nach rechts einschwenkte, kurz darauf wieder eine Linkswendung vollführte und in einer anderen Reihe von Fahrzeugen weiterflog.
    Weiter hinten gab es eine Lücke, einen freien Landeplatz. Marr wusste plötzlich, dass er mit seiner Vermutung recht gehabt hatte. Das dort war der Stammplatz ihrer Scheibe, und die Ladung, die sie mit sich führte, musste für den Stützpunkt von Bedeutung sein.
    Denn um den freien Platz, herum standen fünf Aras und warteten auf die Rückkehr der Flugscheibe.
    „Lasst eure Waffen stecken!" zischte Marr. „Vielleicht genügt der Schocker!"
    Elegant und mit unerhörter Genauigkeit senkte sich die Scheibe so auf den kleinen Landeplatz, dass -die wartenden Aras sie in engem Kreis umgaben. Als sie mit leisem Ruck aufsetzte, stand Marr mit dem Schocker schon in der Nähe des Luks. Schräg hinter ihm stand Bran Cathay zum Eingreifen bereit. Garika hatte den Platz des Piloten übernommen, Hayda saß neben ihr.
    Marr nickte Garika zu. Das Mädchen drückte einen Knopf des Armaturenbrettes, und das Luk glitt zur Seite. Gegen die weißblaue Helligkeit der Halle war das Licht im Innern des Fahrzeugs matt. Marr nützte den Vorteil, den der Kontrast ihm bot, und wartete, bis das Luk vollends ausgefahren war und er zwei der Aras im Blickfeld hatte.
    Dann erst warf er sich nach vorn, glitt durch den Ausgang hinaus und paralysierte die beiden mit zwei kurzen Schüssen. Marr warf einen raschen Blick zum Luk hinauf. Bran stand auf Posten. Von den drei übrigen Aras hatte noch keiner Verdacht geschöpft. Zwei, drei weitere Schritte an der Rundung der Fahrzeugkuppel entlang brachten Marr in den Sichtbereich eines dritten Mannes. Er befand sich auf dem Weg zum Luk, wahrscheinlich um beim Ausladen zu helfen. Marr machte ihn mit einem raschen Schuss bewusstlos, noch bevor der Mann begriff, was da vor

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