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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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zu. Das Gesicht des Fahrers war eine Maske des Schreckens. Er trat mit aller Kraft auf die Bremse und wußte gleichzeitig, daß er den Wagen nicht rechtzeitig zum Stehen bringen konnte.
    Und Lee Horvath hatte nur Augen für das riesige Verwaltungsgebäude!
    Das Auto erreichte ihn, und da geschah das Wunder: Von einer Sekunde zur anderen stand es! Nur eine Fußbreite trennte es von Horvath.
    Dem Fahrer quollen schier die Augen aus den Höhlen.
    Horvath ging weiter, als wäre nichts geschehen. Der Fahrer bearbeitete seine Hupe wie ein Wahnsinniger.
    Horvath achtete auch darauf nicht. Unbehelligt erreichte er die andere Straßenseite. Der Verkehr floß weiter.
    »Doug Langton!« murmelte Horvath vor sich hin. Es klang wie ein Fluch.
    Mit dem Ellenbogen drückte er gegen die schwere Drehtür. Fast lautlos setzte sich die Tür in Bewegung.
    Horvath geriet in eine weitläufige Eingangshalle. Die erwartete hektische Betriebsamkeit blieb aus.
    Noch immer die Hände tief in den Taschen vergraben, blickte sich Horvath um.
    Die ältere Frau in der Portiersloge öffnete den Schalter.
    »Mr. Horvath?« fragte sie ungläubig. »Aber ich habe Ihnen doch gesagt, daß Mr. Langton nicht zu sprechen ist. Er…«
    Horvath sah sie nur kurz an. Sie verstummte erschrocken. Dieser Blick! Kalte Schauer rieselten über ihren Rücken.
    »Ich weiß«, sagte er sanft. »Ich ging, weil ich noch einen Anruf tätigen mußte. Das ist jetzt erledigt. In welchem Stockwerk ist das Büro von Langton?«
    Die Frau antwortete gegen ihren Willen: »Im fünfzehnten, Sir!«
    Ihre Stimme klang monoton, als würde sie gar nicht zu ihr gehören.
    Horvath lächelte liebenswürdig. Er ging weiter, steuerte auf den Expreßlift zu.
    Die Frau in der Portiersloge widmete sich ihrer Arbeit. Sie hatte plötzlich vergessen, was in den letzten Minuten geschehen war. Und es machte ihr überhaupt nichts aus, daß Horvath zum Büro ihres obersten Chefs wollte, ohne die übliche Voranmeldung.
    Horvath drückte den Rufknopf des Liftes und wartete geduldig. Die Kabine kam an, öffnete sich, spie einen Schwung von Angestellten aus.
    Niemand achtete auf den Fremden, als wäre Horvath überhaupt nicht vorhanden.
    Noch immer lächelte Horvath, aber es war ein gefährliches Lächeln.
    Er drückte die Fünfzehn. Dabei raschelte etwas in seiner Hand. Er spielte damit, ohne hinzusehen.
    Ruckfrei setzte sich die Kabine in Bewegung, beschleunigte stetig. Die Stockwerkslichter zuckten, und dann brannte nur noch eines: das mit der Fünfzehn.
    Jetzt wog Horvath das Ding in seiner Hand, betrachtete es kurz.
    Es war nur ein Knochen, ausgebleicht, zugespitzt.
    Horvath umpackte ihn so fest, daß seine Knöchel weiß hervortraten. Er knirschte mit den Zähnen. Das Lächeln wurde zu einer starren Maske. Die Augen weiteten sich leicht.
    Er sah vor seinem geistigen Auge ein bärtiges, runzliges Gesicht. Eine seltsame Aura umgab dieses Gesicht. Und jetzt kehrte es sich ab, legte sich als unsichtbare Maske auf das Gesicht von Horvath.
    Der Mann trat auf einen breiten Flur hinaus. Rechterhand verbreiterte sich der Gang zu einer Art Aufenthaltsraum mit bequemen Sitzelementen.
    Das war Horvaths Ziel. Die Tür im Hintergrund lockte ihn. Auf das Schild: »Privat - Zutritt verboten!« achtete er nicht.
    Er erreichte die Tür genau in dem Moment, als sie sich öffnete.
    Die junge, adrette Dame schrak zusammen, als sie ihn sah. Sie verhielt im Schritt, wich zurück.
    Wortlos schob sich Horvath an ihr vorbei, und die junge Dame vergaß ihn, setzte ihren Weg fort.
    Horvath durchquerte das Vorzimmer und lenkte seine Schritte zum Allerheiligsten: Eine gepolsterte Doppeltür. Mit dem Fuß trat er sie auf.
    Abermals knirschte er mit den Zähnen. Er wirbelte in das Innere des Chefbüros, hob den Knochen wie eine Waffe.
    Aber das pompöse Büro war leer!
    Dabei hatte er das untrügliche Gefühl, als würde jemand hinter dem riesigen Schreibtisch sitzen und ihn beobachten.
    Mit einem heiseren Schrei riß er den Knochen hoch, richtete er die Knochenspitze auf den Unsichtbaren.
    Seine Stimme klang grell und verzerrt, als er die tödlichen Formel sprach. Trotzdem war er konzentriert. Das war notwendig. Sonst wurde die Magie nicht wirksam.
    Für Sekunden wurde der Unsichtbare sichtbar. Ein Anblick, der Horvath besser erspart geblieben wäre.
    Lee Horvath ächzte. Schweiß lief ihm brennend in die Augen. Die Umgebung verschwamm. Der Knochen verwandelte sich in ein glutflüssiges Etwas. Er wollte ihn erschrocken

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