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0155 - Die Teufelsuhr

0155 - Die Teufelsuhr

Titel: 0155 - Die Teufelsuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwerverletzten. Ein paarmal schüttelte er den Kopf. »Was ist los?«
    »Wenn wir ihn retten wollen, muß er in ein Krankenhaus gebracht werden. Ich hoffe nur, daß er den Transport in die Stadt übersteht. Lassen Sie meine Kutsche anspannen.«
    Sofort rannte der Lehrer los.
    Keiner der Männer beantwortete die Fragen, die gestellt wurden.
    Alle zitterten um den Pfarrer.
    »Und was ist mit ihm?« fragte der Arzt. Er hob die Hand und deutete auf den Toten in der Kammer.
    »Ihm kann keiner mehr helfen!« wurde ihm geantwortet. Der Polizist verschloß die Tür.
    Fünf Minuten später stand die Kutsche fahrbereit vor dem Haus, wo auch schon der Einsarger wartete. Einige Helfer transportierten den schwerverletzten Pfarrer unter Aufsicht des Arztes behutsam nach unten. Der Geistliche war bei Bewußtsein. Er blickte in die besorgten Gesichter der Männer und versuchte sogar zu lächeln, doch es wurde nur eine Grimasse. Vorsichtig legten sie ihn in die Kutsche. Sie hatte eine Spezialfederung, die die schlimmsten Stöße der Fahrbahn einigermaßen dämpfte. Der Doktor selbst nahm auf dem Bock Platz. Neben ihm saß sein Gehilfe, ein breitschultriger junger Mann, der richtig anpacken konnte.
    Der Bürgermeister drückte dem Arzt die Hand. »Bringen Sie unseren Pfarrer durch.«
    »Ich tue mein Bestes.«
    Die Kutsche fuhr an. Staub wallte unter ihren Rädern hoch. Der Bürgermeister sah dem Gefährt so lange nach, bis es seinen Blicken entschwunden war.
    Dann ging er zurück ins Haus, wo die anderen auf ihn warteten.
    Der Polizist hatte es tatsächlich geschafft und die Neugierigen hinausgeschickt. Nur der Sargmacher und der Totengräber waren noch da. Ein langer, dürrer Mann, der immer einen fleckigen Zylinder trug und mit seinen dünnen Hängebacken leidend aussah.
    »Können wir?« fragte der Bürgermeister. Die Männer nickten.
    »Um was geht es denn?« Der Totengräber hatte die Frage gestellt.
    Ratlos sah er sich um.
    »Wir suchen die Leichen der drei verschwundenen Kinder.«
    Natürlich wußte der Mann Bescheid. Er wurde noch blasser. »Wo denn? Hier im Haus?«
    »Ja.«
    »O Gott, dann ist ja…«
    Der Polizist schnitt ihm mit einer knappen Handbewegung das Wort ab. »Ja, du Leichenhengst. Er ist es oder er war es. Rick Holloway hat sie getötet.«
    Der Totengräber verdrehte die Augen. Fehlte nur noch, daß er ohnmächtig geworden wäre. Auf jeden Fall beteiligte er sich an der Suche. Die Männer fingen mit dem Dachboden an. Nicht im Keller, wie es vielleicht normal gewesen wäre. Eine nicht zu erklärende Furcht hielt sie davon ab. Sie stöberten alles durch, fanden nichts und durchsuchten das Zimmer mit dem Toten. Auch hier entdeckten sie keine Spur von den verschwundenen Kindern, in den unteren Räumen ebenfalls nicht, und so blieb nur noch der Keller.
    Jeder trug eine Lampe. Der Polizist ging vor. Auch ihm war unheimlich zumute. Die Lampe in seiner Hand zitterte. Der Schein tanzte hektisch über die Wände. Sie stiegen hintereinander die ausgetretene Steintreppe hinab. Niemand konnte aufrecht gehen. Geduckt gingen sie weiter und durchstöberten die Kellerräume.
    Es waren nur Bretterverschläge. Feucht, klamm, mit schimmelbezogenen Wänden. In den Räumen lag allerlei Gerümpel. Alte Säcke, weggeworfene Kleidungsstücke, Bretter, Bohlen, ein paar Werkzeuge, alte Lappen… Die Kinder fanden sie nicht.
    Der Bürgermeister drehte sich um. »Ob wir ihn umsonst verdächtigt haben?« fragte er.
    Hastig schüttelte der Lehrer den Kopf. »Nein, dann hätte er nicht so schlimm reagiert.«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Noch mal von vorn«, schlug der Apotheker vor. »Die Kinder müssen doch irgendwo sein.«
    »Er könnte sie auch draußen verscharrt haben.« Diese Vermutung sprach der Totengräber aus.
    Die Männer sahen sich an. Eine Schweigepause entstand. Ein frostiges Gefühl hatte sich aller Menschen bemächtigt. »Ja, das ist möglich«, murmelte der Polizist.
    »Trotzdem bin ich dafür, daß wir hier noch weitersuchen.« Die anderen stimmten zu.
    So nahmen sich die Männer noch einmal die Verschläge vor. Bis der Lehrer eine Entdeckung machte. Im größten Raum stand ein Schrank mit zwei Türen. Der Lehrer hatte sie noch einmal aufgezogen und war in das Möbelstück hineingeklettert. Er nahm an, daß es dicht an der Mauer stand, klopfte gegen die Rückwand und wunderte sich sehr, daß es hohl klang. Sofort machte er die anderen darauf aufmerksam. »Wir müssen den Schrank zur Seite rücken«, schlug der Bürgermeister

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