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0155 - Die Sklaven von Nowhere

Titel: 0155 - Die Sklaven von Nowhere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Flugkapsel hinauf, als nähme er Mass. Wahrscheinlich überlegte er, wie der Kadaver am besten zu verladen sei.
    Jetzt stand Marr auf. Er tat es geräuschlos, und Bran erhob sich fast gleichzeitig mit ihm. Der Ara wandte den beiden den Rücken zu.
    „Nimm die Hände über den Kopf und dreh dich um!" befahl Marr auf Interkosmo.
    Der Ara zuckte zusammen. Sekundenlang stand er reglos.
    „Schneller!" schrie Marr ihn an.
    Sein Befehl wurde befolgt. Langsam hoben sich die langen dürren Arme. Die Hände waren leer. Der Ara hatte seine Waffe nicht schussbereit. Die Arme kamen zur Ruhe, als die Hände einander über dem Kopf begegneten.
    „Dreh dich um!"
    Aras waren keine Kämpfernaturen. Willig wurde auch der zweite Befehl befolgt.
    „Komm her!" befahl Marr.
    Der Ara kam auf ihn zu. Marr steckte seinen Blaster wieder in den Gürtel. Der Ara blieb einen Meter vor ihm stehen. Marr durchsuchte die Taschen seines kaftanartigen Gewandes und förderte einen kleinen Schocker zutage. Das war die einzige Waffe, die er finden konnte.
    Von da an war die Sache einfach. Der Ara leistete keinen Widerstand mehr. Er beantwortete bereitwillig alle Fragen. Er erklärte, dass er das Tier mit einer Art Flaschenzug hatte aufladen wollen. Bran kletterte daraufhin in das Fahrzeug, fand den Flaschenzug nach den Anweisungen des Ara und installierte ihn.
    Minuten später war der Kadaver verladen. Bran brauchte weitere fünf Minuten, um das Armaturenbrett des Fahrzeugs in Augenschein zu nehmen und festzustellen, dass es einfach zu bedienen war. Er beobachtete, dass das Fahrzeug insgesamt für höchstens drei Personen gebaut war. Aber wenn sie sich zusammendrängten, mochten auch vier zusammen mit einem Kadaver darin Platz finden. Der Ara allerdings musste zu- rückbleiben. Marr machte sich um ihn keine Sorgen. Er wusste wahrscheinlich, dass in dieser Gegend nach zwei Flüchtlingen aus Hopthah gesucht wurde und würde danach trachten, Lemmy Perts Suchgruppe zu finden.
    Mit steinernem Gesicht sah der Ara zu, wie Marr als letzter in die Flugscheibe kletterte. Auf dem Bildschirm im Innern sah Marr ihn vorsichtig ein paar Schritte zurücktreten, um aus dem Sog des Startfeldes zu kommen. Weiter bewegte er sich nicht. Er sah auf, als die Scheibe sich zu bewegen begann, und als Marr schließlich zum Horizontalflug überging, sah er ihn dort unten zwischen den Bäumen verschwinden.
    Fünf Minuten später wusste Marr, dass die Scheibe einer automatischen Steuerung gehorchte. Der Pilot hatte nichts weiter zu tun, als das Triebwerk einzuschalten, den Rest besorgte der Leitstrahl.
    Wenn der Stützpunkt der Aras nicht allzu weit hinter dem Fuß des Gebirges lag, würde der Flug nicht länger als eine halbe Stunde dauern, schätzte Marr.
    Er setzte Bran und den beiden Mädchen seinen Plan auseinander.
    „Alles geht automatisch", erklärte er. „Die Scheibe wird durch Leitstrahl gesteuert. Sie wird automatisch' gelandet werden. Wir wissen, dass die Aras niemals einen oberirdischen Stützpunkt angelegt haben. Wahrscheinlich ist auch dieser hier irgendwo unter der Erde verborgen. Es wird einen Hangar geben, in den man das Fahrzeug einbringt. Wir landen also gemächlich .. .und was dann kommt, wird sich aus der Situation ergeben. Vergesst nie, dass unser Ziel ist, Nowhere zu verlassen. Wir müssen trachten, uns gegenüber den Aras in eine Position zu bringen, die uns erlaubt, Bedingungen zu stellen. Ob wir das bewerkstelligen, indem wir ein paar von ihnen gefangen nehmen und als Geiseln benutzen oder indem wir uns an den Hauptschalter des Kraftwerks setzen und ihnen drohen, das ganze Gelände in die Luft zu sprengen, wenn sie nicht auf unsere Wünsche eingehen -, das werden wir herausfinden, wenn wir erst einmal dort sind. Das Wichtigste ist, erst einmal in den Stützpunkt hineinzugelangen. Der Rest ergibt sich dann von selbst."
    Kilometer für Kilometer ließ die Flugscheibe hinter sich zurück.
    Die Berge wuchsen in die Höhe, und Marr sah, dass sie recht beachtliche Ausmaße hatten.
    Über einem sanften, mit Dschungel bedeckten Hang strebte eine breite Felswand fast senkrecht in die Höhe. Die Vegetation hatte dort nicht Fuß fassen können. Der Stein leuchtete graurot im Schein der Sonne. Die Wand war glatt und eben bis zu einer Höhe von etwa tausend Metern. Dort spaltete sie sich in zwei Teile. Die Öffnung hatte die Form eines schlanken, hohen Vs, und sie war so dunkel; als führe der Spalt kilometertief in den Gebirgsstock hinein.
    Alles, war darüber

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