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0156 - Lemy und der Krötenwolf

Titel: 0156 - Lemy und der Krötenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Kulan-Priester?"
    „Nein von einem Fremden aus Oszala. Er soll mächtig sein."
    „Wie lange ist er schon hier?"
    „Man spricht von drei Ektaden. Er besitzt viele Schiffe. Wo hast du ihm oder einem Freund von ihm an den Hals geschlagen?"
    Ich zuckte die Schultern. Der Ausdruck „an den Hals geschlagen"- bedeutete im Sprachgebrauch der Gladiatoren „Ungelegenheiten bereitet", oder wie man auf Terra sagte - „auf den Fuß getreten".
    Von diesem Augenblick an ahnte ich, dass Ebrolo gehandelt hatte. Er hatte sich in Malkino umgesehen und sofort entdeckt, dass ich kein Eingeborener war.
    Die Antis waren also nicht in das Spiel verwickelt. Mein ehemaliger Kollege hatte einen guten Weg gefunden, mich unauffällig schachmatt zu setzen. Wahrscheinlich wartete er nun darauf, ob ich es wagen würde, angesichts der zuschauenden Antis meine ertrusischen Superfähigkeiten zu zeigen oder nicht. Es war ein Spiel mit dem Feuer, aber Ebrolo hatte alle Trümpfe auf seiner Seite. Ich war so oder so erledigt.
    Vor dem Fallgitter blieb ich stehen. Es schloß das unterirdische Labyrinth von der Arena ab. Draußen war der vorletzte Kampf beendet worden.
    Die leblosen Körper wurden aus dem Gelände geschleift.
    Frischer Sand vom Ufer des Meeres wurde über den zerwühlten Boden gestreut.
    Fanfaren erklangen. Die Leibwache des Masho marschierte auf.
    Akußa schlug mir noch einmal auf die Schulter. Es war wie ein stummer Abschied. Dann glitt das Gitter nach oben, und ich schritt hinaus.
    Von zehn prächtig uniformierten Kriegern flankiert, ging ich auf die Loge des Herrschers zu. Über ihr, unübersehbar und das Kampfgelände beherrschend, erhob sich das bronzene Standbild des Kulan-Gottes. Es stellte einen gerüsteten Krieger mit dem Kopf eines Krötenwolfes dar.
    Die Menge begann zu jubeln. Heisere Rufe erreichten mein Ohr.
    Mein Name, der in den vergangenen Wochen für die Salonen zum Begriff geworden war erklang immer lauter. Die Szene faszinierte mich wie immer Ertruser sind geborene Kämpfer, die keiner Gefahr ausweichen. Als sich die buntgekleidete Menge enthusiastisch von den Rängen erhob, schätzte ich den Kampf mit dem Krötenwolf plötzlich gefahrloser ein, als er es war. Die Begeisterung des Volkes riss mich mit.
    Das Gefühl der Siegessicherheit steigerte sich noch, als ich die Unruhe der Vornehmen bemerkte. Auf dem zweiten Planeten der Sonne Ecyteo war es genauso wie auf anderen Welten: Wenn die einfachen Leute ihre Gefühle zu laut offenbarten, wurde die Minderheit der Herrschenden nervös.
    Der Masho geruhte sogar, sich von seinem Prunklager zu erheben und die Hände auszustrecken. Neben ihm saßen zwei Kulan-Priester mit blutroten Umhängen aus feinsten Flaumfedern.
    Ihre Hautfarbe war ein lichtes Braun. Sie stammten nicht von dieser Welt, aber das war weder von den Salonen noch von anderen Völkern erkannt worden. Kulan-Priester waren eben nicht grün wie normale Eysaler. Ich bemerkte die Schutzschirmgeneratoren, die von den wahren Herrschern auf Eysal ganz offen getragen wurden. Die Geräte hingen an breiten Gürteln. Ich war davon überzeugt, dass es die beiden Antis in diesen Augenblicken für richtig (hielten, die Schirmfelder aufzubauen und sie durch ihre mentalen Körperstrahlungen zu verdichten. Damit waren sie für die auf Eysal gebräuchlichen Waffen unverwundbar.
    Die Gardisten blieben stehen, und ich breitete die Arme aus. Das rechte Knie beugend, den Blick zum Kulan-Standbild erhoben, sprach ich die rituellen Worte, die ich an dieser Stelle nicht erwähnen möchte, da sie lästerlich und frevelhaft sind. Ich musste jedoch dem allgemeinen Brauch folgen, um meinen Einsatz nicht zu gefährden. Der Masho erteilte die Kampferlaubnis.
    Anschließend hatte ich noch auf die Begleitworte eines Antis zu warten, der allgemein als erster Diener und „rechte Hand des Kulan-Gottes" verehrt wurde.
    Der Bursche nannte sich Mahana-Kul. Seine Macht nutzte er so aus, wie es für einen Anti typisch war. Als er sich aufrichtete und seinen Federwedel nach meiner Richtung ausschwenkte, wusste ich, dass ich ihn in diesem Augenblick hätte töten können, wenn ich eine Energiewaffe besessen hätte. Zweifellos hatte er seinen Individualschirm auf materiell stabile Körper eingestellt. Die einseitige Polung bedeutete, dass der Abwehrschirm zur Zeit von Energieschüssen durchschlagen werden konnte. Leider besaß ich keinen Impulsstrahler. Es hätte mir auch nichts genützt, den Anti anzugreifen.
    „Kulans Arm wird dir gehören,

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