Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0155 - Die Teufelsuhr

0155 - Die Teufelsuhr

Titel: 0155 - Die Teufelsuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wie sie sind. In ihren Särgen. Wir verscharren sie dicht an der Küste in unheiliger Erde, wo vor über zweitausend Jahren der alte Druide gelebt haben soll. Noch heute wird dieser Platz gemieden. Da sollen sie ihre letzte Ruhestätte bekommen.« Die anderen stimmten zu. »Aber wie machen wir es?« fragte der Lehrer.
    »Auf jeden Fall sagen wir den anderen nichts davon. Niemand darf etwas von diesen grauenhaften Vorgängen wissen. Wir werden sie begraben und nicht mehr darüber reden.« Die Männer nickten.
    »Aber zuerst muß ich das Haus versiegeln, daß niemand mehr hinein kann«, sagte der Polizist. Der Meinung waren die anderen auch.
    Der Totengräber verschloß die Särge wieder. Die Männer verabredeten sich für den anderen Abend. Dann wollten sie zu den Klippen ziehen und die drei Särge dort verscharren. Ebenfalls ihren Mörder.
    Fragen gingen sie aus dem Weg. Sie gaben nur zu, daß Holloway der Mörder der Kinder gewesen war. Mehr nicht. Dann, kurz nach Mitternacht des nächsten Tages, der Himmel war bewölkt, und kein Stern lugte hervor, gingen die Männer ihrer traurigen Pflicht nach.
    Sie hatten drei Stunden zuvor erfahren, daß der Pfarrer seinen Verletzungen erlegen war. Auch eine sehr deprimierende Nachricht.
    Der Totengräber hatte seinen Wagen zur Verfügung gestellt. Er hatte eine offene Ladefläche, auf der nicht nur die drei weißen Särge standen und sorgfältig abgedeckt waren, sondern auch eine vierte Totenkiste, in der Rick Holloway lag. Mit knarrenden Rädern fuhr der Leichenwagen durch den Ort und näherte sich der Küste, wobei er den schmalen, gewundenen Weg nahm, der zu den Klippen führte, wo auch das einsame Haus stand, das irgendeinem reichen Mann aus London gehörte. Der kam zweimal im Jahr her und feierte ein rauschendes Fest. Er kümmerte sich nicht um den verfluchten Ort, hielt das alles für Spinnerei und Aberglaube. Doch die Einheimischen wußten es besser. Schweigend hoben sie die Gräber aus, während der Wind durch ihre Haare fuhr und das Lied von Tod und Vergänglichkeit sang. Kein Kreuz schmückte die Gräber der drei Kinder, und auch bei Holloway war kein christliches Symbol zu sehen. In unheiliger Erde waren die Leichen verscharrt worden. Sie sollten dort bis in alle Ewigkeit liegenbleiben…
    ***
    Dann kam der Erste Weltkrieg. Die Männer wurden eingezogen. Im Jahre 1916 tauchte plötzlich der Mann aus London auf, dem das Haus bei den Klippen gehörte. Er erfuhr, daß im Dorf ein Haus leerstand. Der Mann kümmerte sich nicht um das Verbot, sondern drang in das Haus ein. Er war sehr angetan von den alten Möbeln, und besonders die Standuhr stach ihm ins Auge. Niemand hatte ihm gesagt, was es mit dieser Uhr für eine Bedeutung hatte und welche Verbindung es zwischen Holloway, den drei toten Kindern und der Uhr gab. Woher sollten die Leute dies auch wissen? Der Käufer aber nahm alles mit. Die Möbel und auch die Uhr verschwanden in der Versenkung.
    Die Zeit deckte den Mantel des Vergessens über die schrecklichen Vorgänge, und aus dem Krieg kam nur der Bürgermeister zurück.
    Die anderen waren im Feld geblieben. Der Bürgermeister ging noch einmal vor seinem Tode in das Haus. Er fand es halb ausgeräumt vor, und erst auf dem Sterbebett vertraute er seiner Frau und seinen beiden Kindern das schreckliche Geheimnis an. Er bat den Herrgott um Verzeihung, dann starb er.
    Doch die Verbindung zwischen der Teufelsuhr und den Toten riß nie. Im Jahre 1981 erst sollte sie auf grauenhafte Art und Weise wieder aktiviert werden…
    ***
    Durch die Ruine pfiff der Wind und fuhr mir unangenehm in den Nacken. Schutt türmte sich vor meinen Füßen zu einem kleinen Berg auf. Vorspringende Mauern und leere Fensterhöhlen gaben Deckung und Sicht gleichzeitig.
    Von dem Vampir aber hatte ich noch keine Spur gesehen. Auch Suko nicht, der sich an der Suche beteiligte.
    Ein Telefonanruf beim Yard war zu mir durchgestellt worden.
    Eine hysterische Stimme erzählte, daß ein Vampir durch die Ruine an der Vincent Street geistern würde. Hier hatte früher mal ein öffentliches Verwaltungsgebäude gestanden, nun hatte man es abgerissen, aber nicht dem Erdboden gleichgemacht, so daß noch zahlreiche Mauern standen.
    Nun ja, wir fuhren hin, denn Vampire erinnerten mich immer an den Kosmetik-Konzern Fariac oder an Vampiro-del-mar, den Kaiser der Blutsauger, der lange auf dem Meeresboden gelegen hatte und sogar widerstandsfähig gegen Wasser war.
    So sah die Lage aus, als Suko und ich losfuhren. Die

Weitere Kostenlose Bücher