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0155 - Die Sklaven von Nowhere

Titel: 0155 - Die Sklaven von Nowhere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Licht auf. Natürlich - sie mussten irgendein Abhör- und Beobachtungssystem haben. Sie hatten die ganze Zeit über gewusst, dass die Eindringlinge sich in der Halle aufhielten.
    Sie hielten die Räume ringsum besetzt, so dass es keine Ausweichmöglichkeiten mehr gab. Bis auf dieses finstere Loch hier. Warum hatten sie es nicht auch besetzt? Hatten sie es vergessen? Oder führte der Weg von hier aus in eine noch perfektere Falle, als die kleine Halle es gewesen war?
    Die letztere Möglichkeit hielt Marr für die weitaus wahrscheinlichere. Die Aras hatten kaum Erfahrung mit Nahkampftechnik, aber sie waren Systematiker. Ein solch lächerli- cher Fehler; dem eingekesselten Gegner einen Durchschlupf zu lassen, würde ihnen nicht unterlaufen.
    Trotzdem blieb ihnen keine andere Wahl, als weiterzugehen und herauszufinden, wohin der Weg führte. Marr entfernte sich von der Wand, bis er das leuchtende Viereck der Tür wieder geradewegs hinter sich hatte, dann ging er weiter geradeaus. Hinter ihm kam Garika, dann Hayda, und den Abschluss machte Bran. Bran trat jetzt vollends in den Raum herein, und hinter ihm schloss sich die Tür. Die Finsternis war jetzt vollkommen, und das einzige, worauf Marr sich noch verlassen konnte, war sein Tastsinn.
    Nach ein paar Metern spürte er, wie der Raum sich zu einem Gang verengte. Und dieser Gang neigte sich nach unten.
    Gleichzeitig merkte Marr, wie das ständige Vibrieren, das er schon draußen in der kleinen Halle wahrgenommen hatte, stärker wurde.
    Und schließlich stellte er noch etwas fest. Aus der Tiefe vor ihm drang ein merkwürdiger Geruch.
    Marr blieb stehen.
    „Hört mal zu!" rief er laut. „Ich weiß nicht, wohin wir hier geraten werden. Ihr riecht den Gestank wahrscheinlich genauso gut wie ich. Kann sein, dass wir auf diesem Weg in einer Löwengrube landen. Ist jemand dafür, umzukehren und den Aras mit der weißen Fahne zu winken?"
    Niemand antwortete..
    „Bran...", rief Marr.
    „Die Mädchen zuerst", knurrte Bran.
    „Große Worte, junger Mann!" spottete Hayda. „Geh nur weiter geradeaus."
    Und Garikas sanfte, dunkle Stimme kam aus der Finsternis: „Weiter, Marr! Wir haben keine Angst."
    „Da hörst du es", meckerte Bran. „Wer hat dich auch auf die Idee gebracht, wir könnten ausgerechnet jetzt weiche Knie bekommen?"
    Marr schluckte. Ohne ein Wort zu sagen; drehte er sich wieder um und ging weiter. Den Schocker schob er endgültig in den Gürtel, um wenigstens eine Hand völlig frei zu haben.
    Entschlossen tat er einen weiteren Schritt in die Finsternis hinein - und stellte fest, dass er keinen Boden mehr unter den Füssen hatte.
    Es ging alles ziemlich schnell. Es war kein senkrechter Fall, sondern ein blitzschnelles Gleiten über eine abschüssige Bahn.
    Nach ein paar Sekunden wandte sich die Bahn wieder zum Horizontalen hin. Marrs Fahrt wurde abgebremst, und schließlich kam er ganz zum Stillstand. Der Gestank um ihn herum war jetzt fast unerträglich, und die unsichtbare Maschine vibrierte nicht mehr, sondern pochte mit der Wucht eines Dampfhammers.
    Auf dem ganzen Weg hatte Marr geschrieen, um die anderen zu warnen. Eine Zeitlang war über ihm alles still. Dann aber hörte er ein leises Rauschen, das rasch anschwoll und sich mit dem Fluchen einer zornigen Stimme vermischte. Marr warf sich zur Seite, gerade noch rechtzeitig. Im nächsten Augenblick schoss ein menschlicher Körper an ihm vorbei und kam, wie er sich durch Tasten überzeugte, ein paar Meter weiter zur Ruhe.
    „Marr .. .?" rief jemand.
    „Hier", knurrte Marr. „Warum seid ihr Narren nicht geblieben, wo ihr wart?"
    „Ooh .. .", machte Bran, „es war uns zu einsam. Wir hatten Angst. Übrigens, was ist das hier?"
    Marr richtete sich vorsichtig auf.
    „Mach die Augen auf und sieh dich selber um", schlug er vor.
    „Danke", brummte Bran.
    Marr hörte ihn sich bewegen. Dicht vor ihm war das hastige Atmen der beiden Mädchen. Marr bemerkte, wie sie gemeinsam ihre ersten Tastversuche unternahmen. Wahrscheinlich hielten sie einander bei den Händen.
    „Die Maschine muss ganz in der Nähe sein", sagte Bran von weiter vorn. Seine- Stimme klang hohl und dumpf, wie durch eine lange Röhre.
    „Ja, aber zwischen uns und der Maschine gibt es wenigstens noch eine Wand", stellte Marr fest. „Die Geräusche sind nicht deutlich genug."
    „Nach rechts hin, meinst du?" fragte Bran.
    „Wenn du in der Richtung der Rutschbahn schaust, ja."
    Man hörte Bran leise vor sich hinmurmeln. Ab und zu klatschte es, wenn

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