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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Caermardhin, von dem aus sie die langsam aber sicher nahende Spider-Flotte beobachten konnten. Kaum tausend Meter trennten die Streitmacht der Meegh-Dämonen noch von Merlins Festung. Nicole fragte sich, warum die Meeghs nicht längst die verheerenden Waffensysteme eingesetzt hatten, über welche sie verfügten. Wenn sie auch den Schutzschirm über dem Tal nicht zu durchbrechen vermochten, ohne das Dorf darunter vollständig zu vernichten, so gab es doch hinsichtlich der auf dem Berggipfel stehenden Mardhin-Burg keine Rücksichtnahme!
    »Vielleicht wollen sie ganz sicher gehen und möglichst nahe herankommen«, überlegte Gryf halblaut. Teri Rheken lehnte sich an ihn, und er spielte mit einer Strähne ihres goldenen, hüftlangen Haars. Wenn Teri nicht erst etwa zwanzig Jahre alt gewesen wäre, hätte Nicole in ihr die sagenhafte Loreley vom Rheinfelsen gesehen. Doch damals hatte es Teri im Gegensatz zu Gryf noch nicht gegeben.
    »Hoffentlich schaffen sie es«, flüsterte Nicole und war mit ihren Gedanken bei Merlin und Zamorra, die in der Vergangenheit den Ablauf der Ereignisse ändern wollten!
    Im gleichen Moment geschah es.
    Es war, als zöge sich ein grauer Schleier über die schwarzen Kolosse. Sie wurden blasser, durchscheinend.
    Noch einmal schwangen die Dämonen-Schiffe herum, beschleunigten jäh. Nicole sah das Aufleuchten an verschiedenen Stellen der Schattenschirme. Doch die Meeghs kamen nicht mehr zum Angriff. Noch ehe sie ihre Waffen einsetzen konnten, verschwanden sie. Spurlos, als habe es sie niemals gegeben.
    Auch das Leuchten über dem Dorf verlosch. Das Schutzfeld, von den Kobolden errichtet, wurde nicht mehr benötigt. Die Gefahr durch die Meeghs hatte niemals existiert.
    Erleichtert sahen die drei am Fenster sich an. Die Zeit-Korrektur hatte stattgefunden!
    Aber wo blieben Zamorra und Merlin? Warum kamen sie nicht zurück?
    ***
    Von einem Moment zum anderen sah Zamorra Merlin wie vom Blitz gefällt zusammenbrechen!
    Was bedeutete das? War doch noch ein heimtückischer Angriff erfolgt und wirksam geworden, obgleich die Zeitkorrektur erfolgt und das Weltentor geschlossen worden war?
    Mit einem Sprung war Zamorra bei Merlin und untersuchte ihn. Der mächtige Zauberer war bewußtlos. Entschlossen nahm Zamorra das Amulett ab und hielt es Merlin über die Stirn.
    Sekundenlang zögerte er. Hatte Merlin es nicht abgelehnt, das Amulett zu berühren, um es Zamorra nicht zu entfremden?
    Aber hier lag der Fall doch anders! Hier behielt Zamorra die Kontrolle und setzte die silberne Scheibe nur ein, um Merlin zu helfen!
    Er manipulierte das Amulett. Kurz glomm die Scheibe auf und verriet damit, daß außergewöhnlich starke Energien abgestrahlt wurden, um Merlin aus seiner Bewußtlosigkeit wieder zu erwecken.
    Und - nach ein paar Minuten öffnete der Uralte die Augen!
    »Merlin«, stieß Zamorra hervor. »Was ist geschehen?«
    »Nimm… nimm das… Amulett weg!« stöhnte Merlin. »Rasch, bevor…«
    Zamorra gehorchte, ohne lange zu fragen. Merlin mußte gewichtige Gründe dafür besitzen. Der Professor hängte sich das Amulett wieder um. »Was ist geschehen?« wiederholte er seine Frage.
    »Du siehst, auch Merlin ist nicht fehlerlos«, lächelte der Alte verzerrt. »Ich habe etwas nicht einkalkuliert. Die… Entropieveränderung…«
    Er stöhnte abermals. »Erst nahm ich die Kraft des Spiders. Doch dann… war da etwas anderes. Die Raumstruktur… die Energie floß zurück, irgendwohin, um einen Ausgleich zu schaffen und… saugte mir blitzartig fast alles ab. Ich…«
    Er machte eine Pause und atmete tief und ruhig durch. Schweißperlen standen auf seiner Stirn.
    »Ich bin fast aller meiner Kräfte beraubt worden«, flüsterte er. »Es mag viele Tage, Wochen, vielleicht Monate währen, bis ich die Verluste ausgeglichen habe. Ich habe mit den Urkräften der Schöpfung gespielt - und dies ist der Preis dafür…«
    Zamorra begann plötzlich zu ahnen, was geschehen war. »Die Entropieverringerung«, flüsterte er. »Sie brauchte einen Energieausgleich, nicht wahr?«
    »Sie - und das Zeitparadox«, keuchte Merlin. »Eine ganze Welt mußte in ihrer Zeitlinie verändert werden, um nur an dieser Stelle die Meeghs hinauszukorrigieren. Das…«
    Er schloß die Augen.
    »Zamorra, du mußt mich nach Caermardhin bringen. Ich schaffe es nicht mehr. Der große Merlin ist… ausgebrannt…«
    Zamorra nickte. Er war jetzt froh darüber, daß es ihm damals nicht gelungen war, eine Zeitkorrektur zu bewirken. Die

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